Diese Summe wurde nun an zwei Einrichtungen übergeben. Auf dem Gießener Hausberg überreichten Veranstalter Dennis Bahl und Produktionsleiter Markus Pfeffer Schecks über jeweils 12.500 Euro an den Verein Gesundheit-Prävention-Schulung Mittelhessen (GPS) mit Sitz in Pohlheim und das Schulbauprojekt Hope Conscious in der Region Shinyanga (Tansania).
Gießener Kultursommer übergibt Spende an Hope Conscious und GPS
Insgesamt elf Veranstaltungen umfasste der diesjährige Kultursommer, »und man merkte es schon, wenn die Künstler sich auch für unser Becherpfandprojekt stark machten und es auf der Bühne bewarben, dann hatten wir bis zu einem Viertel mehr an Spendenbechern als sonst«, verriet Pfeffer.
Bahl und Pfeffer ist es mit der Spendenübergabe ein Herzensanliegen, dass damit Projekte unterstützt werden, »zu denen wir auch selbst einen Bezug haben«. So wurde über sechs Jahre hinweg das sozialmedizinische Nachsorgeprojekt »Startklar« der Gießener Kinderklinik unterstützt. Bereits bei der letzten Spendenübergabe wurde erstmals das Herzensprojekt von Hannah Dany, »der heimlichen Kultursommerchefin«, wie es Pfeffer formulierte, unterstützt - und nun erneut. Dany ist Produktionsassistentin und Assistentin der Geschäftsführung beim Gießener Kultursommer und ihr Herz schlägt für Kinder in Afrika. Ihr Herzensprojekt dabei ist der Schulbau Hope Conscious: Hier konnten von den erhaltenen 10.000 Euro vom Kultursommer 2023 zwei weitere Klassenräume und Sanitäranlage gebaut werden.
Auch der nun erhaltene Spendenbetrag soll für die Errichtung von zwei weiteren Klassenräumen verwendet werden, so dass die aktuell rund 90 Kinder im Alter von sechs bis 14 Jahren zählende Schule dann über insgesamt sieben Klassenräume verfügen und weiter ausgebaut werden kann.
Darüber wie auch über GPS wurden die Kultursommergäste vor Ort informiert. Dany hatte dies gemeinsam mit ihrem Vater Holger organisiert, und so standen Helfer beider Einrichtungen den Interessierten auch gerne Rede und Antwort, was mit den Spendengeldern gemacht werden soll. An den Spendentonnen waren so stets Mitarbeitende im Dienst und Ansprechpersonen. »Das ist uns auch wichtig«, betonte Bahl mit dem Hinweis, dass vor allem auch ein direkter Bezug zu den Begünstigten gegeben sein muss. Im Fall von Bahl ist es sein Sohn, der die Diagnose Diabetes erhielt und ratlose Eltern »wie vor den Kopf geschlagen waren und sich nun damit befassen und Hilfe suchen mussten«.
Eine große Hilfe war hier der 1998 von Diabetologen und anderen Ärzten der Region Gießen als gemeinnützig anerkannter Förderverein gegründete Verein Gesundheit-Prävention-Schulung Mittelhessen. Dieser hat sich zum Ziel gesetzt, die Versorgung von Diabetikern und anderen chronisch kranken Patienten zu verbessern und auch die Qualität und Arbeitszufriedenheit von Behandlern zu steigern. Chronisch Erkrankte sollten gut über ihre Erkrankungen informiert sein, was am besten in krankheitsspezifischen Schulungen erfolgt. Gleichzeitig sollten sie die Möglichkeit haben, Spezialisten, die für die Behandlung ihrer Probleme notwendig sind, ausfindig zu machen. Beratungen zu Schulungen, Bewegungsangeboten, erweiterten Kursangeboten und Fortbildungsveranstaltungen umfasst das Hilfeangebot, wobei vor allem Patienten und Patientinnen eine wohnortnahe qualifizierte Schulung ermöglicht werden soll.
»Wir wollen erreichen, dass sich Patienten in den Schulungen ein umfassendes Wissen bezüglich der Zuckererkrankung aneignen können. Damit haben sie die Möglichkeit, den Diabetes mellitus bestmöglich zu beeinflussen, Folgeschäden zu vermeiden und eine optimale Lebensqualität zu erreichen. Jedem Patienten wird geholfen, eigenverantwortlich mit seiner Erkrankung umzugehen«, so Vorsitzender Marcus Pickel. Der bei GPS als Koordinator im Vorstand fungierende Diabetologe Dr. Joachim van Gellecom sieht vor allem aber auch den Zugang zu neuesten Therapiemöglichkeiten den Kindern unbürokratisch zu ermöglichen, als eine große Aufgabe des Vereins, der aktuell rund 70 Familien mit Kindern und Jugendlichen mit Diabetes betreut und dabei auch Hilfe bei Schul- und Erziehungsbegleitung leistet.
»Mit der Becherpfandspendenaktion geht es uns auch darum, die Begünstigten bekannter zu machen, denn deren Arbeit ist einfach fantastisch - sonst würden wir das auch nicht unterstützen - und hilft vielen Betroffenen«, so Bahl.
Insgesamt schon 120.000 Euro
Bei den sechs vorausgegangenen Becherpfandspendenübergaben wurden rund 120.000 Euro überreicht - und der nächste Kultursommer steht bereits fest. Vom 21. bis 31. August 2025 finden auf dem Schiffenberg elf Veranstaltungen statt, die dann auch wieder die beste Gelegenheit bieten, etwas Gutes zu tun.