16. Dezember 2021, 13:00 Uhr

Marburg

Serie »Faking Hitler« mit Marburger Polizeioldies

Drei historische Fahrzeuge aus dem Polizeioldtimer-Museum Marburg sind in der Serie »Faking Hitler« zu sehen.
16. Dezember 2021, 13:00 Uhr
Eberhard Dersch (l.) am Drehort mit Moritz Bleibtreu (r.) und einem Polizeikomparsen vor dem BMW 520i aus dem Marburger Museum. Foto: Eberhard Dersch

Inspiriert von wahren Begebenheiten, erzählt die Fiction-Serie »Faking Hitler«, wie Reporter Gerd Heidemann sich von Kunstfälscher Konrad Kujau - verkörpert von Lars Eidinger und Moritz Bleibtreu - hinters Licht führen lässt und damit den größten Medienskandal der Nachkriegszeit ins Rollen bringt.

Erzählt wird die skurrile Geschichte zu den gefälschten Hitler-Tagebüchern, die der »Stern« 1983 veröffentlichte. Aufgedeckt durch die Bundesanstalt für Materialprüfung, das BKA und das Bundesarchiv, sorgte dies damals für großen Wirbel und einen immensen Imageschaden des Nachrichtenmagazins, das für die Fälschungen mehr als neun Millionen Mark zahlte.

Mitte April fiel die erste Klappe der hochkarätig besetzten Serie, in der mit TV-Star Daniel Donskoy und Tatort-Schauspieler Ulrich Tukur zwei weitere Top-Schauspieler zu sehen sind. Ende Mai kam dann ein Team des Polizei-Motorsport-Clubs Marburg (PMC) zum Einsatz.

Polizeifahrzeuge stilgerecht dabei

An drei Drehtagen setzten die Betreiber des Polizeioldtimer-Museums drei der historischen Polizeifahrzeuge stilgerecht für die Dreharbeiten in Szene. Zum Einsatz kamen der BMW 520i, ein Mercedes-Benz 280 GE und der Mercedes-Benz vom Typ 310 aus der Marburger Museums-Sammlung. Schauplatz war unter anderem die ehemalige NS-Ordensburg Vogelsang in der Eifel bei Schleiden an der Urfttalsperre. Dort wurde der Grenzübergang von Deutschland nach Österreich nachgestellt. Hier wollte Konrad Kujau eigentlich die Grenze nach Österreich passieren, was jedoch nicht gelang.

»Schauspieler Moritz Bleibtreu spielte mit Leib und Seele seinen Film-Part als Konrad Kujau«, so Eberhard Dersch, Vorsitzender des PMC, der vor Ort dabei war. »Nach einem kurzen Gespräch mit zwei österreichischen Grenzbeamten ging er zurück nach Deutschland und ließ sich im Marburger Polizei-BMW zur JVA Stammheim verbringen. Diese Szene wurde aus allen möglichen Perspektiven den ganzen Nachmittag über gedreht, sie war nach vier Stunden dann endlich im Kasten«, so Dersch.

Bleibtreu ohne Starallüren

»In einer Drehpause war ein persönliches Gespräch mit Moritz Bleibtreu natürlich auch möglich«, so Dersch. »Mit ihm haben wir im Jahr 2008 schon einmal im Baader-Meinhof-Komplex zusammen gespielt, in dem auch einige historische Polizeifahrzeuge aus dem Marburger Museum zum Einsatz kamen. Bleibtreu ist ein wirklich sympathischer Mensch ohne Starallüren«, so Eberhard Dersch weiter.

Der zweite Drehtag fand in Belgien statt, damals Corona-Hochinzidenzgebiet. Die gesamte Filmcrew musste getestet sein, wie an jedem Drehtag. Hinzu kam, dass man auch Arbeitsbescheinigungen vorzulegen hatte. Zudem war man gezwungen, Belgien innerhalb von 24 Stunden wieder zu verlassen, da ansonsten Quarantäne drohte. Ansonsten fanden die Dreharbeiten fast komplett in Nordrhein-Westfalen statt.

Das Thema »Fälschung der Hitlertagebücher« wird in der neuen Serie um aktuelle Themen wie Fake News, die Verharmlosung des Nationalsozialismus sowie die Verführbarkeit von Menschen erweitert. Nach der Erstausstrahlung im Streaming-Portal von RTL+ soll die Serie später auch bei RTL zu sehen sein.

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