Der Hubbach ist vom Idealbild eines sich durch die Wiesen schlängelnden Bachs weit entfernt. Begradigt und mit steilen Ufern ist er im Bereich zwischen den »Drei Teichen« und der alten Bahntrasse nur auf die schnelle Entwässerung der Äcker und Wiesen ausgelegt.
Die Stadt Hungen möchte den Hubbach mit Unterstützung des Landes Hessen nun wieder in ein naturnahes Gewässer nach der Wasserrahmenrichtlinie verwandeln.
»Wir schaffen am Hubbach wieder Lebensraum für viele verschiedene Tier- und Pflanzenarten«, erklärte Bürgermeister Rainer Wengorsch zu Beginn der Renaturierungsmaßnahme.
Dafür werden der Verlauf und die Uferbereiche auf einer Fläche von 14 Hektar verändert.
Damit der Bach wieder kurvenreich fließen kann, werden Durchlässe und Flachwasserteiche ausgebaggert, Ufer abgeflacht und dem Bach die Möglichkeit gegeben, ufernahe Wiesen wieder zu überfluten.
Dazu müssen auch die alten Fischteichanlagen, die kurz hinter dem Abfluss der »Drei Teiche« beginnen, zurückgebaut werden.
Mit der Wiederherstellung eines guten ökologischen Gewässerzustandes des Hubbachs werden gleichzeitig Habitate für geschützte Vogelarten erhalten und somit die Zielsetzung des europäischen Schutzgebietssystems »Natura2000« erfüllt.
»Die Maßnahme stellt eine deutliche Lebensraumverbesserung für vorkommende Arten dar und verfolgt gleichzeitig die Umsetzungsziele der Wasserrahmenrichtlinie«, lobt Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich das Projekt.
Deshalb gebe es auch eine hundertprozentige Finanzierung durch das Regierungspräsidium Gießen. Dieses hatte in diesem Fall bereits 2014 eine komplette Übernahme der Kosten in Höhe von 550.000 Euro für Planung, Flächenankauf und Umsetzung der Maßnahme zugesichert. In Zusammenarbeit mit dem Amt für Bodenmanagement waren im Vorfeld die benötigten Flächen erworben worden.
»Durch die gute Zusammenarbeit und das Engagement aller Beteiligten in den letzten Jahren kann dieses wichtige Projekt nun umgesetzt werden.«