12. Juli 2024, 20:57 Uhr

Zwischenbilanz

»Viele Hammerprojekte« in Pohlheim

Reaktion auf Kritiker: Pohlheims Bürgermeister Andreas Ruck sieht sich selbst als Ideengeber.
12. Juli 2024, 20:57 Uhr
EWW
Andreas Ruck

s Bürgermeister Andreas Ruck (parteilos) steht erneut im Fokus der Kritik. Ihm wurde im Zusammenhang mit der Sportstätte Neumühle Untätigkeit vorgeworfen, und jetzt wiede-rum Alleingänge seitens der oppositionellen CDU.

Auch ein Abwahlantrag wurde kürzlich in den Raum gestellt, ein Vormarsch der Freien Wähler, die an Ruck appellierten, doch zuvor freiwillig zurückzutreten, zu viel sei in dessen Amtszeit schiefgelaufen. Eine Mehrheit dafür hat sich bisher nicht gefunden. Ruck will zur letztgenannten Aufforderung keine Stellung beziehen. Für ihn steht fest, es gehe weiter. Ihm hätten Bürger immer erklärt, dass es jetzt in Pohlheim vorangehe. Projekte wie zwei große Baugebiete, das Gewerbegebiet Garbenteich Ost, der Bau des Kindergartens »Am schwarzen Morgen« in der Magdeburger Straße würden vor der Umsetzung stehen. Wiederkehrende Straßenbeiträge seien zudem eingeführt worden.

Seine beginnende Amtszeit vor dreieinhalb Jahren sei noch von Corona überschattet gewesen, und 100 Prozent in die Vollen habe es daher zunächst nicht gehen können. Jetzt sei dazugekommen, dass die Verwaltung durch alle begonnenen Projekte sehr stark belastet sei und deshalb diese zunächst abzuarbeiten seien, bevor neue starten würden.

Jeder amtierende 2021 gewählte Bürgermeister in Hessen, der 2027 wiedergewählt werden wolle, habe jetzt noch zweieinhalb Jahre, um zu beweisen, was alles umgesetzt worden sei. »Finden Sie einmal jemand, der so etwas hingebracht hat, in so kurzer Zeit: Da muss man ja Halleluja sagen.« Es sei die Arbeit der Opposition, zu meckern, aber eine Verhinderungstaktik sei klar zu erkennen.

Zu den erneuten Alleingang-Vorwürfen erklärte Ruck, dass das Sportstättenkonzept eine klare Handlungsanweisung enthalte. »Ideen machen meinen Job aus. Ich wusste, was der TV 07 Watzenborn-Steinberg und auch der FCG, hier grob, wollten. Es ging um die zwei Plätze, und dann plant man das halt mal, um in die Diskussion einzusteigen.« Auch die Aktion »Jugend entscheidet«, die es in der Stadt gegeben hatte, habe Vorschläge dazu unterbreitet, die dem Planungsbüro in Biebertal übermittelt wurden. Er entscheide nicht als Bürgermeister und sei abhängig von den Mehrheiten der Stadtverordnetenversammlung. Dort würden die Konzepte beraten und dafür Geld bereitgestellt. »Doch wie man etwas angeht, ist in Pohlheim immer falsch«, schüttelt er den Kopf. Vorplanung, Entwurf, Beratung und Ergebnis seien normale Vorgänge für eine Verwaltung.

Wenn der FC Gießen allerdings meine, in Person Volker Tunkels in seiner Freizeit einmal zu planen, könne er das tun, müsse aber mit dem Verpächter, der Stadt, darüber sprechen. »Die Verwaltung gibt da vor, was passiert.«

Im Übrigen schreibt er der Opposition ins Stammbuch: »Schade, dass man alles so aufpuscht, anstatt die Aufgabenstellung zu erledigen.« Der T V 07 wünsche sich nun einmal, um die Leichtathletikabteilung nach vorne zu bringen, eine Laufbahn des Typs C, eine Wettbewerbsbahn. »Ich mache keine Alleingänge, das kann ich doch gar nicht. Mein Job ist es, eine Basis zu schaffen, worüber man diskutieren kann.« Neben den Projekten habe die Stadt die »Riesengehaltserhöhung« im öffentlichen Dienst zu bewältigen und die Erhöhung der Kreisumlage zu kompensieren, dennoch laufe alles in die richtige Richtung. Nebenher habe er die Aufgabe, die Verwaltung umzubauen. »Das nimmt Zeit in Anspruch. Ich kann nur sagen, ich bekomme von vielen bestätigt, dass nie so viel in so kurzer Zeit passiert ist. Das spiegelt mir die Bevölkerung wider. Wir setzen hier Hammerprojekte um. Das sind keine Kleinigkeiten.« Foto: Ruck



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