Lokales

Klöster und Kirchen in Elsass-Lothringen

Seit Jahren bietet der Freundeskreis Kloster Arnsburg e.V. seinen Mitgliedern und Freunden Besichtigungs-Ziele an, die sich mit der Geschichte von Klöstern und Kirchen beschäftigen, wobei der Schwerpunkt auf Zisterzienser-Klöster gerichtet ist.
12. Juli 2017, 13:15 Uhr
KlösterundKirchenKlosterArn

Kloster Arnsburg (-). Auch für diese Reise hatten sich wieder viele Teilnehmer aus dem heimischen Raum interessiert und für einen vollbesetzten Bus gesorgt.

Die Tagesfahrt führte in den nördlichen Bereich von Elsass-Lothringen. Dr. Johannes Peter Rupp und der ehemalige katholische Licher Pfarrer, Dekan Dr. Falck, hatten die Reiseziele ausgesucht und Besichtigungen und Führungen organisiert. In einer umfangreichen Broschüre hatte Dr. Rupp die Teilnehmer über die Geschichte des Landes »Elsass« und der zu besuchenden Orte vorinformiert.

Das erste Ziel war die ehemalige Benediktiner-Klosterkirche in Rheinmünster-Schwarzach, die als eine der ältesten und schönsten romanischen Kirchen im Oberrheingebiet gilt. Das Kloster wurde – wie auch Kloster Arnsburg – von Napoleon aufgehoben, aber die Kirche blieb als Ortskirche erhalten.

Bei Iffezheim wurde der Rhein überquert und in Soufflenheim erwartete die Teilnehmer zur Mittagszeit die elsässische Spezialität »Bäckeoffe«.

Durch Aufhebung und Zerstörung des Zisterzienserklosters Neuburg in der Nähe von Hagenau, kamen wertvolle Teile, wie die barocke Kanzel, in die gotische Sankt Nicolauskirche in Hagenau, die anschließend besichtigt wurde.

Gleiches geschah auch bei der Auflösung von Kloster Arnsburg. Hier erhielt die Marienstiftskirche in Lich im 30-jährigen Krieg Teile der Orgel und nach der Aufhebung des Klosters im Jahre 1803 auch die barocke Kanzel. Das nächste Ziel war die »Friedenskirche von Fröschweiler«, die als ein Gedenkort für die vielen Kriegstoten zu Beginn des deutsch-französischen Krieges von 1870/71 gilt. In dem ausliegenden Gästebuch sind viele bekannte Namen vermerkt, die sich Verdienste um die deutsch-französische Aussöhnung erworben haben.

Zum Abschluss der Rundreise wurde die romantische Stadt Wissenbourg an der deutsch-französischen Grenze besucht. Im Jahre 1950 hatten hier junge Anhänger der Europa-Bewegung – darunter auch der spätere deutsche Bundeskanzler Helmut Kohl – symbolisch die Grenzschranke niedergerissen. Bereits im 7. Jahrhundert war an diesem Ort ein Benediktiner-Kloster entstanden. Wissenbourg ist wegen seiner vielen alten Fachwerkhäuser bekannt, wobei das alte »Salzhaus« ein besonderes Schmuckstück ist. Das bedeutendste Gebäude aber ist die Klosterkirche Peter und Paul, die zweitgrößte Kirche im Elsass und stammt aus dem 11. Jahrhundert.

Der berühmte elsässische Flammkuchen, den es zum Abendessen gab, beendete die Reise durch das nördliche Elsass. Die auf der Heimfahrt von Dr. Rupp an die Mitreisenden gestellte Frage, was Wissenbourg und Lich gemeinsam haben, konnte leider keiner der Mitreisenden beantworten. Die Antwort wäre gewesen: Beide sind Partnerstädte von Tangermünde.

Artikel: https://www.giessener-allgemeine.de/lwlokales/art2880,283060

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