Allendorf. Wenn von Erdarbeiten die Rede ist, denkt man wohl unwillkürlich an irgendwelche Tiefbaumaßnahmen. Das Hoffest auf dem Schulbauernhof Tannenhof an der Landstraße zwischen Allendorf/Lumda und Allertshausen stand am vergangenen Samstag unter dem Motto »Boden gut machen«. Das klang schon mal verdächtig nach Erdbewegungen. Gerade weil der Bauernhof auch ein Lernort sein soll, wird selbst zum alljährlichen Hoffest nützliches Wissen vermittelt.
2024 stand die Kuh als vermeintliche Missetäterin bezüglich der bei ihrer Verdauung entstehenden klimaschädlichen »Abgase« im Mittelpunkt. Dagegen wurde dann sachgerecht argumentiert, dass eine Beweidung die Aufnahme von C02 in den Grünlandboden begünstige und die Kuh nicht das Weltklima kille.
Agrarwende mit kleinen Strukturen
Das Thema wurde diesmal weiter geführt und um den Regenwurm ergänzt. Der ist nun kein landwirtschaftliches Nutztier aber ungemein nützlich und deshalb hat der Tannenhof jetzt die Titel »Humusarbeiter«, »Erdarbeiter« und »Superhelden in Unterwelten« verliehen.
Allen Tiere und Insekten, ob Regenwurm, Maulwurf oder Biene, die in einem landwirtschaftlichen Betrieb oberhalb und unterhalb der Erde ihren kleinen aber feinen Beitrag leisten, hatte das Hoffest ein Schaubild mit Erklärungstexten gewidmet. Eine wirkliche Agrarwende sei am besten mit landwirtschaftlich kleinen Strukturen zu erreichen, war letztlich das Fazit.
Bei allerbestem Frühlingswetter strömten die Gäste des Hoffestes nur so herbei, denn es gibt viele Tiere zum anfassen oder zumindest aus der Nähe zu betrachten: Hühner, Kaninchen, Stallhasen, Schweine und Ferkel, Kühe (Vorsicht, die haben noch Hörner) und Schafe.
Bienenwachskerzen selber drehen
Der Bienenzuchtverein Lumdatal hatte Honig und insektenfreundliche Pflanzen mitgebracht und die Kinder konnten unter Anleitung Bienenwachskerzen drehen und mitnehmen. Woanders auf dem Gelände wurden Sonnenblumen angezüchtet oder Tiermasken gebastelt. In der Käserei zeigte Goetz Hoffmann wie aus Kuhmilch Butter entsteht. Lecker Essen und Trinken war selbstverständlich. Klettern und Toben auf dem Strohboden oder dem Minikletterparcours auf dem Außengelände bot Gelegenheit für die Kinder, überflüssige Energie loszuwerden. Dann gab es noch die Hofrallye, eine Wurfbude und manches mehr. Ein abwechslungsreicher und gelungener Tag auf dem Erlebnishof, der jederzeit im kleinen Kreis mit einem Gruppenausflug oder Kindergeburtstag wiederholt werden kann. Infos dazu auf der Internetseite.