17. Mai 2024, 13:00 Uhr

Gießen

Wechsel von leitenden Rettungskräften im Kreis

In der Einsatzleitung des Rettungsdienstes im Landkreis Gießen gab es personelle Änderungen.
17. Mai 2024, 13:00 Uhr
Landrätin und Kreisbrandinspektor haben gemeinsam mit Kollegen aus der Gefahrenabwehr Einsatzleitungen im Rettungsdienst verabschiedet und berufen (v.l.): Prof. Dr. Simon Little, Horst Jeckel (Gefahrenabwehr), Florian Seel, Malte Fuchs, Alexander Schunk, Dr. Nils Lenz (Gefahrenabwehr), Christian Wack, Mario Binsch, Tobias Fischer, Anita Schneider, Florian Martens (Gefahrenabwehr). Foto: Landkreis

Eine Massenkarambolage, ein Zugunglück, ein Brand in einem Hochhaus - immer dann, wenn ein Großereignis im Landkreis Gießen mehr als fünf Verletzte fordert, rückt die Einsatzleitung des Rettungsdienstes aus. Die Fachleute übernehmen die übergeordnete medizinische und organisatorische Führung. Diese besteht aus einem leitenden Notarzt und einer organisatorischen Leitung Rettungsdienst. Innerhalb dieses Teams hat es nun personelle Wechsel gegeben.

In den vergangenen Jahren waren Prof. Dr. Simon Little, Florian Seel und Prof. Dr. Frank Marx als drei von insgesamt 14 leitenden Notärzten für den Landkreis Gießen im Einsatz. Rund 35 Mal pro Jahr wurde der jeweils Diensthabende von der zentralen Leitstelle des Landkreises Gießen alarmiert. Nun endete ihre Tätigkeit mit einer Verabschiedung im neuen Gefahrenabwehrzentrum.

Menschen in Not schnell geholfen

Dabei lobte Landrätin Anita Schneider das langjährige Engagement der ausscheidenden Notärzte: »Sie haben einen großen Anteil daran, dass Menschen in Notsituationen schnell und professionell Hilfe erfahren. Wir sind Ihnen überaus dankbar, dass Sie dem Rettungsdienst in den vergangenen Jahren mit Ihrer Expertise zur Seite gestanden haben.«

Prof. Dr. Little wurde im März 2009 berufen und war zudem bis Ende 2022 als ärztlicher Leiter im Rettungsdienst des Landkreises Gießen tätig. Heute arbeitet er als Chefarzt der Klinik für Notfall- und Intensivmedizin am Agaplesion-Markus-Krankenhaus.

Florian Seel hatte Ende 2010 seine Funktion als leitender Notarzt aufgenommen. Er arbeitet am Krankenhaus in Lich und hatte aus persönlichen Gründen um Abbestellung gebeten. Prof. Dr. Marx hatte das Team seit 2018 verstärkt. Er war bis vor kurzem Notarzt im Rettungsdienst in der Abteilung für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie sowie Professor an der Technischen Hochschule Mittelhessen.

Tobias Fischer und Malte Fuchs folgen

Als Nachfolger konnte der Landkreis Gießen Tobias Fischer und Malte Fuchs gewinnen. Beide sind Facharzt für Anästhesiologie und Notfallmedizin am UKGM beziehungsweise in Lich und bringen neben den erforderlichen Qualifikationen auch die nötige Erfahrung mit.

Als neue organisatorische Leiter im Rettungsdienst verstärken die beiden Mitarbeiter der Johanniter-Unfallhilfe, Christian Wack und Alexander Schunk, künftig die Einsatzleitung. Beide sind als Notfallsanitäter tätig und engagieren sich zudem als Praxisanleiter im Bereich Ausbildung.

Der Landkreis Gießen hat als Träger des Rettungsdienstes bereits 1997 eine Einsatzleitung im Rettungsdienst für das Kreisgebiet bestimmt. Diese Führungskräfte stellen sicher, dass bei Großschadensereignissen schnellstmögliche Hilfe gewährleistet ist.

»Im Einsatzfall übernehmen Sie die Führung der medizinischen Notfallversorgung und koordinieren unter anderem die Einteilung der Rettungsassistenten, -sanitäter und Notärzte. Sie legen die Behandlungs- und Transportkapazitäten fest und entscheiden über das jeweilige Zielkrankenhaus. Ihre Einschätzung ist für die reibungslose Bewältigung komplexer Einsätze unerlässlich«, bekräftigte Kreisbrandinspektor Mario Binsch im Rahmen der Berufung.

Der Dienst innerhalb des Teams wechselt regelmäßig im Rahmen eines organisationsübergreifenden Dienstplanes und ist rund um die Uhr sichergestellt. Um als leitender Notarzt eingesetzt zu werden, brauchen die Bewerber neben der ärztlichen Zusatzbezeichnung Notfallmedizin die Facharztqualifikation mit intensivmedizinischem Hintergrund, die frühestens nach fünfjähriger Weiterbildung erworben werden kann. Voraussetzung sind auch die regelmäßige Teilnahme am Notarztdienst sowie ein spezieller Zusatzlehrgang für leitende Notärzte. Alle drei Jahre müssen die leitenden Oberärzte das Seminar wiederholen.

Als organisatorischer Leiter kann nur eingesetzt werden, wer sich zum Rettungsassistenten hat ausbilden lassen und über mehrere Jahre Berufserfahrung im Rettungsdienst verfügt. Neben leitenden Aufgaben im Rettungsdienst oder im Katastrophenschutz muss er oder sie eine Zugführerausbildung machen und sich in der Rettungsdienstinfrastruktur des Kreises auskennen.

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