04. Mai 2019, 15:00 Uhr

Wetzlar

NABU ruft zur großen Vogelzählung auf

Weniger Insekten – weniger Vögel? Das will der NABU genauer wissen: Bei der 15. »Stunde der Gartenvögel« werden Vögel in Gärten, Grünanlagen und Parks erfasst.
04. Mai 2019, 15:00 Uhr
Wer sich in den Garten begibt, sollte sich einen ruhigen Platz suchen, um die Vögel nicht zu vertreiben. Gerade für Kinder könnte die Zählung spannend und lehrreich sein. Foto: NABU

Diese Zählung findet am zweiten Maiwochenende, also vom 10. bis 12. Mai statt. »Viele Menschen haben den Eindruck, dass sie nicht mehr so viele Vögel im Garten haben wie früher«, sagt NABU-Landesvorsitzender Gerhard Eppler. »Gerade dann lohnt es sich mal, eine Stunde genauer hinzuschauen, wer im eigenen Garten eigentlich so unterwegs ist.« Die »Stunde der Gartenvögel« erfreut sich großer Beliebtheit. Ziel ist es, deutschlandweit ein möglichst genaues Bild der Vogelwelt zu erhalten. Dabei geht es nicht um eine vollständige Erfassung aller Vögel, sondern darum, Veränderungen der Vogelbestände festzustellen.

Bekannte Zwitscherer seltener geworden

Die Daten aus dem vergangenen Jahr sorgten bei Experten für Besorgnis: »Viele Gartenvogelarten wiesen 2018 niedrigere Werte als im langjährigen Schnitt auf«, erklärt Eppler. »Und dabei traf es nicht bloß seltene Arten, sondern auch Kohl- und Blaumeise, Grün- und Buchfink sowie Hausrotschwanz.«

Insgesamt wurden 2018 in Hessen 32,6 Vögel pro Garten gesichtet, was 6,3 Prozent weniger unter dem langjährigen Durchschnitt von 34,8 Vögeln pro Garten ist. »Wichtig ist es nun festzustellen, ob das ein statistischer Ausreißer aufgrund von ungünstigen Bedingungen war oder ob sich dieser Negativtrend fortsetzt«, sagt Eppler.

Keine festen Jahresregeln

Jedes Jahr hat seine eigene Kombination von Faktoren: Wetterereignisse, Krankheiten, Änderungen in der Bewirtschaftung von Flächen und die Verfügbarkeit von Futter wechseln und können großen Einfluss auf den Bruterfolg und die Überlebenschancen der Vogelarten haben.

Eine seriöse Bewertung ist somit erst über einen langjährigen Vergleich möglich. »Die Angaben, die der NABU von den Freiwilligen Zählern bekommt, sind für den Naturschutz unbezahlbar«, erklärt Gerhard Eppler. »Je genauer wir über die Entwicklung Bescheid wissen, desto besser kann sich der NABU für sie stark machen.«

Wie kann ich mitmachen?

In 2018 hatten bundesweit fast 57.000 Vogelfreunde bei der »Stunde der Gartenvögel« mitgemacht und aus über 37.000 Gärten mehr als 1,2 Millionen Vögel gemeldet. In Hessen waren es rund 3.300 Naturfreunde, die 75.000 Vögel sichteten.

So funktioniert die Teilnahme: Von einem ruhigen Plätzchen im Garten oder vom Zimmerfenster aus wird von jeder Vogelart die höchste Anzahl notiert, die im Laufe einer Stunde entdeckt werden kann. Die Beobachtungen können per Post, Telefon (kostenlose Rufnummer am 11. Mai von 10 bis 18 Uhr: 0800-1157115) oder im Internet unter www. stundedergartenvoegel.de gemeldet werden. Meldeschluss ist der 20. Mai. Auf der Internetseite gibt es auch aktuelle Zwischenstände zu entdecken, inklusive interaktiven Karten.

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