04. Mai 2025, 20:02 Uhr

Gut beraten bei Diskriminierungserfahrung

04. Mai 2025, 20:02 Uhr
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Diskriminierung ist für viele Menschen Alltag. Das belastet nicht nur die Betroffenen, sondern auch das gesellschaftliche Klima. Um dem in der Region entgegenzuwirken und vor allem Betroffene zu unterstützen, hat sich im Jahr 2019 der Verein »Antidiskriminierung Mittelhessen« gegründet. 2021 wurde die unabhängige Beratungsstelle eröffnet und hat seitdem viele Menschen in der Aufarbeitung ihrer Diskriminierungserfahrungen und bei der Gegenwehr unterstützt, teilt der Verein schriftlich mit. Durch einen beruflichen Wechsel der Beraterin nach Südhessen wurde eine Neubesetzung der Stelle erforderlich.

Mit Fareeha Ahmed habe man seit Mitte März eine qualifizierte Mitarbeiterin gewinnen können, die durch ihr Studium der Erziehungswissenschaften und der Gender Studies sowie durch ihre bisherigen Erfahrungen in der Antirassismusarbeit und -beratung gut auf ihre Aufgaben in der Beratung vorbereitet sei. Berufsbegleitend werde sie eine Ausbildung zur Antidiskriminierungsberaterin absolvieren.

Chancengleichheit und Gerechtigkeit

»Mit großem Engagement für Chancengleichheit und soziale Gerechtigkeit werde ich mich aktiv für die Bekämpfung von Diskriminierung in unserer Region einsetzen«, erläutert Ahmed. »Zu uns können Menschen kommen, die zum Beispiel aufgrund ihrer Herkunft, ihres Geschlechtes, ihrer sexuellen Orientierung oder einer Behinderung Benachteiligungen erfahren - etwa bei der Jobsuche, auf dem Wohnungsmarkt, bei Käufen oder der Nutzung von Dienstleistungen. Wir hören genau hin, was sich die Betroffenen wünschen, und zeigen auf, was rechtlich und praktisch möglich ist.«

Der Verein und das Angebot seien in wichtige Kooperationen eingebunden. Das Beratungsangebot werde mit dem Netzwerk Antidiskriminierungsberatung (ADiBe) Hessen und der Projektstelle Antidiskriminierungsarbeit und -beratung der Universitätsstadt Marburg koordiniert. Deutlich werde das auch am Sitz der Beratungsstellen: Gemeinsam mit ADiBe Hessen werde ein Raum von »Rechte behinderter Menschen - rbm gGmbH/ADiBe« in der Biegenstraße in Marburg genutzt. In Gießen kooperiere der Verein mit der Aids-Hilfe. Die Vernetzung mit weiteren Organisationen der Zivilgesellschaft ist durch die Vereinsmitglieder und über das Antidiskriminierungsnetzwerk (AdiNet) Mittelhessen gewährleistet. Finanziell gefördert wird die Beratungsstelle von den Landkreisen Gießen und Marburg-Biedenkopf sowie den Universitätsstädten Gießen und Marburg.

An der breiten Vernetzung werde eine Besonderheit des Vereins und der Beratungsstelle deutlich. Es gehe um merkmals- und themenübergreifende Unterstützung oder Mehrfachdiskriminierung. Wer sich zum Beispiel wegen ihres/seines Äußeren oder wegen sozialer Merkmale diskriminiert fühle, kann sich an die Beratungsstelle wenden.

Termine telefonisch vereinbaren

Ab sofort können Betroffene mit Fareeha Ahmed in Sprechstunden in Gießen und in Marburg telefonisch Kontakt aufnehmen. Sie ist montags von 10 bis 12 Uhr und dienstags von 12 bis 14 Uhr erreichbar. Termine und Ort werden telefonisch unter der Nummer 0157/52984432 vereinbart. Der Verein ist auch unter beratung@antidiskriminierung-mittelhessen.de erreichbar.



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