01. August 2021, 13:00 Uhr

Marburg

Behördengänge vom Sofa aus erledigen

Eine Geburtsurkunde beantragen, einen Hund zur Steuer bei der Kommune anmelden oder einen Parkausweis für Schwerbehinderte beantragen - das und mehr soll von zu Hause aus möglich sein.
01. August 2021, 13:00 Uhr
Fachgespräch und produktiver Austausch: Digitalministerin Prof. Kristina Sinemus (2.v.r.) mit Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies (2.v.l.), Dr. Karen Verbist und Florian Bertsch vom Fachdienst Digitalisierung der Stadt Marburg. Foto: Birgit Heimrich/Stadt Marburg

Die Liste an Leistungen, die durch Verwaltungen erbracht werden, ist lang. Bund, Länder und Kommunen arbeiten an der Umsetzung des Online-Zugangsgesetzes (OZG), um Bürgerinnen und Bürger die Erledigung ihrer Anliegen von zu Hause aus zu ermöglichen. Damit nicht jede Stadt alle Online-Services selbst vorbereiten muss, gibt es in Hessen unter anderem OZG-Modellkommunen, die vom Land gefördert werden.

Marburg eine von 15 Modellkommunen

Digitalministerin Kristina Sinemus besuchte die Stadt Marburg, die eine dieser 15 ausgewählten Kommunen ist und eine Förderung über 87.000 Euro erhält. Dafür erprobt Marburg eine digitale Unterschrift in ihren Online-Diensten, die rechts- und fälschungssicher sowie für die Bürgerinnen und Bürger einfach anzuwenden ist. Dabei wird der eigene Online-Banking-Zugang genutzt, um Anträge, Dokumente oder Verträge digital zu unterschreiben. Marburg erprobt die Praxistauglichkeit dieser Lösung.

Die Ministerin informierte sich nicht nur über das Modellprojekt, sondern auch über die Digitalisierung der Stadtverwaltung im Allgemeinen und den Fortschritt beim Ausbau der Online-Dienste. So bietet die Stadt Marburg mittlerweile rund 50 Leistungen über ihre Plattform digital. marburg.de an - komplett vom Antrag bis zur Bezahlung.

Jede Woche kommen weitere Online-Leistungen dazu. Koordiniert wird dieser Prozess vom städtischen Fachdienst für Digitalisierung und technisch unterstützt von der IT-Abteilung.

»Damit stehen unsere Dienste den Menschen sieben Tage die Woche rund um die Uhr zu Verfügung«, sagte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. »Digitale Angebote - von A wie Anwohnerparken bis Z wie Zuschüsse für Freifunk, Gründächer oder unser Impftaxi - sind heute unerlässlich. In Marburg waren wir schon vor der Pandemie digital so gut aufgestellt, dass wir auch in den Lockdown-Monaten alle Serviceleistungen durchgängig gewährleisten konnten.«

»Die Digitalisierung verkürzt Bearbeitung- und Reaktionszeiten im Innern. Sie spart Zeit, Geld und Ressourcen und schafft dadurch wiederum den besseren Service und die passgenauere Unterstützung nach außen«, erläuterte Dr. Karen Verbist, Leiterin des Fachdienstes. Trotz allem: Wer eigene Angelegenheiten nicht online, sondern lieber persönlich oder auf dem Papier- und Postweg regeln möchte, könne das in Marburg auch weiterhin tun, fügte Spies hinzu.

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