03. April 2020, 11:00 Uhr

Grebenhain

Biberdamm muss entfernt werden

Ein Biberbauwerk könnte in Grebenhain für Hochwasser sorgen. Das Regierungspräsidium und der Vogelsbergkreis verständigen sich deshalb auf die Ausnahmegenehmigung.
03. April 2020, 11:00 Uhr
Dieses Bauwerk könnte für Hochwasser sorgen und muss deshalb weichen. Foto: Regierungspräsidium

Diese besagt, dass ein Damm aus Sicherheitsgründen entfernt wird. Der unter Naturschutz stehende Biber ist am Waaggraben zwischen Grebenhain und Crainfeld heimisch geworden. Erkennbar ist das an den Gehölzen und Fraßspuren, der großen Biberburg und einem Damm im Gewässer.

Dieser sichert den Zugang zur Burg unter der Wasserlinie. Mit einem solchen Damm kann aber auch - wie in diesem Fall - die Gefahr eines Hochwassers für einen benachbarten Ort steigen. Im Besonderen handelt es sich um einen Zweitdamm, den der Biber gebaut hat. Dieser wird nun entfernt, wie das Dezernat für Naturschutz im Regierungspräsidium mitteilt. Die dafür erforderliche naturschutzrechtliche Ausnahmegenehmigung nach dem Bundesnaturschutzgesetz hat der Vogelsbergkreis der Gemeinde Grebenhain erteilt.

»Wir freuen uns natürlich über jeden einzelnen Biber, der sich wieder bei uns in Mittelhessen ansiedelt«, sagt Dezernatsleiter Gerhard Schulze-Velmede, »denn es handelt sich um eine seltene und streng geschützte Art.«

Dekadenter Nager baute Zweitdamm

Der Biber von Grebenhain hat es aber ein wenig übertrieben. Zusätzlich zu seinem ersten, den Lebensraum sichernden Damm hat der Nager unweit der Straßenbrücke an der L3178 ein zweites Bauwerk errichtet. »Der erhöhte Wasserstand, der daraus resultiert, reicht über die Vorfluter bis an den Rand der Ortslage«, berichtet Gerhard Schulze-Velmede weiter. »Bei einem stärkeren Niederschlag gehen wir davon aus, dass Teile der angrenzenden Ortslage Grebenhain hochwassergefährdet sind.« Dieser zweite Damm hat keinen Einfluss auf den Erhaltungszustand der Population und dient dem Biber nur dazu, seinen Aktionsradius zu erweitern.

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