30. Juli 2020, 14:44 Uhr

Dillenburg

Vom Kaufmann zum Pfarrer

Daniel Balschmieter ist neuer Pfarrer in den evangelischen Kirchengemeinden Oberscheld und Eibach. Der 35-jährige Theologe kommt als gelernter Kaufmann ursprünglich aus dem Einzelhandel.
30. Juli 2020, 14:44 Uhr
Daniel Balschmieter ist ab Juli neuer Pfarrer in den evangelischen Kirchengemeinden Oberscheld und Eibach. Foto: Holger J. Becker-von Wolff

Diesem Arbeitsfeld blieb Daniel Balschmieter auch in Frankfurt treu, als er neben seinem Studium im Buchhandel arbeitete. Im Vikariat war er in mehreren Dorfgemeinden im benachbarten Dekanat Weilburg tätig. Das anschließende Spezialpraktikum führte ihn zuletzt noch mal zurück nach Frankfurt, um hier ein halbes Jahr die Arbeit der Bahnhofsmission im Frankfurter Hauptbahnhof kennenzulernen.

Praktikum am Bahnhof

»Erfahrungen, die ich nicht missen möchte«, sagt er und erzählt von den vielfältigen Tätigkeiten der Bahnhofsmission. Etwa der Begleitung Sehbehinderter von einem Zug zum nächsten oder die Unterstützung von Menschen gerade dann, »wenn das Leben aus der Bahn gerät« und sie Hilfe benötigen.

»Nebenberuf« Hirte

Daniel Balschmieter ist 1985 in Eschwege geboren und aufgewachsen. 2006 zog er nach Laubach und legte am Laubach-Kolleg der Landeskirche das Abitur ab. Ganz nebenbei, so erinnert er sich, habe er hier auch die Arbeit mit Schafen erlernt. Denn das Kolleg habe seit vielen Jahren eine kleine Schafherde, die auf den umliegenden Wiesen lebt und von den Schülern betreut wird. »Ich war also auch schon mal Hirte«, sagt er, und fügt hinzu: »Für einen Pfarrer doch gar nicht schlecht«, und lacht.

»Von dort aus ging es für mich weiter zum Studium nach Frankfurt«, erzählt Balschmieter. Eine tolle Zeit, die noch dadurch veredelt wurde, »dass sich mir die Gelegenheit für ein Auslandsstudium in Norwegen bot«, erzählt der Seelsorger. Hier habe er seine Studien zur Schöpfungstheologie und auch zur theologischen Zoologie, einem Herzensthema, vertiefen können.

Student in Norwegen

»Dass ich das Land, die Kultur, die Sprache und die Leute in dieser Zeit noch mehr kennen und lieben lernen durfte als in den Jahren zuvor, wo ich als Betreuer mehrere Jugendreisen des CVJM dorthin begleitet habe, war ein zusätzliches Geschenk«. Dass er Pfarrer in den beiden Dillenburger Stadtteilen wird, hat sich im Frühjahr 2020 entschieden. »Bei einer Sitzung mit den Kirchenvorständen der beiden Gemeinden wurde ich nach meiner ›Berufung‹ für den Pfarrberuf gefragt: Es war ein Prozess und nicht ein besonderes Ereignis oder ein fixes Datum, habe ich geantwortet. Irgendwann war es für mich klar, dass der Pfarrberuf für mich mehr ist als nur Interesse«, sagt er und fügt an: »Ich freue mich schon sehr auf meine Zeit in den neuen, für mich noch unbekannten Orten Eibach und Oberscheld.«

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