Im Zuge des Jubiläumsjahres »Cleeheim 774« hatte sich an diesem Tag die Einwohnerzahl des Langgönser Ortsteils mit seinen 1.200 Bewohnern fast verdreifacht. Denn Cleenheim - heute Oberkleen und Niederkleen - wurde im Jahr 774 zum ersten Mal amtlich erwähnt, sodass nun das 1.250-jährige Bestehen gefeiert werden kann.
1.250 Jahre »Cleenheim«
Bürgermeister Marius Reusch unterstrich in seinen Worten zur offiziellen Eröffnung vor dem »Hirschwodz«-Haus neben dem historischen Rathaus, dass die ursprüngliche Intention für diese Jubiläumsfeier gewesen sei, damit einen Impuls für die Dorfgemeinschaft zu geben. Sein besonderer Dank galt »all denjenigen, die sich hier eingebracht haben und die sich die Mühe gemacht haben, hier was auf die Beine zu stellen. Einen Mann muss ich aber hier namentlich hervorheben: Werner Röhrich, der Anfang des Jahres die Planung hier ein in die Hand genommen hat«.
Umgehend nach dem Startschuss durch das Gemeindeoberhaupt waren es die Kinder der Kita Kinderkiste, die unter der Leitung von Carmen Hechler-Loh »Wir Kinderkistenkinder« sangen. Wenig später zeigten die Kinder des TSV Oberkleen einen Tanz. Danach spielten vor dem ältesten Gebäude des Ortes, dem 1582 errichteten Rathaus, die Musiker des Musikzugs Oberkleen unter der Leitung von Matthias Sauerbier auf.
Längste Tischreihe des Kleebachtals
Überhaupt war es der alte Ortskern mit Rathaus, St. Michaelis Kirche, wo die Feierlichkeiten mit einem von Prädikantin Nicole Gopon-Bender gehaltenen Familiengottesdienst ihren Auftakt nahmen und dem als »Weidighaus« bekannten Ferschter’sches Haus, wo die längste Tischreihe des Kleebachtals auf der Straße aufgebaut war, Speisen und Getränke zum Verweilen einluden.
Zudem informierte im Hof des Weidighaus Dagmar Storck in Vorträgen über den berühmtesten Sohn des Ortes, Ludwig Weidig. In der Hauptstraße war auch die lange Traktor-Oldtimerreihe aufgefahren. Hier konnten Porsche, Fendt, Hanomag und Deutz aus dem vergangenen Jahrhundert in Augenschein genommen werden. Lange Schlangen bildeten sich in der Hauptstraße vor dem Backhaus aus dem Jahre 1756, in dem eigens zum Jubiläum in dem aus dem Jahre 1882 stammenden Ofen von den Mitgliedern des Heimat- und Geschichtsvereins Oberkleen Lohkuchen gebacken wurde.
Geöffnete Höfe
Beim Blick in die geöffneten Höfe gab es Musik, Handwerksvorführungen die vom Spinnrad über eine Modellpräsentation der Feldarbeit bis hin zu selbst gemachten Schmiedeschmuck reichten. Angeboten wurden »Bruartwurscht & kaalt Baier« bei Familie Schmidt, aber auch von der Feuerwehr Oberkleen Kissen, Rucksäcke, Taschen und Tassen mit Ortsmotiven.
Gleich drei Schwertkampfdarbietungen zeigten die Bucinobantes, die ihre Heimstätte in Rechtenbach und Oberwetz haben und in ihren Kleidern aus dem 6. Jahrhundert ein Stück weit die Besucher auf eine Zeitreise ins Mittelalter mitnahmen. Flachsverarbeitung und Bierbrauen wurden gezeigt, und jede Menge persönliche Entdeckungen bei einem Gang in die geöffneten Höfe rundeten eine gelungen Jubiläumsveranstaltung 1.250 Jahre anlässlich der ersten urkundlichen Erwähnung ab.