01. Mai 2024, 13:00 Uhr

Gießen

Künstliche Intelligenz zu den Menschen bringen

Hessens Digitalministerin Prof. Kristina Sinemus hat in der Gießener Innenstadt den neuen Bürgerdialog »KI macht Zukunft - Hessen spricht über Künstliche Intelligenz« fortgesetzt.
01. Mai 2024, 13:00 Uhr
Digitalministerin Kristina Sinemus, Gießens Oberbürgermeister Frank-Tilo Becher, Moderator Willi Weitzel sowie Aussteller und Wissenschaftler der KI-Tour. Foto: Landesministerium

Ziel des Dialogs ist es, Bürgerinnen und Bürgern Chancen und Nutzen der Künstlichen Intelligenz (KI) im Alltag aufzuzeigen. Anhand eines Infomobils sowie etlicher Exponate nahmen zahlreiche Bürger und Bürgerinnen die Möglichkeit wahr, sich über bereits im Einsatz befindliche Produkte zu informieren. »Künstliche Intelligenz erfährt nicht erst seit ChatGPT große Aufmerksamkeit. KI steckt bereits in vielen Dingen, die wir täglich nutzen«, betonte Sinemus. Moderiert wurde die Veranstaltung von Willi Weitzel.

Mit Exponaten die Welt der KI entdecken

Zahlreiche Exponate luden zum Bestaunen und Anfassen ein. Der humanoide Roboter des DRK Fulda, Pepper, ist darauf programmiert, Menschen und deren Mimik und Gesten zu analysieren und auf diese Emotionszustände entsprechend zu reagieren. In sechs DRK-Seniorenzentren in und um Fulda ist er unter anderem für Gedächtnistraining oder Rätselunterhaltung im Einsatz.

Der sprechende Kopf Furhat der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) kann mit über 22 Gesichtern mit unterschiedlichen Hautfarben und Ethnien dargestellt werden und spricht und versteht 35 Sprachen mit mehr als 200 Stimmen, die lippensynchron dargestellt werden.

Mehrere KI-Projekte der THM wurden von Prof. Keywan Sohrabi in einem Rettungswagen dargestellt, darunter eine Langzeit-Monitoring-App für Parkinson-Erkrankte, die eine umfassende Überwachung und Analyse des Gesundheitszustands ermöglicht. KI-gestützte Systeme spielen zudem eine entscheidende Rolle in der Telemedizin, indem sie eine schnelle und präzise Diagnosestellung unterstützen - noch bevor der Patient oder die Patientin das Krankenhaus erreicht haben.

Ein weiteres Beispiel mit 3D-Kameras zeigte die berührungslose Langzeitüberwachung der Atmung bei Kindern, die Anomalien wie unregelmäßige Atemzüge oder abnormale Bewegungsmuster während des Schlafes erkennen.

»Der Kern unserer Forschung an Künstlicher Intelligenz ist ihr Nutzen für die Menschen. Besonders deutlich wird das im medizinischen Umfeld: wenn Apps die Arztbesuche ergänzen, Rettungswagen mit Krankenhäusern kommunizieren und hausärztliche Software der Fachärztin oder dem Facharzt eine fundierte Erstdiagnose liefert«, sagte THM-Präsident Prof. Matthias Willems.

Jens Ihle, Geschäftsführer der Regionalmanagement Mittelhessen GmbH, betonte: »KI zu den Anwenderinnen und Anwendern bringen ist wichtig, denn der Kenntnisstand ist noch sehr unterschiedlich. Wir freuen uns, dass Mittelhessen-Botschafter Willi Weitzel mit seinen Fragen helfen konnte, die kluge Nutzung dieser Technologie zu erklären.«

Unter anderem zeigte die Stadt Gießen an einem Stand ein digitales Stadtmodell: das NV-ProVI-Projekt der Stadtwerke Gießen zur Echtzeit-Auslastung im öffentlichen Nahverkehr, den digitalen Trixi-Spiegel zur Vermeidung von Verkehrsunfällen und Digitalprojekte des Oberhessischen Museums.

Anwendungen sollen den Alltag erleichtern

Oberbürgermeister Frank-Tilo Becher sagte, die Anwendungsfälle zeigten, wie Digitalisierung, KI und smarte Lösungen dazu beitragen könnten, den Alltag zu erleichtern, Sicherheit zu erhöhen und Gießen noch lebenswerter zu machen. »Daher freue ich mich, dass wir im Rahmen der Dialog-Tour die Potenziale der Digitalisierung aus städtischer Sicht vorstellen und mit unseren Bürgerinnen und Bürgern direkt diskutieren konnten. Denn die Städte und Gemeinden sind entscheidend für die Entwicklung und erfolgreiche Umsetzung von Digitalisierungsstrategien.«

Ein weiteres Beispiel für den Ausbau der digitalen Kompetenzen ist der DigitalCheck Kompetenzen des hessischen Digitalministeriums. Unter www.wie-digital-bin-ich.de kann jeder kostenlos online sein Wissen testen und bekommt auch direkt Möglichkeiten zur Weiterbildung aufgezeigt.

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