09. Mai 2025, 17:50 Uhr

100. Geburtstag - Blick in die Chronik

Schützengesellschaft 1925 Nidda: Zwischen Tradition und Moderne

Die Schützengesellschaft 1925 Nidda feiert in diesem Jahr ihr 100-jähriges Bestehen. Bei allem Streben nach technischer Moderne ist es den Verantwortlichen wichtig, Traditionen zu erhalten. Gelebt wird das durch die Veranstaltungen. Ein Blick in die Chronik.
09. Mai 2025, 17:50 Uhr
EEH
Der Vorstand im Jubiläumsjahr: Gerhard Zeller, Hartmut Flach, Achim Bopp, Martin Ott, Markus Müller (hinten von links), Björn Schäfer, Thomas Becker, Jan Feyh und Norman Görtler (vorne von links). Es fehlen Gudrun Ehlers, Volker Hennrich und Thomas Krampe. FOTO: ENGEL (Foto: (Engel))

Mit der 56 Seiten umfassenden Festschrift ist der Schützengesellschaft 1925 Nidda (SG) ein erster Meilenstein im vollen Programm des Jubiläumsjahres gelungen, der auf würdevolle und ansprechende Art und Weise die Geschichte dieses verdienten Vereins innerhalb des Schützenwesens und der Gesellschaft dokumentiert. »100 Jahre Vereinsgeschichte - das ist eine bemerkenswerte Leistung, die von Zusammenhalt, Engagement und Tradition geprägt ist«, schreibt Schützenmeister Thomas Becker.

Im Gründungsjahr 1925 wurde eine Blockhütte als Vereinsheim auf dem Kisselberg errichtet. Als 1932 die erste Vereinsmeisterschaft ausgetragen wurde, zählte der Verein bereits 49 Groß- und 40 Kleinkaliberschützen. Zum zehnjährigen Bestehen wurde ein neues Schützenhaus aufgebaut und eine vorbildliche Schießanlage eingeweiht.

Bauarbeiten und Erfolge

Nach dem Zweiten Weltkrieg und dem Ende des Schießverbotes nahm der Verein 1951 unter dem Vorsitz von Albert Spengler seine Aktivitäten wieder auf. 1954 gründete sich die erste Damenmannschaft, die bei der Landesmeisterschaft in Wiesbaden den vierten Platz belegte.

Zum 30. Geburtstag machte sich die SG Nidda selbst ein Geschenk und kaufte von der Stadt das Vereinsgelände auf dem Kisselberg. In den folgenden Jahren wurden die Schießanlagen ständig ausgebaut und verbessert. Die Schützen fuhren großartige Erfolge bei Kreis-, Gau- und Landesmeisterschaften ein. Der herausragende Skeetschütze Adolf Günther qualifizierte sich achtmal für die Deutsche Meisterschaft und stand sechsmal im Endkampf. 1992 begannen arbeitsreiche Zeiten, denn das Schützenhaus und die Luftdruckanlage wurden in Eigenleistung bis 1995 komplett neu errichtet. Die Einweihung wurde zum 70. Geburtstag gebührend gefeiert.

Nur drei Jahre später machten es erhebliche Sturmschäden notwendig, dass der Kleinkaliberstand erneut unter großem Einsatz der Mitglieder renoviert werden musste. Bis zum Jahr des 75-jährigen Bestehens entstand so ein moderner KK-Stand. Danach wurde das Bogenschießen ins Programm genommen. Baumaßnahmen in unmittelbarer Nachbarschaft sorgten dafür, dass die Schießanlage schalldämpfend eingehaust wurde.

Einen Rückschlag erfuhr der Schießbetrieb 2007. Neue Umweltauflagen zwangen die Schützengesellschaft, das Skeet- und Trapschießen einzustellen. Wieder waren die Mitglieder gefordert, den behördlichen Auflagen zur Renaturierung gerecht zu werden. Die großen Dachflächen wurden für eine Photovoltaikanlage genutzt, die 30 Haushalte mit Strom versorgen kann. 2014 verursachte ein Hochwasser erhebliche Schäden.

Zwei Jahre später wurde der erste Waffensachkundelehrgang angeboten. In mittlerweile 16 Lehrgängen wurden über 300 Teilnehmer mit dem nötigen Wissen versorgt. Dank der finanziellen Ausstattung konnten weitere Modernisierungen erledigt und sowohl der Luftdruckstand als auch die Kleinkaliberanlage mit elektronischen Anlagen versehen werden, sodass die viele Jahre genutzten Seilzuganlagen nun der Vergangenheit angehören.

Triebfedern der Baumaßnahmen

Im Jubiläumsjahr wird die Schützengesellschaft Nidda von Thomas Becker (1. Schützenmeister), Jan Feyh (2. Schützenmeister), Volker Hennrich (Schatzmeister), Björn Schäfer (Schriftführer), Norman Görtler (Oberschießwart), Thomas Krampe (Pressewart), Martin Ott (Waffenwart), Achim Bopp (Gewehrwart), Hartmut Flach (stellvertretender Gewehrwart), Gerhard Zeller (Pistolenwart), Markus Müller (stellvertretender Pistolenwart) und Gudrun Ehlers (Bogenwartin) geführt.

Klaus Holland ist seit 2008 und Hartwig Sendler seit 2015 Ehrenschützenmeister. Die beiden waren die Triebfedern für die enormen Baumaßnahmen und die Weiterentwicklung von Verein und Schießanlagen. Der Verein hat 275 Mitglieder, Ehrenmitglieder sind Helmut Pfaff, August Storck, Klaus Holland, August-Wilhelm Assmus, Hans Rettberg, Gerhard Schnell, Herbert Weber, Gudrun Ehlers und Holger Ehlers.

Um Traditionen zu erhalten, stehen auch im Jahr des 100-jährigen Bestehens zahlreiche Schießsport-Veranstaltungen auf dem Programm des Niddaer Vereins. Los geht es am Sonntag, 18. Mai, mit dem großen Schützenausmarsch unter Begleitung des NCV-Fanfarenzugs. Er beginnt um 10 Uhr am Bürgerhausparkplatz, der auch das Ziel ist. Mit Fahrzeugen geht es danach zum Schützenhaus und der anschließenden Vorstellung der Königsfamilie. An öffentlichen Veranstaltungen folgen das Himmelfahrtsschießen am 29. Mai, die Ferienspiele am 12. Juli, der große Festabend am 6. September sowie das Betriebs- und Firmenschießen vom 19. bis zum 21. September. Auch die internen Wettbewerbe, wie das Königsschießen, das Herbstritterschießen und die Vereinsmeisterschaften, stehen im vollen Terminkalender der Schützengesellschaft 1925 Nidda.



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