19. Juni 2019, 11:00 Uhr

Dillenburg

»Hanni« und »Nanni« sind die Lieblinge

Ein tiergestütztes pädagogisches Projekt ist das neueste Aushängeschild der »Betreuten Grundschule Oberscheld«.
19. Juni 2019, 11:00 Uhr
Kuschelzeit und Rundum-Betreuung: Die Schüler, die die Betreuung der Schule in Anspruch nehmen, haben ihre plüschigen Mitbewohner toll aufgenommen. Foto: privat

Die an der Schelderwaldschule angegliederte Einrichtung können Schüler zwischen 7.15 und 16 Uhr besuchen - wenn sie keinen Unterricht haben. Neben Mittagessen, Zeit zum Spielen und Chillen bleibt auch Raum für die Hausaufgabenerledigung. Das neue Projekt setzt nun einen gemeinsamen Wunsch von Eltern, Schülern und Betreuungskräften um.

Mit viel Einsatz haben Eltern hierzu ein großzügiges Außengehege gebaut und für die Materialien Spenden gesammelt. Danach konnten »Hanni« und »Nanni« einziehen - zwei Rote Neuseeländer Häsinnen, die der Vorsitzende des Kaninchenzuchtvereins Manderbach, Gerhard Simon, aus seiner Leistungszucht spendierte. Er steht den Verantwortlichen auch zur fachlichen Beratung zur Verfügung.

Nachwuchs schon da

Vorläufiger Höhepunkt der Erfolgsgeschichte: Die Häsinnen haben mittlerweile schon neun Junge geworfen, die bereits fünf Wochen alt sind. »Das Tierprojekt ist das beste und aufregendste, was uns an vielem Guten hier in den letzten Jahren passiert ist«, berichtet Betreuungsleiterin Sandra Anders. »Es ist schon erstaunlich, welch guten Einfluss die Tiere auf die jungen Leute haben.«

Die Aufgaben und Zuständigkeiten der Kids sind klar geregelt. Futter- und Versorgungspläne wurden erarbeitet und mit großer Verantwortung umgesetzt. Das Wohlergehen der Kaninchen liegt allen am Herzen. Sandra Anders berichtet über Kuschelzeiten mit den sehr zahmen und anhänglichen Tieren. Manchmal bekommen sie von den Kindern vorgelesen oder mit Handpuppen etwas vorgespielt.

Auch Eltern nehmen regen Anteil: »Geht’s den Hasen gut? Haben sie genug Futter? Müssen wir uns um was kümmern?« So und ähnlich lauten die Fragen, wenn sie das Gehege in Augenschein nehmen und das »Hasenspenden-Schwein« großzügig füttern.

Artgerechte Haltung war Voraussetzung

Schulleiterin Susanne Richter war dem Projekt von Beginn an sehr zugetan. Vor ihrer Zustimmung machte sie eine zeitgemäße, artgerechte Haltung und Versorgung zur Bedingung und verwies auf die Einhaltung der Hygienebestimmungen. Inzwischen hat sie die Patenschaft für eines der Jungtiere übernommen und praktische Unterstützung durch eine Futterspende geleistet.

Mit der Betreuungsleiterin ist sie sich über die positive Wirkung der Kaninchen in der Betreuungseinrichtung sowie die Projektinhalte und Ziele einig: »Die Schüler zeigen insgesamt ein besser strukturiertes und sozial wirksameres Verhalten - soziale Fähigkeiten insgesamt und Verantwortungsgefühl werden gestärkt«, lobt die Schulleiterin. Auch Sandra Anders hebt besonders die sozialen Aspekte des Projekts hervor: »Übernahme von Verantwortung, Mitgefühl, sensibler Umgang und Rücksichtnahme sind Grundtugenden, die die Schüler durch den unmittelbaren Kontakt mit den Tieren in ihrer Obhut erlernen und erfahren.«

Hasen suchen ein Zuhause

Damit es nicht zu voll wird im Hasenstall, werden einige der Jungtiere in den nächsten Wochen abgegeben. Wer Interesse hat, kann sich mit der Betreuungsleiterin der Schelderwaldschule Oberscheld, Sandra Anders, unter Telefon 0171-6873632 in Verbindung setzen.

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