. »Das Verborgene« lautet der Titel einer neuen Kunstausstellung in der Galerie im Unteren Hardthof. Jutta Heun, Mona Löffler und Julia Matlok zeigen sehr unterschiedliche Arbeiten und Perspektiven auf die Welt.
»Es ist ein, wie ich finde, auf den ersten Blick etwas kryptischer Titel, weil ja eigentlich alles offenliegt,« sagte Dieter Hoffmeister, Vorsitzender des die Galerie betreibenden Vereins Unterer Hardthof in seiner Begrüßung. Er stellte die drei Künstlerinnen vor, deren Verbindung in der Frankfurter Goethe-Universität liegt, an der sie studiert haben und auch teilweise tätig sind. »Sie stellen hier nicht zum ersten Mal gemeinsam aus.«
Jutta Heun zeigt Zeichnung und Malerei auf Holz. Sie versucht Entwicklungen sichtbar werden zu lassen, die ihr im Verborgenen wichtig erscheinen.
In »Der Gedanke« zeigt sie eine Frau, die einen Gartenplan im Kopf zu haben scheint und mit dem Modellbau beginnt. Mit kleinen Holztafeln fügt sie eine Welt verborgener Besonderheiten zusammen. »In der Archäologie graben wir nach den verborgenen Geheimnissen menschlicher Kulturen. In der Paläontologie suchen wir nach Tieren und Pflanzen in den Steinen vergangener Erdzeitalter«, erläutert Heun. »Die Ozeanographen und Meeresbiologen erforschen das Verborgene im Wasser. Und die Glaziologen schauen tief in das verborgene Eis von Arktis und Antarktis.« Das Verborgene könne aber auch eine Utopie, ein Zukunftsbild, eine Vorstellung im Kopf sein. Mona Löffler arbeitet mit übermalten Digitaldrucken und Fundstücken. Zudem experimentiert sie mit Tonobjekten und trockenen Gräsern. Sie fängt die Natur als Fotografie ein und sucht in der Nachbearbeitung ihre Spuren, ruft Eindrücke zurück, die Zeit und Wind davongetragen haben. Ufer und Wasser verschwimmen, das Verborgene taucht schemenhaft wieder auf, nimmt neue Formen an. Dabei verbirgt sie selbst einige Aspekte. Julia Matlok umzeichnet visuelle Fundstücke und Collageelemente mit Kohle und Lehmfarbe auf Karton. Sie fragt: »Wie wollen wir mit dem Spannungsfeld zwischen Geborgenheit und Ungewissheit umgehen, das im Verborgenen liegt?« Im Zentrum der Ausstellung steht aber Mona Löfflers Bodeninstallation »Schilfgeschichten«, ein kleines Biotop auf Goldfolie, in dem sie abstrakte künstlerische und natürliche Materialien zu einem attraktiven Schauraum verbindet, der in seiner Mehrdeutigkeit zielsicher auf etwas Ungesagtes hindeutet.
Vor allem befassen sich die Künstlerinnen mit der Natur und ihren Veränderungen. Die Unterschiedlichkeit der Arbeitsweisen bietet vielfältige Ansatzpunkte, um etwas abseits üblicher Rezeptionswege zu wandern und womöglich Unentdecktem zu begegnen.
Die Ausstellung läuft bis zum 15. Mai in der Galerie Unterer Hardthof. Öffnungszeiten sind von Dienstag bis Freitag, 14 bis 17 Uhr, und Samstag von 11 bis 15 Uhr sowie nach Vereinbarung.