05. Mai 2025, 18:41 Uhr

Politik

Vernetzung für Integration in Gießen

Die Ausländerbeiräte Gießen und Friedberg tauschen sich aus und suchen nach möglichen Synergien.
05. Mai 2025, 18:41 Uhr
RUM
Für die politische Repräsentation der Interessen von Menschen mit Migrationsgeschichte packen viele Menschen im und um den städtischen Ausländerbeirat mit an. Foto: Streb

. Wie kann man Menschen mit Migrationsgeschichte dabei helfen, ihren Weg in den lokalen Arbeitsmarkt zu finden? Mit dieser Frage befasst sich seit Jahrzehnten die Zaug gGmbH, indem sie durch individuelle Beratung und Vermittlung die beteiligten Parteien zusammenbringt. Im Rahmen der öffentlichen Sitzung des städtischen Ausländerrates hat die Zaug einige ihrer aktuellen Programme vorgestellt. Denn das Gremium befasst sich nicht nur mit der politischen Repräsentation der Interessen von Menschen mit Migrationshintergrund, sondern bietet seine öffentlichen Sitzungen auch als Anlaufstelle zur Netzwerkbildung für lokale Gruppen und Initiativen an. Neben dem Gastvortrag standen auch erste Bekanntmachungen zur nächsten Wahl des Beirats für 2026 auf der Tagesordnung.

Vorbereitung der nächsten Wahl

Die Vorbereitungen für die im März 2026 angesetzte Wahl sollen in den kommenden Monaten beginnen. Es gilt eine Strategie zur Promotion der Abstimmung zu entwickeln. »Das gemeinsame Ziel aller Mitglieder des Ausländerbeirats ist eine möglichst hohe Wahlbeteiligung.«, so Wolf D. Schreiber, Mitarbeiter bei der Geschäftsstelle des Gremiums. Bei einer Infoveranstaltung am 23. Oktober sollen dann unter anderem die Rahmenbedingungen einer möglichen Kandidatur für neue Interessenten erläutert werden.

Zur Verbesserung der bereits guten Zusammenarbeit stellte Henning Hinck als Bereichsleiter der Stabsstelle Digitalisierung der Zaug integrationsrelevante Projekte vor. Dazu zählten »Dreisprung«, »FIT« (Fachkräfte in Teilzeit), »BLEIB!dabei« und »B³ PLUS«. Sie richten sich an jeweils unterschiedliche Personengruppen mit eigenen Bedürfnissen bei der Beschäftigungssuche. Sie alle sollen aber durch individuelle Beratung, Förderung und Vermittlung die Grundlagen einer langfristigen »Integration in den Arbeitsmarkt« schaffen. »Wir als ZAUG orientieren uns an dem, was die Menschen mitbringen.«, so Hinck. Dazu trägt auch die enge Kooperation mit der Agentur für Arbeit, der Stadtverwaltung und de lokalen Unternehmen selbst bei. Nader Madjidian, Mitglied des Ausländerbeirats, bedankte sich für die wertvolle Arbeit der gemeinnützigen GmbH: »Zaug ist das soziale Gewissen der Stadt und des Landkreises.« Darüber hinaus wurde die Elterninitiative »Peques« von Maria Gracia Glas und Mirna Arredondo vorgestellt.

Deren ausgemachtes Ziel ist die Förderung der Spanischen Sprache als Teil der multilingualen Kultur im Landkreis Gießen. Dafür organisieren sie regelmäßig mit circa 30 Familien Spieltreffen für Kleinkinder bis sechs Jahre, bei denen die Sprache spielerisch vermittelt werden soll: »Wir streben an, ein Ort der Begegnung und des Lernens zu sein.« An Programmen für ältere Kinder wird auch gearbeitet.

Der zuletzt durch den Ausländerbeirat gestellte Antrag zur Bereitstellung von mehrsprachigem Informationsmaterial zum Thema Mülltrennung wurde in der Stadtverordnetenversammlung auf den Weg gebracht, war in der Sitzung zu erfahren. Darüber hinaus wurde über die mögliche Repräsentation des Ausländerbeirats durch die Teilnahme von Mitgliedern oder Redebeiträgen an kommenden politischen und kulturellen Veranstaltungen beratschlagt. Dazu zählten etwa der Gedenktag zur Befreiung vom nationalsozialistischen Regime am 8. Mai und die für den Weltflüchtlingstag am 20. Juni angesetzte Kundgebung.

Austausch mit Friedberg

Ein Gast der Sitzung war Mehmet Turan, Vorsitzender des Ausländerbeirats der Stadt Friedberg. Er war gekommen, um den Kontakt zwischen den Ausländerbeiräten der beiden Städte zu vertiefen. Die Mitglieder der beiden Gremien standen in der Vergangenheit bereits im Austausch.

Nun will man in Friedberg von dem lernen, was in Gießen bereits an Brückenbau zwischen dem Gremium und der Stadtverwaltung gelungen ist. »Was wir bewundern, ist die Unterstützung bei der Integration seitens der Verwaltung«, so der Gast. Man wolle einander kennenlernen und die Geschäftsstelle der anderen besuchen, um so die Frage nach möglichen Synergien zu beantworten: »Wo können wir voneinander lernen und uns gegenseitig unterstützen?«



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