Obbornhofen (de). Gerätewart Ottmar Kammer beschloss daher, dass der Fahrzeugwechsel ein guter Zeitpunkt sei, um sein Amt in jüngere Hände zu geben. Mit einem hölzernen Strahlrohr wurde ihm auf der Jahreshauptversammlung der Feuerwehr gedankt.
Ottmar Kammer war seit 28 Jahren im Wehrausschuss Mitglied, unter anderem als stellvertretender Wehrführer. Bereits von 1998 bis 2003 und dann wieder von 2008 bis aktuell war er Gerätewart – in den fünf Jahren dazwischen war er Obbornhofens Wehrführer. Auch der stellvertretende Wehrführer Heiko Hahn, der nach zehn Jahren nicht mehr zur Wiederwahl antrat, konnte sich über ein hölzernes Strahlrohr als Geschenk freuen. Bei den Wahlen wurde Thomas Willa als Wehrführer bestätigt. Sein neuer Stellvertreter ist Jens Reitz, Jugendwart bleibt Patrick Steinke, Minifeuerwehr-Leiterin Marianne Reichhart. Neuer Gerätewart ist Thorsten Eisenacher, als Beisitzerin folgt Julia Tauchmann auf Bianka Gottwald.
Wehrführer Thomas Willa blickte auf ein Jahr zurück, dass bereits drei Stunden nach Mitternacht am 1. Januar mit einem Großbrand im Nachbardorf Bellersheim begann. Sechs Feuerwehren brauchten mehrere Stunden, um die im Ortskern in Flammen stehende Scheune zu löschen. Weitere Einsätze waren eine Ölspur, ein Brandsicherheitsdienst, zweimal das Absichern von Laternenumzügen sowie zwei Fehlalarmierungen. 26 Aktive bilden die Einsatzabteilung, davon acht Frauen. Tagsüber wird die Wehr zudem von drei Mitarbeitern der Firma Metax unterstützt.
In Vorbereitung auf das neue Löschfahrzeug, das nur noch mit einem Lkw-Führerschein gelenkt werden darf, mussten einige Mitglieder der Einsatzabteilung noch einmal zum Fahrlehrer. Aktuell besitzen acht Feuerwehrleute den Führerschein Klasse C.
Doch damit sind noch nicht alle Vorbereitungen für das neue Fahrzeug abgeschlossen: Sobald es da ist, wird es Extra-Übungen geben, um sich schnellstmöglich mit der neuen Technik und Ausrüstung vertraut zu machen.
Die Jugendfeuerwehr besteht aktuell aus zehn Mitgliedern, jeweils zur Hälfte Jungen und Mädchen. Neben der Knutfeier im Januar wurde das städtische Zeltlager in Nonnenroth besucht und zum Jahresabschluss mit Kinderpunsch und Karaoke gefeiert. Ein Mitglied wechselte in die Einsatzabteilung, dafür kam ein neues Kind aus der Minifeuerwehr dazu. Zudem wechselten 2018 bereits fünf Kinder von der Mini- in die Jugendfeuerwehr.
Die Minifeuerwehr ist dennoch mit 13 Mitgliedern weiterhin gut aufgestellt, wie Marianne Reichhart berichtete. Feuerwehrtechnisches Wissen wurde in den zahlreichen Übungen vermittelt, zudem ein Rettungswagen in Lich besucht.
Stadtbrandinspektor Udo Träger erinnerte an die Bedeutung eines guten Ausbildungsstandes und regelmäßiger Übungsbeteiligung. Das Land Hessen prüfe diese derzeit genau, bevor es die Anschaffung eines neuen Feuerfahrzeugs unterstütze. Er beförderte Jessika Reitz und Julia Tauchmann zur Feuerwehrfrau, Tim Schäfer zum Oberfeuerwehrmann. Roland Frutig überbrachte die Grüße des Magistrats. Er erklärte: »Grundsätzlich halten wir an dem Prinzip, dass es in jedem Ortsteil eine aktive Feuerwehr geben sollte, fest.« Daher müsse man mit einem vernünftigen Fahrzeugkonzept für die Attraktivität der Ortsteilwehren sorgen. Er hinterfragte, warum mit der gestiegenen Lebensarbeitszeit nicht auch die Altersgrenze für den aktiven Dienst bei Feuerwehrleuten erhöht werden könne. Diese liegt aktuell bei 60 Jahren, mit Ausnahmegenehmigung bei 65 Jahren.