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2300 Tablets für Wetterauer Schulen

Die ersten 38 iPads sind an der Solgrabenschule angekommen. Insgesamt hat der Wetteraukreis 2300 Tablets bestellt.
07. September 2020, 21:22 Uhr
Redaktion
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Im Vordergrund: Collien Burkhardt und Freddi Münk (beide 13) mit den neuen iPads für die Solgrabenschule in Bad Nauheim. Dahinter (v. l.): Schulleiter Jörg Mathes, Matthias Walter, Vize-Schulleiter Marc Englert, Landrat Jan Weckler, Medienzentrum-Leiterin Katja Müller-Lind, Daniel Dillmann, Karl-Heinz Loch und Gunter Horn. FOTOS: PRW

»Die Digitalisierung der Schulen ist auf einem guten Weg, auch wenn gelegentlich gerne etwas anderes gesagt wird«, schreibt der Wetteraukreis in einer aktuellen Pressemitteilung. »Vermutlich hat das auch damit zu tun, dass bei Diskussionen lieber über die Defizite als über das Erreichte gesprochen wird.« Jede Menge Lob jedenfalls, und das von ganz unterschiedlichen Akteuren, habe es bei einem Ortstermin gegeben, zu dem Landrat Jan Weckler in die Solgrabenschule nach Bad Nauheim eingeladen hatte. Grund: Die ersten 38 iPads wurden geliefert.

Während des Lockdowns durch die Corona-Pandemie waren auch die Schulen wochenlang geschlossen. Der Unterricht fand teilweise online statt - ein Problem für Schülerinnen und Schüler, die nicht über geeignete Geräte zu Hause verfügten.

Der Bund hat reagiert und 500 Millionen Euro im Rahmen des sogenannten Digitalpakts bereitgestellt, um die Schulträger bei der Beschaffung solcher Geräte zu unterstützen. Rund 1,7 Millionen Euro landen für diesen Zweck beim Wetteraukreis. Dafür wurden 2300 iPads bestellt. Im Laufe der kommenden Wochen sollen die Lieferungen eintreffen und dann in mehreren Tranchen, orientiert an den jeweiligen Schülerzahlen, an die heimischen Schulen verteilt werden.

»Die Corona-Krise ist gerade für die Schulen eine große Herausforderung. Nicht alle Schüler werden am Unterricht teilnehmen können, etwa weil sie oder Familienangehörige zu den besonders gefährdeten Personen gehören«, sagte Landrat und Schuldezernent Jan Weckler.

Bei der Beschaffung, der Programmierung und der Auslieferung der Geräte arbeitet der Wetteraukreis mit dem Frankfurter Anbieter Horn & Cosifan zusammen. Das Unternehmen hat in den vergangenen Jahren das Medienentwicklungskonzept für den Wetteraukreis in Zusammenarbeit mit dem Fachdienst Schul-IT und Einrichtungen aufgebaut. »Der Wetteraukreis hat eine hervorragende technologische Basis geschaffen, in die sich die neuen iPads gut einfügen können«, sagte Geschäftsführer Gunter Horn. »In Sachen Digitalisierung der Schulen ist er sehr weit. Das gilt auch im nationalen Vergleich.«

Derselben Meinung ist Landrat Weckler. »Mittlerweile gibt es rund 10 000 Computerarbeitsplätze in unseren Schulen. Das ist deutlich mehr, als viele andere vergleichbare Landkreise vorweisen können«, wie auch eine Untersuchung von HR Info unlängst ergeben habe.

Schulleiter Jörg Mathes teilte mit, dass das erste iPad an eine Schülerin der Solgrabenschule geht, deren Eltern schwer erkrankt sind und die deshalb auf das Gerät für den Digitalunterricht angewiesen ist. Die Schule vor Ort wisse am besten, welche Schüler wirklich Bedarf für ein solches Gerät hätten. Zudem sollen die Geräte in den regulären Unterricht eingebunden werden. Mathes rief zu mehr Gelassenheit und Verständnis dafür auf, dass nicht alles jetzt und sofort gehe. Auch die Auslieferung der Geräte werde etwas Zeit beanspruchen. Schließlich war nicht nur Deutschland im Lockdown, sondern auch die Produktionsländer China und Korea.

Karl-Heinz Loch, Leiter des Fachdienstes Schul-IT und Einrichtungen, erklärte die Funktionsweise des iPads, welches das gleiche System und die gleichen Programme nutzte wie die Festgeräte in den Schulen. Mit den Messenger-Diensten im Lernmanagementsystem des Wetteraukreises, »wtkedu«, können Daten übermittelt und Videokonferenzen abgehalten werden.

Auch an Diebstahl ist gedacht

Verantwortlich für den Verleih der Geräte sind die Schulen selbst, die mit den Schülern bzw. den Erziehungsberechtigten einen Leihvertrag abschließen. Darin ist ausdrücklich ausgeführt, dass die mobilen Endgeräte zur ausschließlichen schulischen Nutzung am Wohnsitz der Schüler unentgeltlich zur Verfügung gestellt werden.

Auch die Nutzung des Internets ist nur für schulische Zwecke erlaubt. Die Schüler verpflichten sich, bei der Nutzung des Internets nicht gegen geltendes Recht zu verstoßen, etwa indem sie Seiten mit rassistischem Gedankengut, Gewaltdarstellungen oder pornografischen Inhalten aufrufen. Bei Verlusten ist der Schulträger sofort zu informieren. Per Fernwartung können die Geräte geortet und dann für einen weiteren Gebrauch unbrauchbar gemacht werden.

Landrat Weckler zeigte sich froh über die erste Lieferung der Tablets. »Heute ist ein guter Tag für unsere Schulen und für unsere Schülerinnen und Schüler. Die Tablets verbessern kurzfristig die digitale Ausstattung unserer Schulen und tragen dazu bei, in der Corona-Zeit flexibler reagieren zu können.«

Artikel: https://www.giessener-allgemeine.de/import/mdv/lokalredaktion/lokales/art4855,700820

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