10. Mai 2022, 13:00 Uhr

Marburg

Obere Lahntalbahn wird gestärkt

Der RMV und der RNV haben einen Kooperationsvertrag zur Attraktivitäts- und Leistungssteigerung der Schienenstrecke zwischen Marburg und Bad Laasphe geschlossen.
10. Mai 2022, 13:00 Uhr
SMM
Stehend (v.l.): Joachim Künzel (Geschäftsführer Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe), Andreas Müller (Landrat Siegen-Wittgenstein), Volker Haupt (Geschäftsführer RNV Marburg-Biedenkopf) und Hans-Martin König (Leiter Infrastruktur und Sprecher Kurhessenbahn) sind Zeuge der Unterzeichnung des Kooperationsvertrages von Marian Zachow (Erster Kreisbeigeordneter Marburg-Biedenkopf und Vorsitzender des RNV) und Dr. André Kavai (Geschäftsführer RMV) vorne. Foto: Kreis Siegen-Wittgenstein

Unterzeichnet haben für den RMV Geschäftsführer Dr. André Kavai und für den RNV dessen Vorstandsvorsitzender Marian Zachow. Die Strecke der Oberen Lahntalbahn verbindet Hessen und Nordrhein-Westfalen, so war auch der Landrat des Kreises Siegen-Wittgenstein, Andreas Müller, mit vor Ort.

Zustimmung für Untersuchung

Marian Zachow, der zudem RMV-Aufsichtsratsmitglied und erster Kreisbeigeordneter des Landkreises Marburg-Biedenkopf ist, freute sich, dass nach intensiven Vorarbeiten und Beratungen mit der Untersuchung nun ein Meilenstein »eingeschlagen« werde.

»Bürgerinnen und Bürger machen sich seit Jahren für neue Ideen, wie zusätzliche Haltepunkte, stark. Ich freue mich, dass diese nun untersucht werden.« Er messe der Strecke hohes Potenzial sowohl für den Alltagsverkehr als auch für den touristischen Verkehr bei. »Verkehrswende schaffen heißt, noch mehr Menschen für die Bahn zu begeistern; und das heiß gerade auch, bei Menschen Interesse zu wecken, auch die Arbeitswege von Marburg ins Hinterland oder umgekehrt auf der Schiene zurückzulegen.«

»Die Schiene ist das Rückgrat des öffentlichen Nahverkehrs, sowohl im Ballungsraum als auch in der Region«, sagt RMV-Geschäftsführer Dr. André Kavai. »Ich bin gespannt, an welchen Orten wir mit neuen Haltepunkten das Zugangebot noch näher an die Menschen bringen können und welche infrastrukturellen Maßnahmen für einen durchgehenden Stundentakt zwischen Marburg und Erndtebrück notwendig sind.«

Drei neue mögliche Haltestellen

Zu den Orten, an denen neue Bahnhaltestellen untersucht werden, gehören Biedenkopf Industriegebiet (»Am Seewasem«), Eckelshausen und Kernbach-Brungershausen.

Auch der Siegen-Wittgensteiner Landrat Andreas Müller freut sich über die Entwicklungen und die damit verbundenen Potenziale: »Die anstehende Untersuchung kommt zum optimalen Zeitpunkt, um über noch mehr durchgehende Verbindungen nachzudenken und völlig neue Konzepte, wie eine Kopplung von zwei Zugteilen zwischen Siegen und Erndtebrück, die dort getrennt nach Bad Berleburg und Marburg weiterfahren, zu prüfen.«

Um das Ziel des Stundentaktes bis Erndtebrück zu erreichen, zeichnet sich für Siegen-Wittgenstein die Notwendigkeit eines zusätzlichen Kreuzungsbahnhofs im Bereich zwischen Saßmannshausen und Bad Laasphe ab. »Unser gemeinsames Ziel bleibt, die beiden Regionen und Universitätsstädte auf der Achse durch das Wittgensteiner Land und das Hinterland besser zu vernetzen«, erklärten Zachow und Müller.

Beide machten allerdings darauf aufmerksam, dass die notwendigen Planungen ein längerer Prozess seien, da etliche Voraussetzungen zu klären und zu schaffen seien.

Erste Ergebnisse voraussichtlich 2023

Die Erstellung der Studie wird nun nach der Unterzeichnung ausgeschrieben, ein externer Dienstleister wird die fachlichen Studien entsprechend durchführen. Mit ersten Ergebnissen ist voraussichtlich im Jahr 2023 zu rechnen.

Untersucht werden müssen:

• Abschätzung des zusätzlichen Infrastrukturbedarfs im Abschnitt Bad Laasphe - Marburg für die Durchführung eines Stundentakts zwischen Marburg und Erndtebrück

• Bedarfs- und Aufwandsermittlung zusätzlicher Haltepunkte sowie deren Auswirkung auf das Fahrplanangebot

• Ermittlung des Infrastrukturbedarfs für zusätzlichen Güterverkehr.

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