29. Januar 2020, 15:00 Uhr

Rauschenberg

Historische Gebäude liebevoll saniert

Der Denkmalschutzpreis des Landkreises geht in diesem Jahr an Besitzer einer ehemaligen Hofanlage in Bracht und von Fachwerkhäusern in Stadtallendorf und Marburg-Weidenhausen.
29. Januar 2020, 15:00 Uhr
Horst Krause (2.v.l.) und Karin Krause (Mitte) bekamen von Landrätin Kirsten Fründt (rechts) die Denkmalschutzplakette für die aufwendigen Umbauten des »Werts Hof« überreicht. Tochter Anna-Lena und Matthias Schütz freuten sich mit. Foto: Landkreis

Landrätin Kirsten Fründt und Erster Kreisbeigeordneter Marian Zachow übergaben den Preisträgern jeweils Urkunden, Plaketten für die Hauswand und ein Preisgeld in Höhe von je 1.000 Euro. Aus sechs Bewerbungen hat der Landkreis drei ausgewählt und ausgezeichnet.

Der »Werts Hof« in der Ortsdurchfahrt von Rauschenberg-Bracht war früher eine klassische Hofanlage mit Wohnhaus, Ställen, Scheune und einer Schmiede. Heute beherbergt er neben den Wohnungen für zwei Generationen der Familie auch mehrere Ferienwohnungen und einen Kunstgewerbeladen. Dadurch refinanzieren die Besitzer Karin und Horst Krause die aufwendigen Umbauten, die sich über 20 Jahre hinzogen. »Die Maßnahme stellt einen beispielhaften Beitrag zur Identität des Landkreises dar. Durch neue Funktionen wird der Ort Bracht in den Bereichen Tourismus und Infrastruktur gestärkt«, begründet der Denkmalschutzbeirat die Auszeichnung.

»Die Sanierung des historischen Tagelöhnerhauses in der Leide 4 in Stadtallendorf ist ein gutes Beispiel dafür, wie eine Straße, an der Leerstand und Verfall herrschen, aufgewertet werden kann«, stellte Landrätin Kirsten Fründt fest. Besitzer Mario Repka hat das Haus von Grund auf saniert und dabei auf alte Handwerkstechniken zurückgegriffen. Die Scheiben der Holzfenster wurden beispielsweise nach einer historischen Methode mit Bleisprossen verstärkt. Darüber hinaus hat der Besitzer bereits vier weitere Gebäude in der Straße saniert. Die Leide hatte sich zur »Problemstraße« entwickelt, weil die dortigen Häuser sehr klein sind und als Wohnhäuser damit lange keine Rolle spielten, der Sanierungsstau stieg. Mario Repka habe mit seinem Engagement dazu beigetragen, dass dieses Image verschwinde und die typische Bauweise früherer Bauern erhalten bleibe.

Aus Haus schlichtes Schmuckstück gemacht

Den dritten Denkmalschutzpreis haben Landrätin Fründt und Erster Kreisbeigeordneter Zachow an Monika Böhl übergeben. Sie hat das ehemalige Wohn- und Handwerkerhaus in der Kappesgasse 6 in Marburg-Weidenhausen besonders behutsam saniert. Dabei legte sie viel Wert darauf, die noch vorhandenen alten Elemente und Bauteile aus verschiedenen Epochen zu erhalten und hat aus dem Haus so ein schlichtes Schmuckstück gemacht. »Damit wurde nicht nur ein Gebäude erhalten und eine positive städtebauliche Wirkung erzielt, sondern auch ein Beitrag zur besonderen Identität des Landkreises geliefert«, sagte der Erste Kreisbeigeordnete.

Mit dem jährlichen Denkmalschutzpreis würdigt der Landkreis das private Engagement der Haus- und Grundstücksbesitzer, die auf besondere Art und Weise Denkmalpflege betreiben, oftmals verbunden mit hohem zeitlichem und finanziellem Aufwand. Der Denkmalbeirat des Landkreises wählt dabei aus den Bewerbungen drei aus und schlägt sie dem Kreisausschuss für den Preis vor, der dann die endgültige Entscheidung trifft. Die Auszeichnung soll auch andere Denkmal-Besitzer dazu animieren, sich in diesem Bereich zu engagieren.

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