03. August 2021, 13:00 Uhr

Gießen

Inklusion in der Stadt sichtbarer machen

Die Lebenshilfe bringt das Thema Inklusion in der Gießener Innenstadt weiter voran und plant bereits die zweite Standorteröffnung inmitten der Lahnstadt für das Jahr 2021.
03. August 2021, 13:00 Uhr
Vor dem Begegnungsladen (v.l.): Dirk Oßwald (Vorstand Lebenshilfe), Ursel Seifert (Geschäftsführung Lebenshilfe), Moritz Wieja (Mitarbeiter Tagesförderstätten), Jörg Luckert (Vereine werden inklusiv), Karin Reuther (Leitung Tagesförderstätten), Vermieter Marko Fuhr sowie René Seipp (Tagesföderstätten). Foto: Lebenshilfe

Zuvor war bereits für September eine Vortagsbäckerei der Tochtergesellschaft proLiLo Gastrowelt gGmbH in der Frankfurter Straße angekündigt worden.

In der Sonnenstraße 12 werden in diesen Tagen erste Umbaumaßnahmen angegangen: Auf der Fläche eines ehemaligen Modehauses schafft die Lebenshilfe Gießen eine vielseitige Verkaufs-, Service- und Begegnungsstelle, die voraussichtlich ab Oktober ihre Pforten öffnen wird.

»Wir haben hier vor Ort eine super Lage und somit eine wunderbare Gelegenheit, das Thema Inklusion innerstädtisch noch sichtbarer zu machen. Unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen mit Behinderung, so hoffen wir, profitieren ebenfalls von der Schaffung attraktiver Arbeitsplätze im Herzen der Stadt«, freuten sich Vorstand Dirk Oßwald und Geschäftsführerin Ursel Seifert von der Lebenshilfe Gießen unisono.

Lebenshilfe-Eigenprodukte

Bei einer Begehung von Verantwortlichen der Lebenshilfe und Gebäudevermieter Marko Fuhr konkretisierten Dirk Oßwald, Ursel Seifert sowie Karin Reuther, die Leiterin der Tagesförderstätten der Lebenshilfe, und René Seipp von den Tagesförderstätten das Vorhaben. So plant die Lebenshilfe im vorderen Raumteil einen kleinen Laden, in dem unter anderem Eigenprodukte (siehe auch www.stilmalanders.de) aus den Werkstätten angeboten werden sollen. Arbeitsplätze für acht bis elf Menschen mit sogenannter geistiger Behinderung - unter der Begleitung von drei Betreuern und Betreuerinnen - sollen hier entstehen.

Begegnung, Betreuung und Beschäftigung

Strukturell angebunden wird dieses Geschäft, dessen Projektleitung Henning Fuhr übernehmen wird, an das Angebot der Lebenshilfe-Tagesförderstätten.

Deren Leiterin Karin Reuther zeigte sich begeistert: »Uns wird es zukünftig nicht nur um den Verkauf gehen: Wir möchten mit unseren Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen mit Behinderung auch Projekte in der näheren Umgebung starten und im umliegenden Sozialraum, gerne in Zusammenarbeit mit lokalen Kooperationspartnern, aktiv werden.«

Während im vorderen Teil der Mietfläche ein Begegnungsareal mit Verkaufsfläche eingerichtet werden soll, wird es im hinteren Bereich eine Betreuungs- und Beschäftigungsfläche geben. Auch ein Pflegebad wird neu installiert. Im Schaufenster des zukünftigen Begehungsladens ist momentan noch der vierte Preis der diesjährigen Oldtimerspendenaktion der Lebenshilfe (www.oldtimerspendenaktion. de) zu sehen: ein Ford Eifel Roadster.

Plus Vereinsprojekt

Die Mehrgleisigkeit des neuen Lebenshilfe-Standorts unterstreicht ferner ein weiteres Angebot, das in Zukunft mit einer Beratungs- und Servicestelle vor Ort zur Verfügung stehen soll: Auch das durch die Aktion Mensch geförderte Projekt »Vereine werden inklusiv«, geleitet von Jörg Luckert, zieht mit in die Sonnenstraße. Das im Oktober umfänglich startende Lebenshilfe-Projekt möchte Menschen mit und ohne Behinderung - unter Berücksichtigung der individuellen Interessen - in heimischen Vereinen zusammenbringen.

Gießen gewinnt

Marko Fuhr freute sich über seine neuen Mieter und gab sich zuversichtlich: »Ich glaube, dass die Lebenshilfe und ihre wichtige Arbeit im Sinne der Inklusion durch diesen Standort noch mehr Bekanntheit erlangen wird. Auch die Gießener Innenstadt - mit einem Angebot und einer Anlaufstelle, die es in der Form noch nicht gibt - gewinnt natürlich dazu.«

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