Eier suchen, in den Urlaub fahren, die erste Grüne Soße des Jahres essen. Eine Umfrage zeigt: Die Traditionen über die Feiertage können unterschiedlicher nicht sein.
Dagmar Schnurpfeil, Behindertenbeauftragte Bad Vilbel : »An Ostern versuchen wir mit unseren erwachsenen Kindern die Großeltern zu besuchen, ein Jahr im Norden und dann das nächste Jahr wieder an der Mosel. Dieses Jahr geht es an die Mosel. Altersbedingt findet das Osteressen nun im kleineren Kreis mit den Großeltern statt und meine Geschwister und deren Kinder kommen zu einem anderen Zeitpunkt. Zusätzlich hat unsere Tochter an Ostern Geburtstag. Wir haben also ein ereignisreiches Wochenende vor uns.«
Karlheinz Moll, Stadtbrandinspektor Bad Vilbel : »Bei uns ist es Brauch, dass sich die ganze Familie an Ostern trifft. In der Zeit in der unsere beiden Söhne noch klein waren, durfte natürlich auch das Eiersuchen nicht fehlen, werden wir später wieder einführen. Mittlerweile treffen wir uns zu einem ausgiebigen Familienessen und verbringen gemeinsam einige schöne Stunden. Dieses Ostern werden wir uns nicht alle sehen können, da einer unserer beiden Söhne und dessen Freundin leider beruflich verhindert sind. Daher werden wir uns an Ostern mit dem Rest der Familie bei gutem Essen und einem Spaziergang einen schönen Tag machen. Das Besondere wird dieses Jahr natürlich unser neues Familienmitglied Luisa sein. Sie ist mittlerweile fast sieben Monate alt und ein ganz tolles kleines Mädchen.«
Simba Burgdorf, Pfarrer Klein-Karben : »Ostern ist mein absolutes Lieblingsfest im Jahr. Ostern bedeutet für mich immer ›anrollen‹, also das erste Mal wieder Long- board fahren nach dem langen, kalten und nassen Winter. Manchmal gelingt es mir, meine Familie oder Freunde zu überzeugen, mit mir am Ostermontag den Vulkanradweg runterzurollen. Ostern bedeutet für mich auch das Ende der Fastenzeit. In der Regel faste ich relativ konsequent und bin zu Ostern aufs Jahr gesehen definitiv am leichtesten. An Ostern gibt es dann meistens ein Festessen zum Fastenbrechen: Burger, Döner oder mehrere Pizzen - bloß nix aufwändiges. Und natürlich bedeutet Ostern für mich, als Pfarrer, die Auferstehung von Jesus Christus feiern.
Das unfassbar geniale Gefühl davon, dass der Tod nicht das Ende ist, dass nach jedem Hinfallen ein Aufstehen - und nach jeder Dunkelheit ein neuer Sonnenaufgang folgt - da kann es schon mal passieren, dass ich zu lauten Gitarren auf voller Lautstärke durch die Wohnung tanze und das neue Leben feiere. Das ist Ostern für mich.«
Sabine Zecha, Leiterin Stadtschule Bad Vilbel : »Normalerweise kommen wir an Ostern mit meinen Eltern, meiner Schwester und unseren Kindern zusammen. Dann gibt es traditionell auch die erste Grüne Soße des Jahres. Dieses Jahr haben wir meiner Mutter zum 80. Geburtstag eine Reise nach Barcelona geschenkt.
Wir freuen uns auf viele neue Einflüsse und Bräuche, die wir vor Ort kennenlernen werden. Das wird spannend. Die erste Grüne Soße gibt’s dann in einer Woche.«
Michelle Jakob, Kinderbürgermeisterin Bad Vilbel : »Ich verbringe das Osterfest mit meiner Familie. Wir frühstücken zusammen mit meinen Eltern und danach dürfen die Kinder auf Eier-Suche gehen. Je nach Wetterlage hat der Osterhase die Eier im Haus oder im Garten versteckt. Danach machen wir alle zusammen einen Ausflug oder bleiben im Garten sitzen.«
Karen Baur, Petterweiler Kids : »Für meine Familie und mich gab es für diese Ostern eine Premiere. Oder eigentlich gleich mehrere. Zum einen sind wir das erste mal an Schulferien gebunden. Und außerdem haben wir als Familie den ersten Skiurlaub gewagt. Dafür haben wir ein kleines Skigebiet gerade so in Österreich ausgewählt. Unsere Jungs - vier und sieben Jahre alt - sollten das erste mal auf Skiern stehen. Auf der Fahrt hat uns der Kleine ausgiebig Eislaufen erklärt und wie toll er das sicherlich schnell kann. Kurz gesagt: Sie hatten keine Ahnung, was sie erwartet. Und wir auch nicht. Während sie vormittags zwei Stunden die Skischule besuchen, sind mein Mann und ich mit den Skiern oder zu Fuß mit dem Hund unterwegs gewesen. Nach einer knappen Woche und zwei neuen Skifahrern geht es ins Schwabenländle, denn Ostern bei den Großeltern ist für uns gesetzt. Der Osterhase legt eine Schokoeierspur ins Wohnzimmer und jeder sucht im Garten sein Körbchen - auch die Erwachsenen. In diesen Tagen lassen wir Arbeit, Haus- und Vereinsaufgaben pausieren und kommen gut aufgeladen für die restlichen Ferien nach Hause zurück.«