Buseck (voh). Für den Neubau des Kindergartens Pusteblume an der Haydnstraße in Oppenrod mussten Obstbäume weichen. »Nicht nur ein paar, sondern eine ganze Wiese ist weggekommen«, sagt Michael Thelen, Busecks Bauamtsleiter. Und Dr. Karl-Heinz Diehl, Schriftführer des Obst- und Gartenbauvereins (OGV), ergänzt: »Die haben wir geschnitten.« Nun konnte für die Baumaßnahme und den Wegfall der Wiese ein Ersatz geschaffen werden. Am Ortsrand des Busecker Ortsteils ist auf einer 6000 Quadratmeter großen Grünlandfläche in Verlängerung der Brahmsstraße (dann rechtsseitig) eine Streuobstwiese angelegt worden.
Mix aus alten und neuen Sorten
Der Vorsitzende des OGV, Friedbert Kinzebach, hatte sich vorher bei Roland Ehmig fachkundigen Rat geholt. Fachwart Ehmig ist der Ehrenvorsitzende des OGV Treis und eine anerkannte Koryphäe. Auf der Wiese wurden 29 Hochstämme gepflanzt, überwiegend Apfelbäume sowie Birnen, Pflaumen und Zwetschgen, ein Mix aus alten Standardsorten, solche mit hessischer Provenienz und neuere Sorten.
Bei den Äpfeln zählen etwa Boskop und Kaiser Wilhelm zu den Standardsorten, Heuchelheimer Schneeapfel und Friedberger Bohnapfel zu den hessischen Spezialitäten und Topas und Rubinola zu den Neuheiten. Beim Pressetermin waren anwesend Bürgermeister Michael Ranft, Bauamtsleiter Thelen, Marlene Marx (Gemeindeverwaltung, Fachdienst Umwelt), Tahsin Erdem und Sarah Gilbert von der IMAXX Projektentwicklungsgesellschaft (Gießen), Dr. Diehl und Friedlinde Kinzebach (in Vertretung ihres Ehemannes) vom OGV Oppenrod. Die IMAXX hatte aus eigenen Stücken (ohne gesetzliche Vorgabe) zehn der 29 Bäume finanziert, da im Bereich der neuen Zufahrt zum Baugebiet Rahberg II (am Friedhof) Bäume weichen mussten. Die IMAXX hatte hier Grundstücke vermarktet.
Projektleiter Erdem: »In der Regel schaffen wir mehrfachen Ausgleich für maximalen Klimaschutz. Wir sind offen für solche Themen.«
Der Oppenroder OGV betreut die Streuobstwiese. Kinzebach: »Ich habe schon geguckt, sie sind alle angegangen«. Jeder Baum ist mit einem Verbissschutz umgeben. Bis die Wurzeln richtig anwachsen, muss bei Trockenheit gewässert werden.
Eine zweite Streuobstwiese von 1500 Quadratmetern wurde in Alten-Buseck »An der lichten Eiche« als Ausgleichsmaßnahme für den Neubau der dortigen Kindertagesstätte geschaffen. Dort gibt es Apfel-, Birn- und Kirschbäume in vielfältiger Auswahl mit Schwerpunkt auf alten Sorten.