18. April 2020, 13:00 Uhr

Dillenburg

Dillenburger Kitas aktiv trotz Schließung

Obwohl die Kindertagesstätten offiziell geschlossen sind, sind nicht alle Aktivitäten eingestellt. Dies zeigen verschiedene Beispiele aus den Stadtteilen.
18. April 2020, 13:00 Uhr
Eine liebe Grußbotschaft wurde am Zaun der Kita Manderbach angebracht. Foto: Stadt Dillenburg

Ein Teil der städtischen Mitarbeiter ist natürlich für die Betreuung der Notgruppen im Einsatz. Alle Kita-Teams nutzen die ruhigere Zeit optimal für sinnvolle Aktionen, die bei laufendem Betrieb schwerer umzusetzen wären. Dabei werden die Kinder von den Erzieherinnen schmerzlich vermisst und alle freuen sich schon auf die Wiedereröffnung.

»Pusteblume« wird schöner

So laufen in der Eibacher »Pusteblume« Verschönerungsarbeiten, die das Kita-Team in Eigenregie durchführt: Löcher in den Wänden werden zugespachelt, Decken und Wände gestrichen und Böden grundgereinigt.

Alle Räume sind aufgeräumt, alle Spielsachen gewaschen und desinfiziert. In aller Ruhe konnte Material gesichtet, sortiert und aufgeräumt werden. Das Fahrzeughäuschen soll noch gestrichen werden und dabei kleine Reparaturen an dem ein oder anderen Fahrzeug erledigt werden, damit die Kinder nach ihrer Rückkehr wieder voll durchstarten können. »Das gesamte Team freut sich sehr auf die Wiedereröffnung und wünscht allen Kindern und Eltern bis dahin Gesundheit und gute Laune«, sagt Eibachs Kita-Leiter Kemal Hermanni.

Videos für die Kinder

Eine Botschaft schicken die Erzieher der Kita Manderbach an Eltern und Kinder: Ein selbst bemaltes Tuch wurde am Zaun der Betreuungseinrichtung aufgehängt und außerdem halten die Betreuer Kontakt zu den Familien, denen sie selbstgemachte Videos mit Fingerspielen und Liedern zuschicken. »Wir möchten dies machen, damit den Kindern irgendwann der Wiedereinstieg leichter fällt und sie wissen, dass wir an sie denken«, sagt Jennifer Theiß, stellvertretende Leiterin der Kita Manderbach.

Büroarbeit als Vorbereitung

In der Einrichtung »Der kleine Prinz« in Dillenburg sind die Mitarbeiter mit dem Schreiben von Lerngeschichten und dem Vorbereiten von Elterngesprächen beschäftigt.

Auch das Projekt »Dillenburg - meine Stadt« will weiter betreut sein. Hier haben sich die Kinder schon engagiert mit ihrer Heimatstadt auseinandergesetzt.

Gerade werden neue Ideen für die Vorschularbeit zusammengestellt. »Die Kinder lieben etwa ihre Portfolios und schauen sie sich auch sehr häufig an. Dabei können sie selbst sehen, wie groß sie geworden sind und wie gut sie manche Dinge schon gelernt haben«, sagt Leiterin Kerstin Immel-Koch.

»Farbenfrohe« Neugestaltung

In der Kita »Farbenfroh« in Nanzenbach haben die Fachkräfte aufgeräumt und umgestaltet. Einige Bereiche erhielten sogar ein ganz neues Aussehen, das die Kinder nach ihrer Rückkehr entdecken können. Auch hier wurde sortiert, repariert und desinfiziert. Eine umfangreiche Grundreinigung von Räumen und Möbeln stand ebenfalls im Programm.

Mit Eltern und Kindern wird per E-Mail Kontakt gehalten. Zu Beginn der »Coronazeit« fragten viele Eltern nach Übungsblättern für die Vorschulkinder. Die Mitarbeiter haben freiwillige Übungen gesammelt und den Eltern per Mail zukommen lassen. »Wir freuen uns sehr darüber zu sehen, was die Kinder zu Hause so machen. Natürlich hoffen wir, dass diese Zeit alle gut überstehen und wir uns bald gesund wiedersehen können«, berichtet Leiterin Kerstin Nöcker.

Alles umgekrempelt

In Niederscheld wurde in der ersten Woche nach der Schließung die Einrichtung »gründlich auf den Kopf gestellt«. Auch hier wurde alles aufgeräumt, abgewaschen, gereinigt und der Waldcontainer entrümpelt. Dann wurde auch kräftig der Pinsel geschwungen. »Ohne Kinder macht das alles nur halb so viel Spaß. Daher haben wir eine Kollegin ins Home-Office geschickt und zu den Eltern über den E-Mail-Verkehr Kontakt aufgenommen«, erklärt Leiterin Ina Henrichs.

Die Idee: In einem wöchentlichen, kindgerechten »Wochenblatt« berichten sie über die Arbeiten und schicken den Kindern »Zeitvertreib« mit. Bastelideen, Fingerspiele, Geschichten und Ratgeber für die Eltern sollen die Zeit verkürzen. Natürlich freuen sich alle Erzieherinnen immer über Post von den Kindern.

Konzeptions-Bearbeitung in Donsbach

Was machen die Erzieherinnen in der Kita Donsbach? Neben der Reinigung Desinfektion wurde hier auch im Außengelände gewerkelt. Bänke wurden geschliffen und gestrichen, ebenso die Türen in der Fuchsgruppe.

Die Konzeption wurde überarbeitet, Elterngespräche vorbereitet und das Portfolio jedes einzelnen Kindes aktualisiert. Für die Kinder bereiten die Erzieher verschiedene Angebote für die Zeit nach der Wiedereröffnung vor: Nähen sowie Lagerfeuer mit Würstchen und Stockbrot. Während der Vorbereitung steigt die Freude auf das Wiedersehen täglich.

Großer Dank für den tollen Einsatz

Die Oranienstadt Dillenburg bedankt sich sehr herzlich bei den Mitarbeitern in den Kitas, die neben ihren üblichen Tätigkeiten nun die Zeit nutzen, um die Einrichtungen auf Vordermann zu bringen - auch in Eigeninitiative. Seit der Schließung der Kitas am 13. März hat die Stadt Notgruppen eingerichtet, in denen um die acht Kinder betreut werden.

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