Die Übung, an der rund 50 Einsatzkräfte, verteilt auf elf Fahrzeuge, teilnahmen, war Teil eines übergeordneten Konzepts zur Verbesserung der Einsatzfähigkeit bei Vegetationsbränden - eine Herausforderung, die in Zeiten zunehmender Trockenperioden immer mehr an Bedeutung gewinnt.
Wasser an den Brandherd bringen
Im Fokus der Übung stand eine zentrale Frage: Wie schnell und effizient kann bei einem Waldbrand die Wasserversorgung in abgelegenem, schwer zugänglichem Gelände sichergestellt werden? Um das herauszufinden, setzten die Wehren auf eine ausgeklügelte Taktik und umfangreiche Technik.
Gleich sieben Pumpen, zwei 5.000-Liter-Faltbehälter, ein 2.500-Liter-Faltbehälter sowie 3,5 Kilometer B-Schläuche - verteilt auf insgesamt 190 Schlauchlängen - wurden entlang der geplanten Förderstrecke verlegt. Diese begann zwischen Oppershofen und Steinfurth entlang des parallel zum Bach liegenden Feldes Richtung Södeler Straße.
Der Aufbau verlangte den Einsatzkräften höchste Koordination und Teamarbeit ab. Über mehrere Verstärkerpumpen hinweg wurde eine durchgehende Wasserversorgung bis tief in das Waldstück aufgebaut - zwei Kilometer bis zum Waldeingang und weitere eineinhalb Kilometer in den Wald hinein.
Realitätsnahe Bedingungen
»Die Übung sollte zeigen, ob unsere im Vorfeld erarbeiteten Konzepte auch in der Praxis funktionieren«, erklärt Einsatzleiter und Gemeindebrandinspektor Thomas Ulowetz zusammen mit dem stellvertretenden Zugführer des Katastrophenschutz-Löschzugs 15, Steffen Weil, von der Freiwilligen Feuerwehr Rockenberg. »Dabei ging es nicht nur um Technik, sondern auch um Taktik, Kommunikation und das Zusammenspiel der unterschiedlichen Wehren.«
Die Übung bot nicht nur neue Erkenntnisse, sondern auch wichtige Bestätigung der vorherigen Überlegungen und Berechnungen. Gerade die eingesetzten Faltbehälter und das Sonderfahrzeug AB Wasser mit 10.000 Litern bewährten sich als mobile Wasserreserven zur Pufferung bei eventuellen Druck-, Pumpenausfällen oder Schlauchplatzern.
Zusammenarbeit der Gemeinden
Besonders hervorzuheben war die reibungslose Zusammenarbeit mit den Wehren Friedberg-Bauernheim, Wölfersheim und Melbach/Södel. »Es ist wichtig, dass wir uns aufeinander verlassen können - auch über Ortsgrenzen hinaus«, so Thomas Ulowetz. »Solche Übungen stärken nicht nur unsere Einsatzfähigkeit, sondern auch den Teamgeist.« Am Ende des Tages zogen die Organisatoren eine durchweg positive Bilanz.
Die Erkenntnisse aus der Großübung sollen nun noch etwas optimiert werden und die Feuerwehren noch besser auf mögliche Waldbrände vorbereiten.
Mit viel Engagement, moderner Technik und starker Zusammenarbeit zeigten die Freiwilligen Feuerwehren eindrucksvoll, wie wichtig Prävention und Übung im Ernstfall sind.