Als eine von deutschlandweit 28 Modellkommunen und einziger Teilnehmer in Hessen wurde der Landkreis Gießen im Juli 2021 aus mehr als 90 Bewerbungen für das Förderprogramm »Smart Cities« ausgewählt.
Insgesamt stehen den Projekten im Landkreis Gießen bis Mitte 2027 acht Millionen Euro zur Verfügung, 65 Prozent davon und somit rund 5,1 Millionen Euro beträgt die Förderung des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen.
Digitalisierungsbeirat nimmt Arbeit auf
»Während der ersten Projektphase bis Juni 2023 geht es insbesondere darum, eine Smart-Region-Strategie zu erarbeiten«, erklärt Landrätin Anita Schneider. »In die Entwicklung dieser Strategie möchten wir möglichst viele Perspektiven einfließen lassen. Der Kreistag hat daher die Einsetzung eines Digitalisierungsbeirats als beratendes Gremium beschlossen.« Seine konstituierende Sitzung fand bereits statt, in der Landrätin Schneider zur Vorsitzenden und Prof. Thomas Friedl von der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM), Fachbereich Gesundheit, zum Stellvertreter gewählt wurden.
Der Digitalisierungsbeirat setzt sich zusammen aus den hauptamtlichen Dezernenten und Mitgliedern der Kreisverwaltung, Fraktionsvertretern und Vertretern der Kreiskommunen, aber auch aus Wissenschaftlern der Justus-Liebig-Universität Gießen und der THM, Experten für digitale Barrierefreiheit sowie aus Bildungsträgern, Unternehmen und Verbänden. Der Beirat kann Empfehlungen beschließen und diese an den Kreistagsausschuss weiterleiten. Dem Kreistag soll im kommenden Juli die Beschlussempfehlung über die finale Digitalisierungsstrategie vorgelegt werden.
»Unsere Schwerpunkte liegen gemäß dem aktuellen Projektstand auf den Bereichen Datenmanagement, digitale Kompetenzen, Gesundheitsversorgung und nachhaltiges Wohnen«, führt die Landrätin aus. Mit einem »Open Data Hub« lassen sich große Mengen an Daten rechtskonform zusammenführen. Es handelt sich um eine Drehscheibe für Informationen, welche die Grundlage einer zukunftsgerichteten Entwicklung des Landkreises Gießen darstellt. Die potenziellen Anwendungsfelder sind ein intelligentes Verkehrsmanagement, die Erfassung von Umweltdaten und ein Open-Data-Portal zur Bürgerinformation.
Für »Smart Gebildet« wird in attraktive Lern- und Begegnungsorte investiert, um digitale Kompetenzen als Basis für soziale Teilhabe auszubauen. Unter »Smart Umsorgt« fällt die Verbesserung der Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum durch innovative Lösungen. »Smart Saniert« umfasst derweil die Reduzierung des Energiebedarfs durch die energetische Sanierung von Wohngebäuden.
Umfrage gestartet
Um zu erfahren, wie sich die Menschen im Landkreis Gießen die digitale Zukunft in der Region vorstellen, hat das Projektteam »Smartes Gießener Land« eine Umfrage erstellt.
Der Fragebogen liegt zusammen mit weiterem Informationsmaterial in den Stadt- und Gemeindeverwaltungen im Kreis aus. Ebenfalls wurden die weiterführenden Schulen und Berufsschulen in Stadt und Landkreis damit ausgestattet. Online ist der Fragebogen zu finden unter isgb.gutbefragen. de/smartes-giessener-land.