07. Mai 2025, 18:52 Uhr

Netzwerk für Frauen

The Room 611: Unternehmerinnen aus Bad Nauheim gründen Netzwerk für Frauen

Claire Nungesser und Julia Miller sind beruflich selbständig. Ziel der zwei Bad Nauheimerinnen ist es, einen Raum für Unternehmerinnen zu schaffen, in dem sie sich austauschen und bestärken.
07. Mai 2025, 18:52 Uhr
IHM
Claire Nungesser (l.) und Julia Miller aus Bad Nauheim sind Freundinnen. Gemeinsam haben sie die Idee einer Community für Unternehmerinnen entwickelt. FOTO: NICI MERZ

Regelmäßig treffen sich Claire Nungesser (31) und Julia Miller (35), um sich auszutauschen. An diesem Tag ist das Modeatelier »6zehn« von Claire als Ort vereinbart. Es liegt in Bad Nauheim. In der klar strukturierten Umgebung des Geschäfts mit der frischen Frühjahrs-Kollektion wollen die beiden von ihrem neuen Netzwerk »The Room 611« erzählen. Wobei sie statt »Netzwerk« lieber den Ausdruck »Community« verwenden, wie sie dieser Zeitung erklären.

Freundschaft ist eng geworden

Julia beschreibt die Vorgeschichte: »Ich bin Kundin bei Claire, und darüber haben wir uns kennengelernt.« Seit sie gemeinsam mit einer Mentorin an ihrer persönlichen und beruflichen Entwicklung gearbeitet haben, ist ihre Freundschaft enger geworden. Beide entfalteten sich sehr in den vergangenen zwei Jahren, wie sie schildern.

»Mir zeigte sich durch das Mentoring, dass ich mein Business in der bisherigen Weise nicht weiterführen wollte, sondern mehr wollte. Einen schöneren Store und ein neues Label«, sagt Claire, die Modedesignerin ist. Das setzte sie in die Tat um. Auch Julia, die Innenarchitektur studiert hat, hat einen Sprung gemacht. Obwohl sie seit 2023 selbständig ist, agierte sie noch im Verbund ihrer Familie. Die betreibt das Designhaus Steinfurth. »Ich wollte mich aber wirklich selbständig machen«, erzählt sie. Gesagt, getan: Im Designhaus Steinfurth ist sie jetzt als unabhängige Designerin aktiv.

Bei ihrer Mentorin haben Claire und Julia viele beruflich selbständige Frauen aus ganz Deutschland kennengelernt, die sich untereinander austauschen. Ein Aspekt, den die beiden sehr wichtig finden. Bald stand für sie fest, so etwas auch auf regionaler Ebene haben zu wollen.

Netzwerk für Frauen: Sich begegnen und einander stärken

Ohne den Mentoring-Ansatz (»Wir sehen uns nicht als Mentorinnen«), sondern als Gruppe zum Austausch.

Ihre Community haben sie am Weltfrauentag bereits gegründet und »The Room 611« genannt. Ziel ist, dass sich Unternehmerinnen aus zahlreichen Branchen begegnen, bestärken und gemeinsam wachsen. Dass sie Erfolge teilen, sich gegenseitig sichtbarer machen und weiterempfehlen. »Das ist mir eine Herzensangelegenheit«, sagt Claire. Die Treffen möchten sie auch überregional öffnen, beispielsweise für Frauen aus Gießen und Frankfurt.

Wie Julia sagt, hat sie sich früher mit Freunden über den Beruf ausgetauscht, die allerdings als Angestellte andere Themen hätten. »Es ist was ganz anderes mit Leuten, die ein Business haben. Wichtig ist uns, einen ehrlichen und offenen Austausch zu haben, ohne dass es an der Oberfläche kratzt.«

Netzwerk für Frauen: Gemeinsam über Visionen sprechen

Über Visionen sprechen etwa, wie es Claire formuliert: »Wohin will ich? Was ist das Ziel? Bin ich glücklich damit, wie es ist - oder will ich einen anderen Weg gehen?« Zu den Bausteinen ihrer Community gehören Austausch und Weitergabe von Infos in einer Messaging-Gruppe, Präsenz in den sozialen Netzwerken/auf einer Homepage und die Treffen.

Ihr Konzept haben sie auch bei der Online-Ideen-Börse der Stadt ein gestellt und sofort großen Zuspruch erhalten. Julia durfte das Konzept neulich bei der Bürgerversammlung der Stadt präsentieren.

Kurz darauf bot das Rathaus an, die Community bei der »Sunset-Im:Pulse«-Reihe im Co-Working-Space »Work Nouveau« in den Kolonnaden vorzustellen. 45 Teilnehmende waren da. Die beiden freuen sich bereits jetzt auf Freitag, 30. Mai um 19 Uhr, wenn sie zum Treffen einladen, mit Getränken, Essen und Musik. Ort ist das Designhaus Steinfurth.

Über einen Link bei Instagram können sich interessierte Frauen anmelden, die gern erst mal reinschnuppern dürfen.



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