29. April 2022, 13:00 Uhr

Marburg

Große Freude über gespendete Fahrräder

Den in Marburg untergebrachten Kindern aus der Ukraine in dieser schweren Zeit eine Freude zu machen war das Ziel einer Fahrradspendenaktion.
29. April 2022, 13:00 Uhr
Große Vielfalt an Fahrrädern: Vom Laufrad für Kleinkinder bis zum Trekkingbike für Jugendliche war alles dabei. Foto: Freya Altmüller/Stadt Marburg

Die Stadt Marburg und der Marburger Zonta-Club schafften über Spenden 38 Fahrräder und 18 Helme zu organisieren, die bei den ukrainischen Kindern für fröhliche Gesichter sorgten. »Die Menschen aus der Ukraine mussten auf der Flucht aus ihrer Heimat viel entbehren. Besonders für die Kinder ist die Zeit des Neuanfangs in einer ihnen völlig fremden Stadt sicherlich sehr belastend. Um sie von ihren Sorgen abzulenken, hatte der Zonta-Club die Idee, die Mädchen und Jungen mit Fahrrädern auszustatten«, erklärt Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. Eine gemeinsame Fahrradspendenaktion wurde daraufhin ins Leben gerufen.

Mit dem Rad unterwegs

»Kinder, die das Trauma der Flucht vor diesem Krieg erlebt haben, sollen auf andere Gedanken kommen«, bestätigt Kirsten Eckhardt, Präsidentin des Zonta-Clubs in Marburg. »In der neuen Umgebung hat das Kind mit dem Fahrrad etwas, das ihm gehört, wofür es Verantwortung übernimmt und was ihm bei der Verarbeitung des Erlebten helfen kann«, fügt Dr. Ortrun Schneider, Vizepräsidentin des Marburger Zonta-Clubs, hinzu. Außerdem sei das Rad für die Kinder und Jugendlichen ein gutes Mittel, um sich an der frischen Luft zu bewegen und Marburg zu erkunden.

Gemeinsamer Aufruf

Zusammen mit der Marburger Fotografin und gebürtigen Ukrainerin Anna Scheidemann übernahm der Club die Organisation, fertigte Flyer an und startete einen Aufruf. Johannes Maaser, Koordinator der Lenkungsgruppe für Integration, Migration und Ausländerbehörde der Stadt Marburg, half bei der Planung des Projekts. Weitere Unterstützer der Aktion fanden sich in der Marburger Schule Steinmühle sowie der Freiwilligenagentur Marburg-Biedenkopf.

38 Fahrräder und 18 Helme kamen zusammen. »Es handelt sich ausschließlich um gebrauchte Gegenstände, die alle verkehrssicher und in einem technisch einwandfreien Zustand sind«, berichtet Schneider. Dies wurde eigens vorab überprüft. Unter den gespendeten Rädern war alles dabei: vom Laufrad und Dreirad für die Jüngsten bis zum Trekking- und Mountainbike für Jugendliche. »Viele dieser Räder standen ungenutzt im Keller oder in der Garage, weil die Kinder teils ein größeres Fahrrad benötigten«, sagt Dr. Ortrun Schneider.

Anschließend wurden die Räder und Helme registriert und mit den Anfragen nach Rädern, die Scheidemann und der Freiwilligenagentur vorlagen, abgeglichen. »Unser Ziel war es, jedes Kind mit einem passgenauen Fahrrad und Helm auszustatten«, erklärt Schneider.

Wenige Tage später fand die Übergabe statt. Mit freudestrahlenden Gesichtern nahmen die Mädchen und Jungen ihre neuen fahrbaren Untersätze entgegen.

Noch nicht alle abgedeckt

»Allerdings konnten wir noch nicht alle Anfragen nach einem Rad erfüllen«, sagt Schneider. Es seien immer noch viele Kinder, die sich ein Fahrrad wünschten. Damit auch sie sich bald über eine Spende mit Pedalen freuen können, plant Zonta mit Unterstützung der Stadt eine weitere Fahrradsammelaktion.

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