29. November 2017, 06:10 Uhr

Lebkuchen

Das ist die Lebkuchenfrau der Wetterau

Weihnachten riecht für Barbara Ickes nach Nelken, Zimt und Vanille, nach Bratapfel und Schokolade. Seit fünf Jahren weiß sie: Welche Lebenkuchensorte in die Tüte kommt, ist eine Glaubensfrage.
29. November 2017, 06:10 Uhr
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Von Valerie Pfitzner
Lebkuchen Schmidt Friedberg Kaiserstraße Barbara Ickes (Foto: vpf)

Jedes Jahr gibt es einen Lebkuchen des Jahres. Dieses Jahr ist der nicht nur deshalb besonders, weil Lebkuchen Schmidt aus Nürnberg 90-jähriges Jubiläum feiert. Sondern auch, weil die Sorte »Meisterwerk 90« ohne Mehl hergestellt wird und trotzdem alle vom Hocker zu reißen scheint. Dennoch kann die leckere Süßigkeit aber auch wegen der Oblate Spuren von Mehl enthalten. »Boah, ist der lecker«, schwärmt eine Kundin, die eigentlich gekommen ist, um für ihren Mann die »Schwarze Elise« zu kaufen. »Was anneres isst der nämlich net«, sagt die Frau lachend, als sie sich ein zweites Stück vom »Meisterwerk 90« in den Mund steckt.

 

 

Barbara Ickes, oder auch »die Lebkuchenfrau«, wie sie sich selbst gerne nennt, verrät, warum die Süßigkeit so lecker ist. »Das ist wegen der Nüsse.« Der Anteil an Walnüssen, Haselnüssen und Mandeln, der grundsätzlich in jedem Lebkuchen sein müsse, sei hier nämlich deutlich höher. »Deshalb sind die auch so gehaltvoll«, schmunzelt sie. Macht aber nix – denn an Weihnachten geht’s ums Genießen, nicht ums Kalorienzählen. Und Genießer sind genau richtig im Ladengeschäft auf der Kaiserstraße. Seit fünf Jahren steht die Glaubergerin hier hinter der Theke – und macht ihr Arbeit mit Herzblut. »Für mich ist das ein Traumjob, am liebsten würde ich das das ganze Jahr machen.«

 

 

Leider gehöre der Laden auf der Kaiserstraße jedoch nicht zu den fünf Geschäften, die das ganze Jahr über geöffnet sind, sondern ist einer von über 140 Saisonläden. Gekauft werde in dieser Zeit trotzdem ordentlich. Am beliebtesten sei der Bruch – egal ob schokoliert oder glasiert, der geht immer, sagt Barbara Ickes.

 

 

Bio-vegane Variante

Insgesamt gibt es 13 verschiedene Sorten des Nürnberger Lebkuchens: Cashew, Marzipan, und Bratapfel sind da nur eine kleine Auswahl. »Seit einiger Zeit gibt es auch eine bio-vegane Variante«, sagt die Lebkuchenfrau. Den kaufe zwar nur ein sehr kleiner Kundenkreis, aber: »Die schwören drauf.« Ähnlich sei das mit dem Vollmilch-Schoko-Lebkuchen: »Früher gab es von Schmidt nur Zartbitter, inzwischen gibt es auch Vollmilch.«


Die meisten Kunden, die zu ihr in den Laden kommen, sind Wiederholungstäter, sagt die Lebkuchenfrau. »Und die wissen genau, was sie wollen. Da sind die Leute streng.« Unabhängig davon, welche Sorte man am liebsten habe, sei aber eines sicher: »Lebkuchen machen glücklich.«

 

 

Damit das auch an Orten geht, die weiter entfernt sind, schicken viele Kunden Lebkuchenpakete in die ganze Welt, sagt Ickes. »Und wenn sie wollen, können sie mir eine persönliche Karte dazugeben. Die gebe ich dann an meine Kollegen in Nürnberg weiter.« Das mache sie gern, sagt Barbara Ickes. Denn anderen zu helfen, das sei schließlich Weihnachten.

 

Das Geschäft Lebkuchen Schmidt in der Kaiserstraße 73 in Friedberg hat bis zum 23. Dezember montags bis samstags von 9.30–13.30 und von 14.30–18.00 geöffnet.

 

Nachmachen erlaubt

Barbaras Geheimrezept

»Aus den Bratapfellebkuchen lässt sich eine ganz besondere Nachspeise zaubern«, verrät Lebkuchenfrau Barbara Ickes. Dazu einfach die Lebkuchen fünf bis acht Minuten lang bei 150 Grad in den Backofen geben und anschließend mit Schlagsahne oder Vanilleeis servieren. »Schmeckt einfach himmlisch.«

 

 

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