Das Jahr 2017 geht seinem Ende entgegen. Auch in diesem Jahr gab es Triumphe, Tragödien, Unglaubliches und Unvergessliches. Der Streifzug blickt auf die pärgenden Momente in der Wetterau zurück.
Heute: Der Brand in der Silvesternacht vor einem Jahr.
»Zehn« – der Geruch von Feuer in der Nase. »Neun« – die Hilfeschreie der Kinder im Ohr. »Acht« – lodernde Flammen, die sich in den Augen spiegeln. »Sieben« – Hitze auf der Haut. »Sechs« – husten, das Gefühl zu ersticken. »Fünf, vier, drei, zwei, eins« – Luft anhalten. Gleich ist es vorbei. Während alle anderen anstoßen, Raketen zünden, sich in den Armen liegen, halten einige Bad Nauheimer Familien den Atem an. Denn mit jeder Sekunde nähert sich die Erinnerung an die Nacht, die alles verändert hat: Die Silvesternacht vor einem Jahr.
Nie wieder. Nie wieder wird Semret Tewelde Silvester feiern können, ohne an diese Nacht zu denken, sagt sie heute. Ja, es gehe ihr besser. Ja, ihre Kinder könnten wieder schlafen. »Ein paar Monate lang haben wir sogar gar nicht darüber gesprochen«, sagt sie heute. Aber im Dezember rückte für die Teweldes mit jedem Türchen des Adventskalenders ein Countdown näher, der ihnen den Angstschweiß auf die Stirn treibt.
+++ Das passierte in der Silvester-Nacht 2016 +++
300 000 Euro lautet die Summe des materiellen Schadens, der bei dem dramatischen Brand in dem Mehrfamilienhaus in der Karlstraße entstanden ist. Wie groß der seelische Schaden ist, lässt sich wohl weder beziffern noch beschreiben. Brandstiftung soll es nicht gewesen sein, die das Feuer kurz nach Mitternacht ausgelöst hat. Eine Rakete auch nicht. Was es stattdessen war, konnte nie abschließend geklärt werden.
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