Den Mitarbeitern des Gießener Tierheims verschlug es am vergangenen Freitag beim Betreten des Fundtierhauses die Sprache. Dort saßen zwei kleine Hunde, bei denen das Wort verwahrlost noch eine komplette Untertreibung ist. Bei ihnen ein Zettel, der besagte, dass sie von der Polizei dort abgegeben worden seien.
»Mal abgesehen von einem fehlenden Aktenzeichen waren wir uns sehr schnell sicher, dass dies nicht der Wahrheit entspricht«, erklärt die Leiterin des Gießener Tierheims, Hannah Wern. Es stehe also noch nicht fest, woher die Hunde - vermutlich ein Yorkshire- sowie ein Chihuahua-Mischling - kommen.
Den Zustand der Vierbeiner beschreibt sie als »schlichtweg katastrophal«. Vor allem bei dem Yorky-Mix sei das ganze Fell mit Kotklumpen übersät, die Ohren komplett vermilbt, die Zähne vereitert und auf der ganzen Haut unbehandelte, entzündete Stellen. »Wir werden alles geben, dass es den beiden ganz schnell wieder besser geht«, unterstreicht Wern. Nach einem ersten Bad seien sie bereits »wie befreit« gewesen. Auch geschoren und anbehandelt sind die beiden Tiere mittlerweile.
»Unsere Sorge ist nun, dass ihr früherer Besitzer noch weitere Hunde in diesem Zustand hält«, erklärt Astrid Paparone. Umso mehr ruft die Vorsitzende des Gießener Tierschutzvereins die Bevölkerung dazu auf, Augen und Ohren offen zu halten. Wer die Hunde kennt, kann sich, auch gerne anonym, an das Tierheim wenden.