01. März 2021, 13:00 Uhr

Gießen

Siegerentwürfe für Museum von Jury ermittelt

Der Architekturwettbewerb für das Leib’sche und das Wallenfels’sche Haus wurde erfolgreich abgeschlossen. Entstehen soll ein modernes Ensemble.
01. März 2021, 13:00 Uhr
Der Siegerentwurf: So könnte das Ensemble Leib’sches und Wallenfels’sches Haus einmal aus-sehen. Foto: Studio Gründer Kirfel

Die Jury unter Vorsitz von Susanne Wartzeck, Präsidentin des Bundes deutscher Architekten, hat den ersten Preis an Studio Gründer Kirfel (Bedheim) vergeben. Mit dem zweiten Platz wurde Studioinges Architektur und Städtebau (Berlin) bedacht.

Ziel des Wettbewerbs war es, die beiden Häuser am Kirchenplatz zu einem Komplex zu verbinden und so ein zeitgemäßes Museumsgebäude zu schaffen, das zudem brandschutzrechtliche und denkmalpflegerische Belange berücksichtigt.

20 Bewerbungen ausgewählt

Von den eingereichten 64 Bewerbungen wurden im Losverfahren 20 für die Teilnahme am Wettbewerb ausgewählt und eingeladen. Es wurden 14 anonymisierte Entwürfe eingereicht. Am Tag der Jurysitzung fanden zwei Rundgänge statt und es wurde über jeden Entwurf durch neun Fach- und Sachpreisrichter abgestimmt. Diese hochrangig besetzte Jury kürte jetzt aus allen Entwürfen schließlich die zwei Preisträger.

Jury entscheidet jetzt über Realisierung

Im nun folgenden Verhandlungsverfahren präsentieren die beiden Preisträger Projektorganisation, Honorarvorstellungen und Kooperationspartner, auch können Anregungen der Jury aufgegriffen und gegebenenfalls Modifikationen vorgestellt werden. Erst danach wird über die Realisierung entschieden.

Intelligente Lösungen

Die Jury beurteilte den Siegerentwurf folgendermaßen: Die Arbeit beschränkt den nach außen sichtbaren architektonischen Eingriff im Wesentlichen auf den Bereich der Fuge zwischen Leib’schem und Wallenfels’schem Haus.

Hierbei respektiert die in vorderer Ebene sichtbare zeitgenössische Adaption einer Fachwerkstruktur die Traufhöhe beider Bestandsgebäude, während ein dezent zurückgesetzter Aufbau die Dachgeschosse anbindet.

In der inneren Gebäudeorganisation besticht die Arbeit durch ein einfaches und übersichtliches Erschließungssystem. Der Schacht der bisherigen Wendeltreppe im Leib’schen Haus wird intelligent für einen zentralen Aufzug genutzt, der sämtliche Ebenen beider Gebäude barrierefrei anbindet.

Architektonisch anspruchsvolle Skulptur

Für den zweiten Preis sprach sich die Jury aus, weil die Verfasser eine architektonisch anspruchsvolle Skulptur als Gestaltung der Fuge zwischen den beiden bestehenden Gebäuden vorschlagen.

Das eingeschobene, formal eigenständige Element beinhaltet sowohl den Eingangsbereich, als auch das zentrale, beide Gebäude verbindende Treppenhaus. Dieses offene Treppenhaus gewährt einen freien Blick nach außen und besitzt eine klare Formensprache. Damit wird ein markantes drittes Element etabliert, das Aufmerksamkeit erzeugt und zugleich das Zusammenspiel der beiden Gebäude als ein Museum verdeutlicht.

Entwürfe werden ausgestellt

Die Entwürfe werden im Rathaus vor dem Stadtverordnetensitzungssaal ausgestellt. Sobald das Oberhessische Museum wieder öffnen darf, werden alle Entwürfe auch im Alten Schloss noch einmal zu sehen sein. Darüber hinaus ist eine digitale Präsentation auf giessen.de/museumsentwuerfe geplant, um allen Interessierten einen Einblick zu ermöglichen.

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