06. Januar 2025, 13:00 Uhr

Gießen

Rundum gelungenes Benefizkonzert

Eine gute Zeit hatten die 800 Besucher und Besucherinnen beim 27. Benefiz-Weihnachtskonzert »Hilf Deinem Nachbarn« des Blasorchesters Reiskirchen.
06. Januar 2025, 13:00 Uhr
Das Blasorchester Reiskirchen unter der Leitung von Christoph Aßmann. Foto: Berger

Die 58 Musiker und Musikerinnen unter der Leitung von Christoph Aßmann boten in der Gießener Kongresshalle mit Countertenor und Bariton Lidor Ram Mesika und dem Männergesangverein Alleweil aus Burkhardsfelden unter Markus Turschner festliche Töne - und bescherten dem Projekt Rückenwind so ganz nebenbei 6.250 Euro.

Winterlandschaft und Weihnachtskrippe im kleinen, ein Lichtermeer als Bühnenhimmel für das Blasorchester im großen Saal, verbunden mit den auf Leinwand als Bühnenhintergrund verkündeten Wünschen für ein gutes Jahr 2025. Doch zuvor zündete das Orchester ein wahres Feuerwerk, zunächst festlich-weltlich, und im zweiten Teil dann weihnachtlich.

Fester Bestandteil des Konzerts von Beginn an ist Moderatorin Susanne Hohmeyer-Lichtblau, die in souveräner Weise und sonorer Stimme durch den Abend unter dem Motto »Freue dich, Welt!« geleitete. Mit dem Krönungsmarsch »Crown Imperial« von William Walton gefolgt von der Komposition »The Witch and the Saint« von Steven Reineke, auf Deutsch »Die Hexe und die Heilige«, die eine Geschichte aus der finsteren Zeit des Hexenwahns erzählt. Doch finster war es zu keiner Zeit bei diesem Weihnachtskonzert.

Erstmals mit dabei war der vor fünf Jahren gegründete und aus neun Mitgliedern bestehende Männergesangsverein Alleweil Burkhardsfelden. Wie Hohmeyer-Lichtblau, verriet handelte es sich dabei um die Profiversion von Weihnachtssingen unterm Weihnachtsbaum - und dies stellte der stimmgewaltige Männerchor mit Beethovens »Hymne an die Nacht« und dem Gospel »Go down Moses« eindrucksvoll unter Beweis.

Ebenfalls sehr stimmgewaltig und mit viel Beifall bedacht wurde der Gast des Nitzanchors aus Gießens Partnerstadt Netanya (Israel), Lidor Ram Mesika, der derzeit ein Masterstudium für Gesang absolviert. Er sang im ersten Teil mit Countertenorstimme »Bereite Dich, Zion« aus Johann Sebastian Bachs Weihnachtsoratorium sowie Georg Friedrich Händels »Lascia ch’io pianga« und im zweiten Teil mit seiner Baritonstimme »Votre toast...« aus Georges Bizets Oper Carmen und zum Abschluss des offiziellen Teils »Have Yourself A Merry Little Christmas«.

6.250 Euro für Projekt Rückenwind

Eingebunden in die Mesika-Gesangsvorträge war die Überreichung eines Spendenschecks durch den Musikvereinvorsitzenden Mario Binsch und Burkhard Licher an Anika Kühn, die Initiatorin des Projekts »Rückenwind«. Erneut hatte der Musikverein bereits im Vorfeld des Konzerts mitgeteilt, wer in diesem Jahr den Spendenbetrag erhält.

Blumen gab es für das Geburtstagskind Kühn noch dazu. Sie stellte das 2019 gestartete Rückenwindprojekt vor, das Familien mit krebskranken Eltern im Raum Gießen/Wetzlar ganzheitliche Hilfe zukommen lassen will. So starten im März in Rechtenbach auf dem Birkenhof wieder die Familiennachmittage auf dem Bauernhof und auch die Beratungsstelle Freiraum in Heuchelheim soll verstärkt werden. Überhaupt will das Projekt unter dem Dach der gemeinnützigen Invitatio-Stiftung Eltern und Kindern Auszeiten ermöglichen und zu neuer Lebensqualität beitragen.

Der klassische festliche Teil wurde dann mit einem Sprung zum Filmmusikkomponisten John Williams und dem Titel »Jurassic Park« vollzogen. So dass es nach der Pause mit der »Overture to a Winter Festival« weiterging und sich zu »Do They Know It’s Christmas« auf einmal auch ein großer und neun kleine Weihnachtsmänner unter die Gäste mischten, um kleine Geschenke zu verteilen. Die beliebte Weihnachtsmannparade darf bei einem Blasorchester-Weihnachtskonzert einfach nicht fehlen. Gar norwegische Klänge stimmte der Männergesangsverein mit »Nordnorsk julesalme« an, um dann »Whisper! Whisper!« und »Weihnachtsglocken« folgen zu lassen. Mit »A Christmas Carol« leitete dann das Blasorchester das Finale samt Zugaben über. Da wurde gemeinsam mit dem Publikum »Stille Nacht« gesungen und als Zugabe nicht fehlen durfte der Graf-Waldersee-Marsch (»Tochter Zion«).

In den 27 Konzerten hat das Blasorchester bisher insgesamt 262.650 Euro an Spendengeldern überreicht.

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