10. Juni 2024, 19:21 Uhr

Lustig, knifflig, unterhaltsam

Riesige Auswahl und große Nachfrage bei »Bad Nauheim spielt!«

Welch großer Beliebtheit sich Brettspiele nach wie vor erfreuen, hat sich am Wochenende wieder bei »Bad Nauheim spielt !« gezeigt. In der Trinkkuranlage war für jede Menge Spaß gesorgt.
10. Juni 2024, 19:21 Uhr
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Ist gar nicht so einfach: Bürgermeister Klaus Kreß, Stadtverordnetenvorsteher Oliver von Massow und Erster Stadtrat Peter Krank lassen sich von den Kindern deren selbst entwickeltes Spiel erklären. FOTOS: HANNA VON PROSCH

Videospiele haben keineswegs das klassische Brett- und Würfelspiel verdrängt. Das zeigt der erneut riesige Zulauf bei »Bad Nauheim spielt!«. Passionierte und Gelegenheitsspieler nahmen schon am Freitag beim musikalischen Auftakt durch die Musikschulband die Tische in der Trinkkuranlage ein.

Familienspiele stehen hoch im Kurs. Die ganz Kleinen dürfen den Kühlschrank räubern, junge Katzen- und Hundefans versuchen ihr Glück, die Kissenschlacht findet im Spielekarton statt: Den Spieleerfindern fällt immer wieder etwas Pfiffiges, Lustiges oder Kniffliges ein. Und das für alle Altersgruppen, Schwierigkeitsgrade und Interessen.

»Das verbotene Spiel« auch dabei

Sechs Freunde kommen extra aus Eschwege und Karlsruhe, um zusammen Neues auszuprobieren. An den Tisch hat sich ein junges Paar aus Gießen gesellt. Es ist vollkommen egal, wie versiert man ist, denn alle eint die Spielleidenschaft. »Bald werde ich wissen, ob ›Dominion‹ schwer ist«, sagt ein Neuling am Tisch stirnrunzelnd und hört aufmerksam zu, was Supporterin Doreen erklärt. Sie und ihre Kollegen unterstützen und geben Tipps.

Am Pegasus-Stand erklärt Jessica einem jungen Paar und ihrer Freundin das Spiel »Schnitzeljagd«. Es ist ab acht Jahre und dauert 15 bis 20 Minuten. »Wir treffen uns zu Spieleabenden« erzählt Lea, »und mögen lieber die kürzeren Spiele. Für die komplizierteren hat man meist nicht genug Zeit.« Neben Pegasus aus Friedberg sind auch kleinere Verlage vertreten. Ihren Einsatz weiß die Stadt als Veranstalter der Spieletage sehr zu schätzen.

Eine ganze Woche Zeit haben sich 18 Kinder zwischen acht und zwölf Jahren in den Osterferien genommen und in einem Workshop des Jugendhauses »Alte Feuerwache« selbst ein Spiel entwickelt, dem sie den Namen »Das verbotene Spiel« gegeben haben. »Das klingt schon spannend«, findet Bürgermeister Klaus Kreß, der sich von den Entwickler-Kindern in die Geheimnisse der Karten, Edelsteine und Monsterstärken einweihen lässt, um den Zauberer zu besiegen. »Ich habe am liebsten Memory gespielt. Da habe ich immer gewonnen«, sagt Kreß.

60 Minuten Zeit, sich selbst zu retten

In zwei »Escape Rooms«, Rätselräumen, können sich Gruppen innerhalb von 60 Minuten spielerisch selbst retten. Im Laborspiel müssen sie sich vor Virenansteckung schützen. »Dafür ist ein bisschen naturwissenschaftliches Verständnis nötig. Sich im anderen Spiel aus der Nokturngasse zu befreien, ist ganz einfach«, sagt Initiator Tobias Hoffmann vom Jugendhaus »Alte Feuerwache«. Er entwickelt für nächstes Jahr gerade ein neues Thema.

Großer Andrang herrscht immer wieder am Ausleihstand. Rund 1000 Spiele haben Marike und Lara aus dem Jugendhaus mitgebracht, wo regelmäßig Spieleabende stattfinden. »Es kommen alle Altersgruppen, hauptsächlich Familien, viele Kurgäste, Freunde, Spielteams«, berichten sie. Beliebt sind bei den Erwachsenen das Pub-Quiz am Samstagabend und bei den Kindern die Bewegungsspiele samt Hüpfburg. Und weil man nie genug Spiele zu Hause haben kann, ist der Spieleflohmarkt des Müfaz eine günstige Quelle.

Deutscher Meister kommt aus Krefeld

Seit 2018 wird im Rahmen des Spiele-Events auch die Deutsche Meisterschaft im Brettspiel in Bad Nauheim ausgetragen. Aus den 38 Mannschaften ging diesmal das Team »Eiswürfel 1« aus Krefeld als Sieger hervor.



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