07. Mai 2025, 17:53 Uhr

Gemeinschaft und Freude am Singen

Vom Beatles-Virus infiziert: Roland Schlick bittet in Büdingen wieder zum Mitsingen bekannter Songs

Erneut lädt der Büdinger Roland Schlick zum »Beatles-Songs zum Mitsingen« ein - ein besonderer Abend, auf den sich nicht nur Beatles-Fans schon lange freuen. Ein Interview mit dem Musiker.
07. Mai 2025, 17:53 Uhr
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Der Büdinger Musiker Roland Schlick, einst auch Musiklehrer am Gymnasium, lädt wieder zum »Beatles-Songs zum Mitsingen« ein. FOTO: EICHENAUER

Für diesen Freitag lädt Roland Schlick bereits zum dritten Mal zu »Beatles-Songs zum Mitsingen« ins Foyer des Wolfgang-Ernst-Gymnasiums ein. Die bisherigen Beatles-Abende des Büdinger Vollblutmusikers, der mit der Gitarre begleitet, waren allesamt große Erfolge. Der Wunsch nach einer Zugabe lag auf der Hand. Und diesem Wunsch kommt der Büdinger nur zu gerne nach.

Kreis-Anzeiger-Mitarbeiterin Monika Eichenauer hat vorab mit Roland Schlick gesprochen. Sie drückte vor über fünf Jahrzehnten mit dem Musiker gemeinsam die Schulbank. Bis heute sind die beiden freundschaftlich miteinander verbunden.

Roland, Du bezeichnest Dich ja gern als »Beatles-Fan der zweiten Stunde«. Was darf man sich darunter vorstellen?

Nun, das ist einfach zu erklären. Als der Hype um die Beatles 1963 einsetzte, war ich gerade mal zehn Jahre alt. Da es in unserem Haushalt keinen Plattenspieler gab und im Radio damals keine Beatmusik gespielt wurde, kam ich erstmals ein Jahr später mit der Musik der Beatles in Berührung. Da brachte eine Freundin meiner älteren Schwester einen tragbaren Plattenspieler und zwei Beatles-Singles vorbei. Ein noch existierendes Tonband von 1964, auf dessen Spule die vier Pilzköpfe aufgeklebt sind, zeigt, wie schnell wir dann vom Beatles-Virus infiziert wurden.

Du warst früher oft auf Konzerten berühmter Bands. Hast du die Beatles je live erlebt?

In der Tat habe ich etliche die Rockmusik prägende Bands gesehen, darunter beispielsweise die Rolling Stones gemeinsam mit unserem Klassenlehrer Götz Staginnus, Led Zeppelin, Grateful Dead, Jethro Tull oder Emerson, Lake and Palmer mit unserem Musiklehrer Reinhold Ploch. In diesem Jahrtausend dann aber auch Stars wie Shakira (dreimal), Christina Aguilera, Britney Spears oder Rihanna. Doch zurück zu Deiner Frage: Live habe ich die Beatles leider nicht gesehen. Wobei das unter musikalischen Aspekten angesichts des Gekreisches der Fans zu verschmerzen ist. Stattdessen durfte ich in den vergangenen Jahren zweimal die holländische Coverband The Analogues genießen, die auch die späten Beatles-Songs live in absoluter Perfektion darbieten.

Sind die Beatles Deine Lieblingsband, und was ist Dein Lieblingssong?

Ich liebe die meisten Songs der Beatles, zumal sie mich über weite Strecken meines Lebensweges begleitet haben. Aber meine favorisierte Band ist und bleibt King Crimson, eine Band, die Jimi Hendrix einmal als beste Band der Welt bezeichnet hat. Die habe ich im Übrigen schon achtmal live erlebt, bevor sie sich nach 50 Jahren 2019 in den Ruhestand verabschiedet haben. Und obwohl ich Paul McCartneys melodischen Einfallsreichtum bewundere, sind es ausgerechnet zwei Lennon-Songs, die ich besonders mag: »I Am The Walrus« und »Strawberry Fields Forever«.

Kannst Du Dir vorstellen, ein Rudelsingen mit Liedern der Rolling Stones zu veranstalten?

Eher nicht! Versuch‹ doch mal, eine Strophe von »Satisfaction« zu singen. Dann wird schnell deutlich, dass die Stones-Songs meist deutlich weniger sangbar sind als die melodisch anspruchsvolleren Kompositionen der Beatles. Hier muss aber auch mal gesagt werden, dass beide Gruppen trotz ihres Konkurrenzkampfes durchaus befreundet waren. So stammt etwa der erste Charterfolg der Stones (»I Wanna Be Your Man«) aus der Feder des Duos Lennon/McCartney. Und dass Brian Jones, der einstige Gitarrist der Rolling Stones, bei »Yellow Submarine« im Refrain mitgesungen hat, zeugt ebenfalls von einem entspannten Verhältnis zueinander.

Worin unterscheidet sich »Beatles-Songs zum Mitsingen« eigentlich von anderen Mitsing-Konzerten, etwa von denen, die der frühere Radio-Moderator Volker Rebell derzeit veranstaltet?

Während bei Volker Rebell das Publikum mitsingen darf, steht bei mir das gemeinsame Singen im Vordergrund. Mein Job dabei ist neben der Auswahl von dafür geeigneten Liedern die Begleitung der Teilnehmenden auf der Gitarre sowie gegebenenfalls die Anleitung, wie schwierige Stellen zu bewältigen sind. Dazu gehört - nicht zuletzt aufgrund der hohen Stimme Paul McCartneys - natürlich auch die Transposition auf eine für alle angenehm singbare Tonhöhe und die Projektion gut lesbarer Texte. So ist - um es mit Worten aus dem Song »Magical Mystery Tour« auszudrücken »Satisfaction guaranteed«.



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