. Die schönste Konzertbühne der Stadt gehört in den nächsten Wochen wieder dem Musikalischen Sommer. 26 Auftritte von Musikern aus Gießen und dem Landkreis sorgen in der historischen Kulisse des Schiffenbergs für ein kostenloses Programm, das so ziemlich jedes Genre abdeckt: vom Chorgesang bis zur Rockmusik, vom Bläserensemble bis zur Samba-Percussion, vom Blues bis zum Jazz. Hinzu kommen die klassischen Basilikakonzerte, eine Aufführung des Gießener Kindertheaters Tinko sowie vier Konzerte auf der mobilen StadtRaumBühne, die auf dem Lindenplatz Station macht.
»Da ist wirklich alles drin«, freut sich Oberbürgermeister und Kulturdezernent Frank-Tilo Becher bei der Pressevorstellung des Programms. »Jetzt brauchen wir nur noch gutes Wetter.« Los geht es am Sonntag, 25. Mai, von 11 bis 16 Uhr, wenn der Hessische Musikverband zum Tag der Spielleute einlädt. Dann sind Spielgemeinschaften aus ganz Hessen auf Gießens Hausberg zu Gast. Fester Bestandteil des Programms sind die Auftritte der Liebigschul-Bigband, die diesmal am 30. Mai (20 Uhr) zu erleben ist. Es folgen der »Tag des Liedes« am 1. Juni (14 Uhr), die Pop-Rock-Formation Liquid Move am 6. Juni (20 Uhr), Yerba Colorá mit lateinamerikanischen Rhythmen am 7. Juni (20 Uhr) sowie das Trio CB Jazz am 8. Juni (14 Uhr). Und schon diese erste kleine Auswahl zeigt, wie vielfältig der Musikalische Sommer ausfällt.
Die Veranstalter des Kulturamts Gießen haben 37 aus rund 100 Bewerbungen ausgesucht, um ein Programm zu basteln, in dem sich gute Bekannte ebenso wiederfinden wie musikalische Neuentdeckungen, wie Stephanie Jackson erläutert. Einzige Bedingung: die Bewerber müssen aus Stadt und Landkreis kommen. Dass zugleich Anfragen von Musikern aus Wiesbaden oder Bayern beim Kulturamt eingegangen seien, zeige, welche »Strahlkraft unser Musiksommer hat«, sagt OB Becher.
Weil sich viele Besucher mehr Chorgesang gewünscht haben, wurde nun ein zusätzlicher Chortag ins Programm genommen. Während der »Tag des Liedes« am 1. Juni (14 Uhr) von der IG Gesang- und Musikvereine Gießen gestaltet wird, kommen am 6. Juli gleich 16 Chöre aller Gattungen aus dem Sängerkreis Gießen und dem Sängerbund Hüttenberg-Schiffenberg zusammen.
Hinzu kommen vier Konzerte auf der StadtRaumBühne, mit denen »wir den Lindenplatz kulturell beleben wollen«, wie der OB erläutert. Los geht es dort am 14. Juni mit Se Donatz und RocknRoll sowie Rockabilly aus eigener und berühmter Feder. Hinzu kommen Wait for Juni (28. Juni) mit Indie-Pop, Celtic Tree (12. Juli) mit Irish Folk sowie ein »kleines Experiment«, wie Stephanie Jackson ankündigt. Mit dem 39. Nextup bietet sich am 26. Juli aufstrebenden Rap-Künstlern eine Bühne in der Innenstadt. Das Finale des gesamten Programms bestreiten am Tag darauf (14 Uhr) die Böhmischen Freunde XL mit Polkas, Walzern und Märschen auf dem Schiffenberg.
Dort gilt für die abendlichen Konzerte eine Deadline von 22 Uhr. Der Eintritt ist für alle Auftritte (außer den Basilikakonzerten) frei.
Jetzt wird auch mit Plakaten und Flyern im Stadtraum für das Programm geworben, das laut Stephanie Jackson sicher wieder Tausende Besucher auf den Schiffenberg lockt. Konkrete Zahlen zu den Besuchern hat das Kulturamt allerdings keine, weil sie sich wegen der vielen offenen Eingänge aufs Gelände nur schwer zählen lassen. Die Organisatoren setzten nun darauf, dass das Ausflugsziel viele Musikliebhaber anlockt und vielleicht auch den ein oder anderen Spaziergänger zum Verweilen einlädt.
Ilona Roth, Vorstandsmitglied des langjährigen Sponsors Sparkasse Gießen, zeigt »Respekt für die Zusammenstellung des Programms«. »Da ist für jeden etwas dabei.« Und Sadullah Güleç von der ebenfalls finanziell beteiligten Stadthallen GmbH findet, dass das Angebot in den vergangenen Jahren viel breiter geworden sei. »Das zeigt, wie gut es von den Künstlern angenommen wird.«
Wer beim nächsten Musikalischen Sommer 2026 dabei sein will, kann sich ab sofort beim städtischen Kulturamt bewerben.