Wettenberg (red). Seit der Einweihung des Gedenkortes für den 1943 beim Einsatz auf einem Bauernhof in Krofdorf zu Tode gestürzten Kriegsgefangenen Eugène Lebrun auf dem Sorguesplatz hatte eine Normandie-»KulTour« auf der Agenda der Wettenberger Deutschfranzosen gestanden. Seit 2023, als mehr als 30 Gäste aus dem Nachbarland, allesamt Angehörige des Altvorderen, im Gleiberger Land weilten - am Ende einer 2020 begonnenen Nachsuche, bei der man in Archiven nur bedingt fündig geworden war. Ein Brief aus Krofdorf, der auf Umwegen bei Lebrun-Urenkelin Audrey Cineux gelandet war, hatte letztlich Herzen geöffnet und die Wege zu Begegnung und Aussöhnung geebnet.
Unlängst folgten 27 Mitglieder der Deutsch-Französischen Gesellschaft eV. der weiland ausgesprochenen Einladung von Lebruns Vier-Generationen-Familie ins 320-Seelen-Dorf Saint-Michel-de-Montjoie im Département Manche. Dem warmherzigen Empfang durch mehr als 30, zum Teil von weiter her angereisten Gastgebern folgte eine emotional wie inhaltlich sehr bewegende Gedenkfeier in der örtlichen Kirche samt Kranzniederlegung. Zur reichhaltigen, privat organisierten Mittagstafel kam man auf dem Cineux-Hof im Weiler namens LAubrière zusammen. Der von Apfelbauer Nicolas Mette und dessen Familie organisierte Besuch in der kleinen Cidrerie in Noues de Seine (Dép. Calvados / cidre-calvados.fr) rundete das Tagesprogramm ab. Was folgte, war ein tränenreichen Abschied: Au revoir, pas Adieu!