Mit vereinten Kräften aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik konnte die Gründung der StartMiUp Factory GmbH gefeiert werden. Das sei ein bedeutender Meilenstein für das Innovationsökosystem in Mittelhessen und der Beweis für die lebendige Kollaborationskultur zwischen Wissenschaft und Wirtschaft vor Ort. Das betont die beteiligte Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) in einer Pressemitteilung.
Die hohe politische Relevanz zeige sich auch in der Unterstützung durch die hessische Landesregierung. Prof. Kristina Sinemus, Hessische Ministerin für Digitalisierung und Innovation, betont: »Start-ups sind zentrale Treiber für neue Geschäftsmodelle und zukunftsfähige Arbeitsplätze. Investitionen in Zukunftstechnologien und Wagniskapital sind entscheidend, um Start-ups beim Wachstum zu unterstützen. Dafür nutzen wir gezielt Förderungen wie unser Distr@l-Programm, Venture-Fonds und strategische Partnerschaften mit der Wirtschaft. Als einer der führenden Wirtschaftsstandorte in Deutschland muss es unser Ziel sein, die notwendigen Strukturen vor Ort aufzubauen und Hessen an die Spitze zu führen.«
Kooperation mit Hidden Champions
Sinemus informierte sich am gleichen Tag bei einem Business-Lunch mit Unternehmern und Gründern über die Ziele der StartMiUp Factory und über die Innovationspotenziale für die Region Mittelhessen und darüber hinaus.
Kaweh Mansoori, Hessischer Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum, sagte: »Die StartMiUp Factory repräsentiert einen innovativen Ansatz zur Forschungsfinanzierung in Hessen - unterstützt von Hochschulen und verwirklicht in Zusammenarbeit mit starken Partnern aus dem Mittelstand. Mit Mut und Zuversicht gestalten wir Hessen zukunftsfähiger. Durch die Förderung von Innovationen in zukunftsträchtigen Bereichen wie Biotechnologie und Medizintechnik, effizienten Materialien und nachhaltiger Infrastruktur stärken wir unseren Standort erheblich.« Mansoori, der sich bereits im März ausführlich über das Programm informiert hatte, nahm am Abend des Marburger Ideenwettbewerbs auch an der Verkündung der Gründung der StartMiUp Factory teil.
Mit der Gründung der StartMiUp Factory in Form einer Public-Private-Partnership ende eine intensive Projektphase. Diese begann vor mehr als einem Jahr auf Initiative der JLU, der Philipps-Universität Marburg und der Technischen Hochschule Mittelhessen unter dem Dach des Innovations- und Startup-Campus Mittelhessen (StartMiUp) und wurde in Kooperation mit regionalen Industriepartnern maßgeblich vorangetrieben.
Zu den Gründungspartnern aus der Industrie gehören international tätige Unternehmen aus Mittelhessen, darunter Hidden Champions in Branchen wie Biotechnologie, Pharma, Medizin, Optik und Maschinenbau. Als Gesellschafter sind darüber hinaus die Patent- und Verwertungsagentur TransMIT sowie das Regionalmanagement Mittelhessen, beide mit Sitz in Gießen, beteiligt.
Die StartMiUp Factory will forschungsgetriebene Innovationen und unternehmerische Expertise im Schwerpunktbereich Sustainable Life verbinden und skalierbar machen. Dabei liegt der thematische Fokus auf Biotech & Pharma, MedTech und (Digital) Health, Effiziente Materialien und Fertigung, AgrarTech und Ernährung sowie Nachhaltige Infrastruktur.
Dezentrale Hub-Struktur
Zur Umsetzung entstehe ein dezentral organisiertes Akzelerator-Programm für wachstumsorientierte Startups aus dem In- und Ausland. Die beteiligten Industriepartner stellen nicht nur ihre Expertise, sondern auch Ressourcen wie Produktionskapazitäten und Marktzugänge zur Verfügung. Durch fokussiertes Mentoring und Coaching werde zudem gezielt Cross-Technology-Innovation gefördert, die wirtschaftlichen Mehrwert schaffen und den beteiligten Startups neue Wachstumsperspektiven eröffnen solle. Mit dem Vorhaben dockt die StartMiUp Factory an bestehende regionale Startup-Infrastrukturen an. Sie verfügt zudem mit dem Lokschuppen in Marburg über eine zentrale Anlaufstelle mit viel Strahlkraft.
Nach der formalen Gründung folgte der nächste wichtige Schritt, die Einreichung des Vorhabens beim Finale des EXIST-Leuchtturmwettbewerbs »Startup Factories« bis zum 30. April. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz fördert vielversprechende Factories mit bis zu 10 Millionen Euro, die durch private Mittel in gleicher Höhe ergänzt werden müssen. Dies soll nachhaltig den Aufbau eines international sichtbaren Innovationsstandorts unterstützen. Die Juryentscheidung folgt im Spätsommer.