12. Oktober 2019, 15:00 Uhr

Marburg

Städtische Feste weitgehend positiv bewertet

Ergebnisse einer Umfrage zu städtischen Festen bildeten bei der Mitgliederversammlung des Stadtmarketings Marburg einen Schwerpunkt.
12. Oktober 2019, 15:00 Uhr
Hohe Wertschätzung durch Handel und Dienstleistungen wird dem Lichtevent »Marburg b(u)y Night« entgegengebracht. Foto: Patricia Grähling/Stadt Marburg

Gut ein Drittel der Befragten, darunter größtenteils Einzelhandel und Dienstleister, hatten Großveranstaltungen in Marburg bewertet. Dabei ging es unter anderem um die Fragen, ob das jeweilige Unternehmen von den Events profitiere und welche Rolle etwa ein verkaufsoffener Sonntag spiele.

Ein Drittel Rückmeldungen bei Umfrage

Stadtmarketing-Geschäftsführer Jan-Bernd Röllmann freute sich über immerhin 71 Rückmeldungen, die eine gewisse Repräsentativität ausdrückten. Der Bogen spannte sich vom Marburger Frühling und dem Maieinsingen über das Stadtfest 3 Tage Marburg und das Heimatshoppen bis zum Elisabethmarkt, Marburg b(u)y Night und den Weihnachtsmärkten.

Das mit Abstand beste Ergebnis erzielte das Lichtevent Marburg b(u)y Night. Die Händler favorisieren dabei weiterhin als Veranstaltungstag den Freitagabend. Die erweiterten Öffnungszeiten bis Mitternacht gelten als Empfehlung, auch wenn der Ladenschluss von jedem Geschäft individuell bestimmt werden kann.

Auch der Elisabethmarkt kam in der Befragung sehr gut weg. Als »Sorgenkind« erweist sich allerdings das Heimatshoppen, das in der Akzeptanz der Einzelhändler hinterherhinkt. »Wir haben noch nicht entschieden, wie wir damit nächstes Jahr verfahren«, kommentierte Röllmann die bescheidenen Umfragewerte. Allgemein wünschen sich die Unternehmen vom Stadtmarketing, dass es sich stärker auf die Imagebildung Marburgs, die Quartiersentwicklung und die Stadtbelebung fokussiert.

Marburg-Gutschein ist Erfolgsmodell

Vorsitzender Klaus Hövel hatte eingangs auf den Erfolg des Marburg-Gutscheins verwiesen, der in den acht Jahren seines Bestehens insgesamt mehr als vier Millionen Euro Kaufkraft in der Stadt gehalten habe. In rund 200 Unternehmen können die Gutscheine eingelöst werden. »Wir entwickeln uns vom reinen Einzelhandelsmarketing zum Stadtmarketing«, sagte Hövel. Diesbezüglich votierte die Mitgliederversammlung auch für einen ermäßigten Mitgliederbeitrag für gemeinnützige Vereine.

Hinsichtlich der Rahmenbedingungen für die Genehmigung verkaufsoffener Sonntage sei man laut Jan-Bernd Röllmann in Marburg in »guter Kooperation« mit Gewerkschaften und Kirchen. Dennoch sei es wünschenswert, wenn der Gesetzgeber eine bestimmte Anzahl an verkaufsoffenen Sonntagen ohne Anlassbezug festlegen würde.

Auf die Leerstände in der Oberstadt ging die stellvertretende Geschäftsführerin des Stadtmarketings, Daniela Maurer, ein. Damit werde offensiv umgegangen. Unter dem Motto »Marburger FreiRaum« seien Schaufenster unvermieteter Geschäfte beklebt worden, um Aufmerksamkeit zu erzielen. Es gebe auch Nutzungsideen, die aber meist an der Budgetfrage scheiterten.

In einem Gastvortrag unternahm Anglistikprofessor Jürgen Handke einen Streifzug von den Anfängen der Digitalisierung bis zur vom Roboter unterstützten Uni-Vorlesung. »Wir sind in der Steinzeit«, lautete sein düsteres Fazit. Deutschland sei in der Informationstechnologie »längst abgehängt«.

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