01. Mai 2022, 13:00 Uhr

Marburg

Neubau setzt Maßstäbe für Feuerwehrarbeit

Deutlich sichtbar sind die Fortschritte beim Neubau der Feuerwehr in Cappel. Um ein gutes Fundament zu haben und gute Wünsche für die Zukunft zu geben, wurde der Grundstein gelegt.
01. Mai 2022, 13:00 Uhr
Gemeinsam wurde der Grundstein gelegt - das Haus soll gegen Ende 2023 fertig sein (v.r.): Feuerwehrchefin Carmen Werner, Bürgermeisterin Nadine Bernshausen, Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies, Stadträtin Kirsten Dinnebier, Ortsvorsteher Peter Hesse, Wehrführer Dominik Wagner, stellvertretender Feuerwehrchef Andreas Brauer, Hochbauleiter Thomas Kutsch und Marc Prause (Sprecher der Freiwilligen Feuerwehren). Foto: Patricia Grähling/Stadt Marburg

Nach dem Spatenstich im Juli 2021 erfolgte nun von Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies, Bürgermeisterin Nadine Bernshausen und Stadträtin Kirsten Dinnebier gemeinsam mit Bauleuten und Feuerwehrangehörigen mit der Grundstein-Legung ein weiterer Meilenstein. »Das Engagement, das die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren leisten, ist unbezahlbar. Umso wichtiger ist es, dass wir gute Bedingungen für ihre Arbeit und ihre Einsätze bieten - dazu wird der lang ersehnte Neubau beitragen«, sagte der Oberbürgermeister. Als Trainings- und Ausbildungszentrum werde das Gebäude nicht nur für die Cappeler Wehr ein wichtiger Übungsort sein, beispielsweise für Höhenrettung. »Das Gebäude wird Maßstäbe setzen«, verspricht Feuerwehrdezernent Spies.

Rohbau bis Herbst fertig

Seit dem Start wurden große Mengen Erde bewegt und die Gründungssohle vorbereitet, auf die dann die Fundamente aufgebaut wurden. Die Entsorgungsleitungen sind zum größten Teil schon in der Erde, das Gebäude wächst.

Beim Hauptgebäude ist das Erdgeschoss bereits soweit, dass die Vorbereitungen für die Decke und das Dach darüber laufen. Bei der offenen Fahrzeug- und Lagerhalle erfolgt bald der Ausbau im Stahlbau. »Die Arbeiten am Rohbau, für die Fenster und das Dach sind schon beauftragt. Plan ist, dass bis zum Winter der Rohbau steht und die Arbeiten auch so weit vorangeschritten sind, dass es im Innenausbau weitergehen kann«, erklärte Stadträtin Kirsten Dinnebier. Die Ausschreibungen hierzu werden aktuell vorbereitet. »Wir freuen uns, dass es so vorangeht und wünschen der Feuerwehr, dass die Kameradschaft hier nach der Pandemie wieder richtig neu aufleben kann«, sagte Ortsvorsteher Peter Hesse.

Übungsturm ein Highlight

Gebaut wird ein Gebäudekomplex mit Räumen für Einsatz- und Übungsabwicklung, Schulungs- und Verwaltungsräumen sowie dem neuen Ausbildungs- und Trainingszentrum - alles auf insgesamt 2.375 Quadratmetern. Die geschlossene Fahrzeughalle mit sieben Stellplätzen ergänzt den Bau. Außerdem ist eine Halle mit einem Lager angegliedert.

Ein besonderer Hingucker wird der Übungsturm. Er wird den bisherigen Übungsturm an der Hauptfeuerwache ersetzen, der dann wegen Bauschäden abgerissen werden muss. Das Trainingszentrum selbst gliedert sich in mehrere Bereiche, die zum Teil auch Bedarfe anderer Marburger Wehren decken sollen. Auch eine Waschhalle für Fahrzeuge wird hier eingerichtet.

»Hier wird ein besonderer Baustein für die Feuerwehrarbeit geschaffen«, freute sich Feuerwehrchefin Carmen Werner. Das Training in der Fläche werde auch in Ortsteilen immer schwieriger. Früher sei noch oftmals ein Brandszenario am Haus eines Nachbarn geprobt worden - das sei aber immer seltener möglich. »Deswegen wird es hier Gelegenheit geben, solche Szenarien zu üben - ebenso wie das Absichern und der Einsatz von Leitern.«

Cappels Wehrführer Dominik Wagner ergänzte: »Es mag bisher das teuerste Bauprojekt im Feuerwehrbereich Marburg sein. Aber wir werden diese Investition um ein Vielfaches zurückgeben.«

An Klimaschutz gedacht

Das Gebäude wird nach dem Energiestandard Effizienzgebäude 55 errichtet. Die CO2-Emissionen fallen somit um 40 Prozent niedriger aus, als es der Mindeststandard des Gebäudeenergiegesetzes erlaubt. Die Dachflächen werden für Fotovoltaik und Dachbegrünung genutzt. Viele weitere Details sollen dafür sorgen, dass der Neubau möglichst klimafreundlich wird.

Das Land fördert den Neubau mit 498.400 Euro. Über den hessischen Investitionsfonds und die KfW gibt es zinsgünstige beziehungsweise zinslose Darlehen mit der Möglichkeit zu Zuschüssen. So kann die Stadt bis zu rund eine Million Euro Förderung einwerben. Insgesamt werden die Kosten des Neubaus auf rund 10 Millionen Euro geschätzt. Geplant ist die Fertigstellung und Übergabe an die Feuerwehr gegen Ende 2023.

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