Streifzug Gießen

So schützt man sich vor Fahrraddieben

Das Fahrrad ist für viele ein treuer Begleiter im Alltag. Umso ärgerlicher, wenn es Dieben zum Opfer fällt. Dabei ist es kein Hexenwerk, das Fahrrad vor Diebstahl zu sichern. Wir haben die Polizei nach Tipps gefragt.
27. März 2019, 15:17 Uhr
Jonas Wissner
Was vom Radl bleibt

Wie viele Fahrräder wurden 2018 im Kreis Gießen gestohlen?
Laut Polizeipräsidium Mittelhessen sind im vergangenen Jahr 464 Anzeigen wegen Fahrraddiebstählen eingegangen, 2017 waren es 527. Diese Zahlen beinhalten »Diebstahl unter erschwerten Umständen«, also etwa durch Aufbrechen eines Schlosses, aber auch das Entwenden nicht abgeschlossener Räder. 
Außerdem zählen dazu Fälle von »unbefugtem Gebrauch« – der liegt zum Beispiel vor, wenn ein Dieb ein Rad stiehlt und dann an einer anderen Stelle wieder abstellt.

Was sollten Radler beim Kauf eines Fahrradschlosses beachten?
Die Polizei rät, ein Schloss möglichst direkt beim Fahrradkauf zu besorgen. »Im Handel ist eine Vielzahl an teuren und günstigen, schweren und leichten Schlössern erhältlich. Als grober Richtwert gilt: Man sollte etwa ein Zehntel des Fahrrad-Kaufpreises in ein Schloss investieren, aber das muss jeder individuell entscheiden«, empfiehlt Sylvia Frech von der Pressestelle des Polizeipräsidiums Mittelhessen. 

Wie lässt sich ein Fahrrad möglichst diebstahlsicher festmachen?
Der Polizei-Tipp: Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte zwei Schlösser verwenden – denn so lassen sich der Rahmen und beide Räder sichern. Sinnvoll sei, Schlösser mit unterschiedlicher Funktionsweise zu verwenden – zum 
Beispiel ein Ketten- und ein Bügelschloss. Und dies aus einem einfachen Grund: »Die Täter haben meist nur ein Werkzeug dabei«, kommen damit bei unterschiedlichen Schlössern aber nicht weit. Außerdem wichtig: Das Rad immer an einem festen Gegenstand befestigen.

Was ist zu tun, wenn der eigene Drahtesel gestohlen wurde?
Wenig überraschend: Am besten umgehend bei der Polizei den Diebstahl melden und – sofern vorhanden – Unterlagen zum Fahrrad mitbringen. Die Polizei rät, sich einen »Fahrradpass« zuzulegen, klassisch auf 
Papier oder als App. Darin können relevante Daten (unter anderem Rahmennummer, Gangschaltung, Besonderheiten, Farbe) vermerkt werden. Dies erhöhe die Wahrscheinlichkeit, ein gestohlenes Rad zu identifizieren. Ein weiterer nützlicher Hinweis: Die Rahmennummer auf einem Kaufbeleg stimmt laut Polizei nicht immer mit der tatsächlichen Nummer überein, daher sollte sie direkt vom Rad und nicht von der Rechnung abgeschrieben werden. 

Welche Möglichkeiten gibt es noch, um ein Fahrrad identifizierbar zu machen?
Die Polizei bietet eine Feinkodierung an. »Der Vorteil ist, dass Diebe das Rad eher nicht nehmen werden, da die Kombination aus Ziffern und Buchstaben fest am Rad ist, das macht einen Weiterverkauf schwierig«, sagt Sprecherin Frech. Bei Kontrollen könne die Polizei gestohlene Räder, die kodiert sind, sofort identifizieren und dem Eigentümer zurückgeben. 

Was gibt es zu beachten, um E-Bikes vor Diebstahl zu sichern? 
Nach Möglichkeit sollten Besitzer den Akku getrennt vom Fahrrad aufbewahren, wenn sie es abstellen. Falls ein Täter nicht zufällig einen baugleichen Akku dabei hat, kann er in diesem Fall nicht mit dem Diebesgut davonradeln.

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