10. Juni 2024, 13:00 Uhr

Rabenau

Londorf ist »Dolles Dorf« des hr-Fernsehns

Es war eine Stimmung, als hätte das Dorf gerade die Europameisterschaft gewonnen - und für die Londorfer war es auch ein vergleichbares Gefühl.
10. Juni 2024, 13:00 Uhr
Sie haben es gepackt: Guido Knapp (in blau, l.), Ann-Kathrin Tischler, Jens Hausner und Timo Momberger (in blau, r.) haben für ihr Londorf den goldenen Otto auf dem Hessentag in Fritzlar gewonnen. Sie nahmen den Preis von den Moderatoren Jens Kölker und Kate Menzyk entgegen. Foto: HR/Naumann

Vom Hessentag in Fritzlar kehren sie mit dem Sieg beim Wettbewerb »Dolles Dorf« zurück. Der goldene Onkel Otto verbrachte seine erste Nacht als Neubürger im Bett des Ortsvorstehers.

Als das Ergebnis feststand, war der Jubel der Londorfer sowohl auf dem Hessentag in Fritzlar als auch zu Hause im Lumdatal grenzenlos. Es hat geklappt! Der goldene Otto kommt nach neun Jahren zurück in den Landkreis Gießen und hat zum ersten Mal seine Heimat in der Rabenau. Die mitgereisten Fans lagen sich vor Freude in den Armen.

Große Unterstützung

Da sich nicht ganz Londorf den Aufgaben der Finalshow stellen konnte, wurde ein Trio nominiert, das mit Geschick, Nervenstärke und Wissen punktete.

Besonders Timo Momberger dürfte sich durch die Trikotfarbe blau angespornt gefühlt haben, ist dies doch auch die Farbe seines Karnevalvereins »Blaue Raben«. Ann-Kathrin Tischler und Jens Hausner gaben ebenfalls alles, Guido Knapp stand als Ersatzmann bereit. Um ihr Team kräftig zu unterstützen, waren 60 Londorfer mit Bussen und Privat-Pkw zum Hessentag gereist. Der Rest guckte gespannt zu Hause zu.

Furioser Start

Es ging dann auch gleich furios los: Timo Momberger, Ann-Kathrin Tischler und Jens Hausner standen vor der Aufgabe, sich nur mit Hilfe von Füßen und Po auf einem Teppich quer über die Bühne zu bewegen. Die Londorfer erreichten die schnellste Reisegeschwindigkeit, sackten die ersten zehn Punkte ein.

Beim Quiz zeigte Jens Hausner Nervenstärke: Nachdem der Konkurrent aus Haubern gleich drei Fragen in Serie richtig beantwortet hatte, drehte er das Spiel - auch mit Schützenhilfe: Denn als eine Haubernerin die richtige Antwort hereinrief, als eigentlich Londorf am Zuge war, profitierte er vom Strafpunkt. Da Londorf vorher seinen Joker gesetzt hatte, wurden die zehn Punkte verdoppelt - und Londorf lag weit vorne.

Spannung am Ende

Die Erfolgsserie hielt zunächst an, denn als es galt, möglichst viele Klamotten übereinander zu ziehen, setzte Ann-Kathrin Tischler mit 21 Kleidungsstücken Maßstäbe. Da passte der Schlachtruf »Londorf zieht« perfekt. Jens Hausner versprach zu diesem Zeitpunkt bereits, dass bei einem Sieg der goldene Otto bei Ortsvorsteher Dirk Waldschmidt die Nacht verbringen werde.

Allerdings wurde es noch mal knapp. Denn beim Schätzen des Alters von Hauberner Fans vertaten sich die Londorfer deutlich. Haubern kam immer näher, auch beim Blind-Parcours und Dosenschießen lieferten sich beide Dörfer ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Dieses war jedoch von großer Fairness geprägt, denn als Londorf ordentlich punktete, gratulierten die Hauberner als Erste.

Kurz vor Schluss bewies Jens Tischler, dass er sich auch unter Druck viele Details aus einem Video merken kann und führte Londorf zurück in die Erfolgsspur. Zum Finale dann ein Fußballspiel: Per Kopf sollte jeweils ein Duo einen Ball über die Ziellinie transportieren. Momberger und Tischler gewannen das direkte Duell gegen Verfolger Haubern.

Einmalige Aktion

Zünglein an der Waage hätte nun die »Saalwette« à la Thomas Gottschalk werden können: Moderator Jens Kölker hatte zu Beginn der Sendung der Hessentagsstadt die Aufgabe gestellt, dass der FC Domstadt Fritzlar einen EM-Kader mit 26 Fußballspielern zum HR-Treff schicken sollte. Die Dörfer mussten darauf setzen, ob dies dem FC gelingt. Als dann die doppelte Anzahl an Spielern auf der Bühne stand und Londorf auch noch darauf richtig getippt hatte, brachen alle Dämme.

Jubel über den Sieg

»Eine einmalige Aktion, die wir so schnell nicht vergessen werden«, hielt ein freudestrahlender Ortsvorsteher Dirk Waldschmidt fest. »Es war ein großartiges Erlebnis. Die Atmosphäre war überragend.«

Auch Bürgermeister Björn Zimmer jubelte: »Dass wir den goldenen Otto in die Rabenau holen, ist ein großes Ereignis. 2014 waren wir mit Geilshausen nah dran. Jetzt ist es was ganz Tolles für Londorf und die ganze Gemeinde.«

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