Lokales

Ein Blick in die Geschichte des Haus Solms

Das Historische Spiel ist stets ein Höhepunkt des Historischen Markts. Dieses Jahr hatte Gerhard Pappe ein Stück über die Geschichte »von Solms zu Solms« geschrieben.
08. Mai 2018, 14:17 Uhr
de_lich14_080518
Die Darsteller des Historischen Spiels nehmen den Applaus entgegen.

Gespannt erwarteten am Samstagabend hunderte Besucher die Aufführung am Hessentagsbrunnen.

Los ging es im Jahre 1418. Damals war die Linie von Falkenstein ausgestorben. Bernhard und Johann von Solms stritten 16 Jahre um das Erbe, bis sie eine Einigung fanden. So entstand eine eigene Licher Linie im Hause Solms.

Eine weitere Szene war der Schlüsselstreit im Dreißigjährigen Krieg. Ludwig Christoph zu Solms-Lich forderte von den Bürgermeistern Hanß Greiff und Eitel Behr, die Schlüssel für die Stadttore jeden Abend bei ihm abzugeben, nachdem eines der Stadttore nachts nicht verschlossen war. Greiff schmiss jedoch im betrunkenen Zustand die Wache, welche die Schlüssel abholen sollte, hinaus. Erst nachdem die beiden Bürgermeister einer Nacht im Gefängnis verbracht hatten, war der Konflikt überstanden.

Mit eine Schlüsselszene war die Ernennung von Carl-Christian zum Fürsten von Solms-Hohensolms-Lich. In dieser Folge wurden aus den normalen Bauern in der Stadt Ackerbauern.

Auch der Geschichte von Prinzessin Eleonore wurde eine Szene gewidmet. Diese hatte 1905 Großherzog Ernst Ludwig von Hessen geheiratet. Auf dem Weg zur Hochzeit ihres Sohnes in England stürzte 1937 ihr Flugzeug ab. Dabei kamen auch ihr ältester Sohn und ihre zwei Enkelkinder ums Leben.

Schließlich führte die Handlung in die Gegenwart. Aktuell herrscht in Lich zwar nicht mehr der Adel – doch sitzt mit Hermann Otto Solms seit vielen Jahren ein Licher im Bundestag. Die Familie Solms verfolgte das ihnen gewidmete Theaterstück von einem Ehrenplatz aus. Insgesamt 24 Rollen umfasste das Stück, die von 16 Schauspielern dargestellt wurden. Seit vier Monaten war hierfür intensiv geprobt worden.

Für das kommende Jahr hat Gerhard Pappe bereits ein Stück in Vorbereitung. Unter dem Titel »Die mutigen Weiber von Birklar« geht es in die Zeit des Dreißigjährigen Kriegs. Damals wollte sich ein Junker davor drücken, sich um einquartierte Soldaten zu kümmern. Dies wollte er allein den Bauern überlassen. Als sich die Bürgermeister darüber beschwerten, ließ er sie verhaften. Er hatte aber die Rechnung ohne die listigen Frauen gemacht. 2019 wird man das Stück beim Historischen Markt sehen können.

Artikel: https://www.giessener-allgemeine.de/lwlokales/art2880,428832

© Giessener Allgemeine Zeitung 2016. Alle Rechte vorbehalten. Wiederverwertung nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung