03. November 2024, 18:37 Uhr

Liebigs Suppenfest

Suppendüfte wabern durch die Gießener Luft

Deftige Erbsensuppe mit Bockwurst, Süßkartoffelsuppe, Nierengulaschsuppe, Blumenkohl-Orangensuppe, Hack-Käse-Lauchsuppe, Tom-Yunsuppe und vieles mehr gab es bei »Liebigs Suppenfest«.
03. November 2024, 18:37 Uhr
RSA
Viele Suppenterrinen auslöffeln heißt es in der überfüllten Marktlaubengasse und auf dem Lindenplatz. Foto: Schäfer

. Ausgerechnet die Originalsuppe von Justus Liebig fehlte beim Magnet »Liebigs Suppenfest« auf dem Lindenplatz und in der Marktlaubengasse. Und dieses Fehlen zum ersten Mal, seit es dieses Suppenfest gibt. Am Stand der Liebig-Gesellschaft wurde sie immer ausgeschenkt. Warum nicht diesmal auch? An deren Stand und vielen anderen gab es stattdessen viele andere köstlichen Suppen.

Um nur einige leckere, typisch herbstliche, internationale, klassische, vegetarische oder vegane herauszugreifen: Deftige Erbsensuppe mit Bockwurst, Süßkartoffelsuppe, Nierengulaschsuppe, Blumenkohl-Orangensuppe, Hack-Käse-Lauchsuppe, Tom-Yunsuppe, Kürbis-Orangen-Ingwersuppe, traditionelle marokkanische Suppe - Harirasuppe mit 18 (!) Ingredienzen. Und alle Suppen mit frischen Zutaten zubereitet. So, wie heute der Anspruch an eine gute und schmackhafte Suppe ist.

Und dies war auch der Grund, weshalb es am Stand der Liebig-Gesellschaft die original Liebig-Suppe nicht mehr angeboten wurde. In Europa wird sie allein in Frankreichs Supermärkten im Tetra Pak verkauft. Der Vorsitzende der Liebig-Gesellschaft Prof. Gerd Hamscher: »Wir wollen auch an unserem Stand keine konservierten Suppen mehr offerieren.« Die zahlreichen Suppenvarianten an den Ständen gab es entweder zum Festpreis oder gegen eine Spende. So beim Service-Club Soroptimisten, die mit dem Erlös die Arbeit der Werkstattkirche unterstützen. Ebenso wie DLRG, Stadtlandfrauen, SuppenDuo, Lions Club Gießen - Wilhelm Conrad Röntgen, Steuerungsgruppe Fairtrade Town&Weltladen, Supp’Cultur, Tarik Mouhib, Gulaschkanone und Kaffee Pura. Großer Andrang herrschte an den Ständen, so auch beim erstmals vertretenen ukrainischen Platz der Initiativgruppe »Majstryni«. Dort gab es heiß begehrte Bortschsuppe, per QR-Code ausgehängt zum nachkochen. Wie ein Magnet hatte »Liebigs Suppenfest« die Bevölkerung angezogen. Frank Hölscheidt, Geschäftsführer von Gießen Marketing, war begeistert: »Die Herbstzeit ist der Start der Suppen, die Genuss, Wärme und Behaglichkeit zaubern.«

Bei einem Gewinnspiel war der am schönsten dekorierte Stand anzukreuzen. Am Platz der Tafel gab es Nachhilfe zu der Frage: »Wie lange können Lebensmittel über das Mindesthaltbarkeitsdatum hinaus verzehrt werden?« Heiß begehrt - um im Suppenjargon zu bleiben - waren auch die beiden kleinen historischen Führungen mit Stadtführer Peter Meilinger. Schon um Punkt zwölf hatte er bei der ersten einen Tross von über 50 Interessierte im Schlepptau hinter sich.

Musik und Experimente

Auch für Augen und Ohren wurde Unterhaltsames geboten. So musikalisch mit dem Marburger Duo »Die Neuen Nachbarn« und der Gießener Band Muskmelons mit feinstem Indie Rock von der StadtRaumBühne. Vorher war diese mit einem wahrlichen Augenschmaus belegt. Manfred Fritsch und Rolf Goldstein vom Liebig-Museum zeigten den davor zusammengepfercht wirkenden Zuschauern, was Justus Liebig in seiner Zeit als Kind, Jugendlicher und Chemiker so alles erfunden hatte. So stellten die beiden Experimentatoren einige Farbenzaubereien vor, ließen es heftig zischen, sprühen, brennen, knallen und nebeln. Nicht nur die vielen Kindern waren begeistert.



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