Die Wahl der Bürgermeisterin war einer der ersten Punkte auf der Tagesordnung der Stadtverordnetenversammlung am 28. Januar. Die Grünen-Politikerin Nadine Bernshausen erhielt dabei 34 von 57 Stimmen. »Es gingen direkt danach viele Glückwünsche über alle möglichen Kanäle ein - noch habe ich leider nicht alle beantworten können. Ich habe mich aber über die Vielzahl und die Herzlichkeit der Nachrichten und kleine Präsente sehr gefreut«, sagt Bernshausen.
Kennenlernen war angesagt
Montags morgens steht im Marburger Rathaus traditionell die »Dezernentenrunde« an, ein wöchentlicher Abstimmungstermin. Dort hat Nadine Bernshausen Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies und Stadträtin Kirsten Dinnebier zur ersten dienstlichen Besprechung getroffen. »Vorher habe ich natürlich mein Büro in Beschlag genommen und mich mit Angelika Klein, meiner Mitarbeiterin im Vorzimmer, getroffen. Wir kennen uns gut, sie hat schon bei vielen Dezernenten der Stadt gearbeitet und wird mir eine große Hilfe sein«, berichtet Bernshausen.
Den ersten Besuch im Rathaus stattete die neue Bürgermeisterin allerdings morgens der »Botenmeisterei« ab - gleichzeitig der Empfang, Fahrdienst und die Postverteilungsstelle des Rathauses. Danach ging es in die Küche - auch im Rathaus ein zentraler Ort der herzlichen Begegnungen. »Ich habe viele neue freundliche und fröhliche Gesichter kennen gelernt, die mich im Rathaus herzlich willkommen hießen«, berichtet die 42-Jährige.
Dann war einiges an Formalitäten abzuwickeln: Anmeldung in der Personalabteilung, Übergabe der Schlüssel. Auch die ersten regelmäßigen Unterschriftsmappen mit alltäglichen Vorgängen waren abzuzeichnen. Danach stand weiteres Kennenlernen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Rathaus und anderen Bereichen auf dem Programm. »Leider momentan alles pandemiebedingt noch ohne großen persönlichen Kontakt. Wir hoffen ja alle, dass es absehbar wieder unkomplizierter wird«, sagt Nadine Bernshausen.
Tätigkeiten und Aufgabenbereiche
Nadine Bernshausen war bisher als Richterin an den Amtsgerichten Gießen, Frankenberg und Marburg tätig. Sie ist stellvertretende Vorsitzende des Kreistags und seit der Kommunalwahl auch Mitglied der Stadtverordnetenversammlung.
In der Stadtverwaltung ist sie nun Dezernentin für den Fachbereich Kinder, Jugend und Familie sowie für Teile des Bauamts. Ihr sind außerdem die Stadtwerke zugeordnet. (sr)
