26. März 2018, 15:00 Uhr

Angelburg

Kindergartenköchinnen lernen nachhaltige Küche

Impulse für die Zubereitung gesunder und nachhaltiger Speisen haben ein Kindergartenköchinnen bei der Kampagne »Bio kann jeder« in der Gansbachtalschule erhalten.
26. März 2018, 15:00 Uhr
Bei dem Workshop lernten die Kindergartenköchinnen, wie sie gesunde und nachhaltige Speisen in den Küchenalltag ihrer Einrichtungen integrieren können. Foto: Valentin/Landkreis

Diplom-Ökotrophologin Hannelore Weise zeigte in Lixfeld, wie sich Gemeinschaftsverpflegung und gesunde Ernährung vereinbaren lassen. Die Veranstaltung wurde vom Fachbereich Gesundheit des Landkreises organisiert.

Die Fachkräfte der Kita-Küchen im Landkreis, in denen das Mittagessen vor Ort frisch hergestellt wird, kochen schon jetzt nicht nur bedarfs- und kindgerecht, also »gesund«, sondern verwenden auch bevorzugt saisonale und regionale Lebensmittel – und so oft wie möglich in Bioqualität.

Mehr vegan, mehr regional

Wie bei vielem anderen, unterliege auch die Ernährung gewissen Trends, erklärte Weise den Teilnehmerinnen. Seit einigen Jahren boome eine vegane Ernährungsweise, und auch regionale Produkte drängen stärker in das Bewusstsein.

Das eine ist teilweise bedingt durch zunehmende Nahrungsmittelunverträglichkeiten etwa bei Milchprodukten, das andere Ausdruck dafür, dass mehr Wert auf Qualität und regionale Erzeugnisse gelegt wird. Beides lässt sich auch in der Gemeinschaftsverpflegung umsetzen.

Kinder brauchen attraktives Essen

Beispiel Möhrenfrischkost mit Sellerie: »Lässt sich schnell zubereiten und spricht die Kinder wegen der Farben an«, sagt die Expertin. Gerade bei Kindern gilt: Das Auge isst mit! Kinder lieben zum Beispiel Toppings«, erklärte Weise. Werde die Möhrenkost mit ein paar Kokoschips überstreut, wirke das gleich attraktiver.

Oder wie wäre es mit veganen Kräutersoße auf Basis von Cashewnüssen? »Die bieten gegenüber Erdnüssen und Mandeln eine weitaus geringere Allergiegefahr«, sagt Weise. Ein weiterer Tipp: »Ruhig die Kinder in die Zubereitung mit einbeziehen.« Relativ problemlos sei das bei gebackenen Gemüse möglich. Kartoffeln, Süßkartoffeln, Rote Beete, Möhren oder Sellerie – das alles lasse sich gut schneiden, 15 bis 20 Minuten im Ofen backen und als gesunder Naschersatz aus der Hand essen – auch mit einem Dip.

»Wenn Kinder selbst kochen, erhalten die Gerichte für sie einen ganz anderen Stellenwert«, betonte Weise. In der Praxis sei das aber oft nicht machbar, stellte Sabrina Klein vom Kinder- und Familienhaus maia (Breidenbach) fest. »Es passt nicht in den Alltag, der unter Zeitdruck steht«, gab sie zu bedenken. Kleine Mengen der Gerichte abzuzwacken und diese getrennt mit den Kindern zuzubereiten, das funktioniere hingegen sehr gut.

Auch ein süßes Gericht durfte bei dem Kochworkshop nicht fehlen, es gab Couscous-Gratin mit Apfeldicksaft. Quasi eine Quarkspeise, nur dass sie mit Seidentofu, Reismilch und Couscous zubereitet werde.

Den Vorteil einer pflanzenbetonten Kost stellte Anja Erhart von der Agentur für Ernährungsfragen (Frankfurt) heraus: Pflanzliche Kost sei nicht nur gesund, sie könne auch leichter regional bezogen werden.

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