23. Januar 2022, 13:00 Uhr

Marburg

Große Trauer um Landrätin Kirsten Fründt

Kirsten Fründt, die Landrätin des Landkreises Marburg-Biedenkopf, ist tot. Die 54-Jährige starb am 19. Januar im Kreise ihrer Familie an den Folgen einer Krebserkrankung.
23. Januar 2022, 13:00 Uhr
Kirsten Fründt, die Landrätin des Kreises Marburg-Biedenkopf, starb im Alter von 54 Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung. Foto: Markus Farnung/Landkreis

Kirsten Fründt war seit 2014 Landrätin des Kreises und befand sich mitten in ihrer zweiten Amtszeit.

»Unsere Gedanken sind jetzt bei der Familie von Kirsten Fründt. Wir alle trauern um eine engagierte und hochmotivierte Landrätin voller Tatendrang, die ihr Amt mit Herz und Verstand ausgefüllt und die in den vergangenen Jahren viel für Marburg-Biedenkopf erreicht und auf den Weg gebracht hat«, so der erste Kreisbeigeordnete Marian Zachow.

Mit Zuversicht gekämpft

»Wir waren in den zurückliegenden Wochen und Monaten voller Hoffnung und Zuversicht, dass Kirsten Fründt den Kampf gegen ihre Erkrankung gewinnt und sie in ihr Amt zurückkehren kann. Ihre Zuversicht, ihre Kraft und ihr mutiger Kampf gegen die Erkrankung haben viele Menschen beeindruckt und ihnen Mut gemacht. Bis kurz vor ihrem Tod hat sie noch rege am gesellschaftlichen und politischen Geschehen im Landkreis Marburg-Biedenkopf Anteil genommen sowie Impulse und Ideen für Kreispolitik und Kreisverwaltung beigesteuert«, erklärte Zachow. »Sie ist in dem Bewusstsein aus dem Leben geschieden, dass der Landkreis durch ihre Impulse gut aufgestellt ist und auch überregional als Zukunftsregion wahrgenommen wird«, betonte er.

Krankheit kam zurück

Die 54-jährige Kirsten Fründt war seit Februar 2014 Landrätin in Marburg-Biedenkopf. Sie wurde 2019 mit großer Mehrheit wiedergewählt. Im Sommer 2020 wurde bei ihr eher zufällig ein Hirntumor festgestellt, der zunächst auch erfolgreich behandelt werden konnte. Jedoch trat diese heimtückische Krankheit erneut und mit schwerwiegenden Folgen auf. Kirsten Fründt lebte in Marburg, war verheiratet und Mutter zweier erwachsener Töchter.

Die Nachricht des Todes von Kirsten Fründt schockte nicht nur die Bürgerinnen und Bürger des Landkreises - die 54-Jährige war sehr beliebt. Für ihre Partei, die SPD Marburg-Biedenkopf, ist es immer noch schrecklich und unfassbar: »Wir waren nicht sicher, ob sie diesen Kampf gewinnen würde. Daran geglaubt haben wir bis zuletzt. Und immer gehofft, Kirsten Fründt mit ihrer menschlichen Stärke und ihrem mitreißenden Wesen noch lange bei uns zu haben. Wir sind in tiefer Trauer. Die Lücken, die sie menschlich und politisch hinterlässt, werden nur schwer zu füllen sein.«

»Kirsten Fründt war eine hervorragende Landrätin und ein toller Mensch«, sagt Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies im Namen der Stadt Marburg. »Sie hat sich voller Begeisterung, Leidenschaft und Tatendrang für die ganze Region eingesetzt. Ihr Tod ist ein schrecklicher Verlust für uns alle. Wir werden sie sehr vermissen.«

»Der viel zu frühe Tod von Kirsten Fründt macht mich sehr betroffen. Sie war eine engagierte Politikerin, die sich mit viel Herzblut und Leidenschaft für den Landkreis Marburg-Biedenkopf eingesetzt hat. Meine Gedanken sind bei ihrer Familie und ihren Angehörigen, denen ich für die Zeit der Trauer viel Kraft wünsche«, sagte etwa Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier.

Ergänzend teilte Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich mit: »Kirsten Fründt war den Menschen zugewandt und tief verwurzelt in ihrer Heimat, all das habe ich sehr an ihr geschätzt.« Auch im Regionalmanagement Mittelhessen habe sie deutliche Akzente gesetzt. »Ihre Sachlichkeit einerseits, ihr Humor und der sehr angenehme Umgang andererseits werden mir in Erinnerung bleiben.«

Landtagsabgeordneter Dirk Bamberger (CDU) wird Fründt ebenfalls vermissen: »Sie hat es verstanden, über Parteigrenzen hinweg Politik zu gestalten. Ihre fröhliche und gewinnende Art wird mir besonders in Erinnerung bleiben. Sie hat die Herzen der Menschen berührt und wird uns allen sehr fehlen.« Ähnlich äußerten sich Dr. Stefan Heck und Werner Waßmuth von der CDU-Kreistagsfraktion: »Mit Kirsten Fründt verlieren wir eine herausragende Persönlichkeit. Ein von ihr gegebenes Wort galt. Über die vertrauensvolle Zusammenarbeit hinaus haben sich auch Freundschaften entwickelt.«

Wie geht es weiter?

Bis zu einer Neuwahl, die nach den gesetzlichen Vorgaben innerhalb von vier Monaten erfolgen muss, wird der erste Kreisbeigeordnete Marian Zachow die Amtsgeschäfte führen. Über den genauen Wahltermin entscheidet der Kreistag.

Der Landkreis bietet allen Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit der Anteilnahme. Möglich ist dies im Landratsamt sowie den Außenstellen oder über ein Online-Kondolenzbuch unter www.mein-marburg-biedenkopf.de. Der Neujahrsempfang des Kreises wurde abgesagt.

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