»Der Tag der deutschen Einheit erinnert uns daran, dass die Zukunft in unseren Händen liegt«, sagte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies im Rahmen der gemeinsamen Feierstunde zum Tag der deutschen Einheit mit der Partnerstadt Eisenach im Erwin-Piscator-Haus (EPH). »Wenn wir den Dialog suchen, wenn wir einander zuhören und Verständnis füreinander entwickeln, können wir Gräben überwinden und den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken.«
Straßenfest zum 3. Oktober
Die Delegation aus Marburgs Partnerstadt Eisenach rund um Eisenachs Oberbürgermeister Christoph Ihling nahm sowohl an der Feierstunde im EPH als auch mit einem eigenen Stand am Straßenfest teil. Ihling sagte bei seiner Rede zur Feierstunde: »Wir brauchen mehr Zuversicht, um Herausforderungen zu überwinden. Ganze Wahlkämpfe sind problemfixiert geführt worden, aber wir müssen lösungsorientiert und der Zukunft zugewandt handeln.« Zudem ging er auf den Austausch zwischen den Partnerstädten ein: den Sommergewinn in Eisenach, das Treffen der Senioren- und Ausländerbeiräte, die Stipendien für die Marburger Sommerakademie und das erstmalige Treffen der »Omas gegen Rechts«-Gruppen.
Saraeh Darsaraee, stellvertretende Vorsitzende des Ausländerbeirats Marburg, sagte bei der Feierstunde: »Wir feiern den 3. Oktober, weil wir viele Gefahren aus der Vergangenheit kennen und weil wir nicht wollen, dass sich Geschichte wiederholt. Heute ist der Tag der Einheit. Es lebe die Einheit, es lebe die Demokratie.«
Verleihung des Stadtsiegels
Oberbürgermeister Spies, Stadtverordnetenvorsteherin Dr. Elke Neuwohner und Saraeh Darsaraee zeichneten im Anschluss Svetlana Kovatchev und Younes Alherz für ihr ehrenamtliches Engagement mit dem Historischen Stadtsiegel aus. Svetlana Kovatchev lebt seit 2001 in Marburg und ist in mehreren Gremien und Arbeitsgruppen engagiert. Neben ihrer tragenden Rolle im Ausländerbeirat der Stadt ist sie unter anderem Beraterin im Soul-Netzwerk in Kooperation mit der Stadt Marburg und der Islamischen Gemeinde Marburg, Mitglied der Vielfalt-Kommission des Landkreises Marburg-Biedenkopf sowie Integrations- und Gesundheitslotsin.
Younes Alherz’ Engagement ist eng mit dem Tag der kulturellen Vielfalt verknüpft: Auf dem Straßenfest lernte er 2017 den Deutsch-Schwedischen Freundschaftsverein Marburg kennen und ist seitdem Teil des Vereins. Darüber hinaus übernimmt er in vielen weiteren gesellschaftlichen Bereichen Verantwortung. Seit 2016 ist er Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Marburg-Mitte. Als Teil der städtischen Kampagne »Marburg zeigt Respekt« ist Alherz aktuell auf Plakaten im Stadtgebiet zu sehen.
Zahlreiche Gäste feiern Einheit und Vielfalt
Vielfältiges Programm gab es auf den Bühnen in der Biegenstraße und im Kulturzentrum KFZ: Nach einem Auftritt der Sister Cities Band mit Musikern aus den Marburger Partnerstädten, tanzten Kinder und Jugendliche aus dem Deutsch-Osteuropäischen Integrationszentrum und eine Line-Dance-Gruppe. Neben Tanz und Musik gab es Improvisationstheater, eine Karate-Präsentation sowie Auftritte der Trommelschule »Trommelklang« und den Musikern von Yerba Colorá und Monyana Yole.
Im EPH war die Ausstellung »Wir alle sind Marburg - 50 Jahre Gebietsreform« zu sehen. Hier gibt es Einblicke in die einzelnen Stadtteile Marburgs. Die Ausstellung ist bis Freitag, 1. November, werktags von 9 bis 18 Uhr geöffnet.
Die Informations- und Aktionsstände von Initiativen und Vereinen aus Marburg und Eisenach rund um das EPH boten Spaß für Groß und Klein mit Welt-Quiz des Ausländerbeirates, dem historischen Bilderrätsel am Stand der städtischen Publikationen, dem Kombine-Bewegungsbus und dem Dosen-»Klischeewerfen« des Vereins Margays. Im Kunstmuseum sowie im Kunstverein gab es die »Kunstpause international«, einen Typographie-Workshop, eine Fotobox für Erinnerungsbilder und kreatives Gestalten mit der KunstWerkStatt für Kinder und Jugendliche.